Minimalismus-Sieg für Leverkusen

SID
Enge Sache: Bayer Leverkusen hatte gegen die Hertha so seine Probleme
© Getty

Bayer Leverkusen hat den Druck auf Bayern München und Borussia Dortmund zusätzlich erhöht. Vor dem Gipfeltreffens in der Bundesliga gab sich der Werksklub beim clever herausgespielten 1:0 (1:0)-Auswärtssieg bei Aufsteiger Hertha BSC keine Blöße.

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Top-Stürmer Stefan Kießling sorgte in der 29. Minute mit seinem achten Saisontor für die Entscheidung und außerdem für eine gelungene Generalprobe vor dem Champions-League-Kracher am kommenden Mittwoch gegen Manchester United. Bayer stand in der Defensive sicher und war in der Offensive abgezockt. Die aktiveren Berliner verloren dadurch erstmals seit sechs Jahren wieder ein Spiel gegen Bayer.

Für Leverkusen begann die Partie vor rund 47.419 Zuschauern im Olympiastadion denkbar schlecht. In der zweiten Minute verletzte sich Nationalspieler Sidney Sam nach einem Zweikampf mit Tolga Cigerci und musste ausgewechselt werden. Für den Rechtsaußen kam Jens Hegeler ins Spiel. Bayer-Trainer Sami Hyypiä bewies damit ein glückliches Händchen, denn Hegeler bereitete Kießlings Führungstor vor.

Zu Beginn enttäuschende Werkelf

Bis dahin hatte aber nichts für eine Führung des Champions-League-Teilnehmers gesprochen. Die Anfangsphase gehörte den wesentlich aktiveren Berlinern, die mit derselben Startformation aufliefen wie beim Auswärtssieg in Hoffenheim (3:2). Vor dem gegnerischen Tor fehlten Hertha aber die Ideen, um die überwiegend tief stehende Gäste-Mannschaft zu knacken.

Die Leverkusener, die auf die verletzten Stefan Reinartz und Sebastian Boenisch verzichten mussten, wagten sich anfangs fast nur bei Kontern aus der eigenen Defensive. Nach dem Führungstreffer spielte Bayer etwas mutiger nach vorne. In der 43. Minute war es Kießling, der per Kopfballablage Teamkollege Gonzalo Castro mustergültig in Szene setzte. Doch der Mittelfeldspieler scheiterte mit seinem Kopfball kläglich.

Kaum Unterhaltungswert

Zur zweiten Halbzeit reagierte Hertha-Trainer Jos Luhukay auf den Rückstand und brachte in Hany Mukhtar einen neuen Offensivspieler. Hertha blieb die Mannschaft mit mehr Ballbesitz, doch die taktisch äußerst diszipliniert spielenden Gäste gewährten den Berlinern kaum Freiräume. Für die Zuschauer bot das Spiel dadurch kaum Unterhaltungswert.

Als sich die Gäste beim Kopfball des Berliners Cigerci doch einmal eine Unachtsamkeit leisteten, bügelte Torwart Bernd Leno den Fehler mit einer überragenden Parade aus (64.). Auf der Gegenseite bewahrte Hertha-Keeper Thomas Kraft sein Team mit einem tollen Reflex gegen Son Heung-Min vor dem zweiten Gegentreffer (66.).

Neben dem gewohnt lauffreudigen und treffsicheren Kießling verdiente sich bei Bayer auch der umsichtige Innenverteidiger Philipp Wollscheid die Bestnote. Bei den Herthanern gefielen vor allem Hajime Hosogai und Kapitän Fabian Lustenberger.

Hertha - Leverkusen: Daten zum Spiel