Kruse beendet van Marwijks Serie

SID
Max Kruse (r.) machte gegen den Hamburger SV seine Saisontore sechs und sieben
© Getty

Borussia Mönchengladbach hat die weiße Weste von Bert van Marwijk beschmutzt und dem Hamburger SV die erste Niederlage seit dem Amtsantritt des Niederländers zugefügt. Nationalspieler Max Kruse sicherte dem Team von Geburtstagskind Lucien Favre (56) bei dem 2:0 (1:0) in der Hansestadt mit einem Doppelpack den ersten Auswärts-Dreier seit dem 11. Mai (4:2 in Mainz).

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Der Höhenflug des HSV ist dagegen vorerst gestoppt. Mit van Marwijk hatte der Bundesliga-Dino bislang zwei Siege und zwei Unentschieden geholt. Nun sitzt der Traditionsklub nach dem 11. Spieltag der Bundesliga in der zweiten Tabellenhälfte fest. Gladbach festigte Platz vier und schaffte nach 20 Monaten erstmals wieder zwei Bundesligasiege in Serie.

Kruse nutzte vor 57.000 Zuschauern in der ausverkauften Hamburger Arena zwei grobe Schnitzer von HSV-Innenverteidiger Lasse Sobiech für seine Saisontore sechs und sieben. In der 23. Spielminute fing der gebürtige Hamburger einen Rückpass des 22-Jährigen vor René Adler ab, umkurvte den HSV-Keeper und traf ins leere Tor. Vor dem 2:0 ließ sich Sobiech, der den verletzten Johan Djourou ersetzte, den Ball vom Brasilianer Raffael abluchsen und Kruse hatte keine Mühe (63.).

Van der Vaart bleibt blass

Gladbach dominierte den ersten Durchgang mit einer guten Raumaufteilung, sicherem Passspiel und blitzschnellen Kontern. Der HSV war zu fehlerhaft in seinem Aufbauspiel und mit wenigen Ideen in der Offensive. Kapitän Rafael van der Vaart kam ebenso wenig zum Zug wie Shootingstar Pierre-Michel Lasogga.

Bei der Borussia ließ sich Kruse immer wieder ins Mittelfeld fallen und initiierte die Angriffe seines Teams. In der 8. Minute verpasste er nur knapp eine scharfe Hereingabe von Juan Arango.

Der HSV war bemüht, sich in die Partie zu kämpfen. In der 16. Minute wurde es für Gladbachs Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen erstmals etwas brenzlig, doch Milan Badelj verzog einen Fernschuss.

HSV mit Wut nach der Pause

Nach dem Rückstand waren die Hanseaten zunächst geschockt und ließen weitere Gelegenheiten der Gladbacher zu. In der 27. Minute wurde Kruse gerade noch abgeblockt, bevor Patrick Herrmann aus der zweiten Reihe knapp verfehlte. In der 30. Minute sendete der zuletzt so formstarke van der Vaart ein Lebenszeichen und versuchte erfolglos, Gäste-Keeper ter Stegen mit einem Heber zu überraschen.

Der HSV kam mit Wut aus der Kabine. Gäste-Innenverteidiger Martin Stranzl konnte Maximilian Beister nur mit einem Foul am Torschuss hindern und war mit seiner fünften Gelben Karte noch gut bedient. Den fälligen Freistoß setzte van der Vaart an die Latte (46.), kurz darauf verfehlte Beister nur knapp mit einem Drehschuss, auch Hakan Calhanoglu kam zu einem gefährlich Abschluss (61.).

Nach Kruses zweitem Treffer hatte Raffael die Gelegenheit zur Entscheidung, blieb aber am gut reagierenden Nationaltorhüter Adler hängen (71.). So hatte HSV-Torjäger Lasogga in der 75. Minute die Chance zum Anschlusstreffer, traf aber nur den Pfosten.

Beste Spieler beim HSV waren der emsige Badelj und Beister, bei der Borussia überzeugten Kruse und Raffael.

Hamburg - Gladbach: Daten zum Spiel