"Nach Hamburg kehre ich immer gerne zurück", sagte Labbadia und meinte das nicht nur privat. Sein Team präsentierte sich in erstklassiger Verfassung und brachte alles Geschwätz von einer "Krise" nach dem holprigen Saisonstart zum Verstummen. "Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, hat mir sehr gut gefallen", lobte Labbadia: "Die Mannschaft hat in allen Belangen sensationell umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben."
Arnesen kritisiert sein Team Aggressiv verteidigen, Hamburgs Kreative Rafael van der Vaart und Tolgay Arslan früh unter Druck setzen, Pressing spielen - es gelang fast alles. 57 Prozent aller Zweikämpfe gewannen die Stuttgarter, die damit den kleinen Höhenflug des HSV nach vier Spielen ohne Niederlage beendeten. "Wir haben nichts von dem gezeigt, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat", kritisierte HSV-Sportchef Frank Arnesen: "Jedes Spiel ist schwer für uns, da ist hartes Arbeiten angesagt. Das haben wir heute nicht getan."
Statt auf Platz vier zu klettern bleibt der HSV nach dem Siegtreffer von Vedad Ibisevic (31.) als Zehnter im Mittelmaß. Die bekannte "Hamburger Krankheit", stets einen möglichen großen Schritt nach oben zu verpassen, konnte auch Trainer Thorsten Fink noch nicht therapieren. "Wir haben immer gesagt, dass wir nicht vorne hingehören und ich denke, dass derjenige, der vom vierten Platz geträumt hat, jetzt vielleicht wieder wach ist", räumte Fink ein.
Mit neun Punkten liegt der VfB nur noch einen Zähler hinter dem HSV. Nach dem zweiten Saisonsieg ist der Anschluss an das Mittelfeld geschafft. Die ganze Unruhe der letzten Wochen nach Labbadias Wutrede hat sich wieder gesetzt. "Wir haben in den letzten 14 Tagen sehr gut gearbeitet", sagte der Trainer, "ich traue meiner Mannschaft unheimlich viel zu." Torwart Sven Ulreich sagte: "Wir sind auf einem gutem Weg und müssen nun weiter so geschlossen auftreten."
Die besten Bilder des 8. Spieltags
1/45
HAMBURGER SV - VFB STUTTGART 0:1: Der VfB Stuttgart setzte sich durch ein Tor von Vedad Ibisevic gegen den HSV durch
2/45
Petr Jiracek enttäuschte beim HSV. In der Halbzeit war Schluss für den Tschechen
3/45
Auch Artur Boka musste zur Halbzeit raus - allerdings verletzungsbedingt
4/45
Rene Adler versuchte, sein Team noch einmal nach vorne zu peitschen, doch er alleine kann es eben auch nicht richten
5/45
Martin Harnik stellte Marcell Jansen auf der Außenbahn immer wieder vor Probleme
6/45
1. FC NÜRNBERG - FC AUGSBURG 0:0: In einem schwachen Spiel trennten sich der Club und Augsburg torlos
7/45
Obwohl Simon Jentzsch wieder fit war, durfte Mohamed Amsif das Tor der Gäste hüten
8/45
Viel war nicht los beim Spiel in Nürnberg, beide Teams wollten kein hohes Risiko eingehen
9/45
Für die Gäste vergab Knowledge Musona die beste Gelegenheit
10/45
Beim Club war Timo Gebhart einer der Unglücksraben
11/45
WERDER BREMEN - BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH 4:0: Die Fohlen bekamen im Weserstadion so richtig auf die Mütze
12/45
Marko Arnautovic lieferte eine richtig starke Vorstellung ab und stellte die Gladbacher Abwehr immer wieder vor Probleme
13/45
Kurz vor der Pause erzielte der Österreicher höchstselbst auch das vorentscheidende 2:0 für Werder. Hier beim Jubeln mit seinen Kollegen
14/45
Für die zuletzt leidgeprüften Bremer Fans war der deutliche Sieg natürlich eine Erleichterung
15/45
Lucien Favre hatte dagegen eher wenig zu lachen
16/45
BORUSSIA DORTMUND - SCHALKE 04 1:2: "Ja hallo, Herr Klopp!" - trotz der hitzigen Atmosphäre gab's vor dem Spiel Nettigkeiten zwischen beiden Trainern
17/45
Auf dem Platz sah es dann allerdings doch ein wenig anders aus. Kevin Großkreutz (r.) führt Atsuto Uchida ein in das Mysterium Revierderby
18/45
Schalke ging früh im Spiel in Führung. Ibrahim Afellay (l.) traf, Christian Fuchs jubelt mit
19/45
Nach dem 2:0 von Höger gibt's die zweite Schalker Jubeltraube. Auch auch das Feiern sollte gelernt sein, Herr Holtby
20/45
Dortmund kam zwar noch auf 1:2 ran, dennoch setzte es die für BVB-Fans so bittere Derby-Niederlage
21/45
FORTUNA DÜSSELDORF - BAYERN MÜNCHEN 0:5: Die Bayern tanzen ausgelassen zum lockeren Auswärtssieg gegen den Aufsteiger
22/45
Luiz Gustavo sorgte mit einem kuriosen Treffer für das zwischenzeitliche 2:0
23/45
Der bisher so starke Düsseldorf-Torhüter Giefer musste chancenlos mit ansehen, wie es fünfmal hinter ihm einschlug
24/45
Akrobatischer Torjubel: Rechtsverteidiger Rafinha feiert seinen Treffer auf besondere Art
25/45
Nach dem 5:0-Sieg ist der Bundesliga-Startrekord des FCB vorerst in Stein gemeißelt
26/45
BAYER LEVERKUSEN - MAINZ 05 2:2: Über 90 Minuten ein wildes Spiel in der BayArena. Am Ende gehen beide Teams mit einem Punkt nach Hause
27/45
Nach einem Patzer von Mainz-Keeper Christian Wetklo ging Leverkusen zunächst in Führung. Das Gebrüll gilt wohl ihm selbst
28/45
Doch Mainz kam zurück und drehte die Partie. Adam Szalai (M.) und...
29/45
....Marcel Risse trafen für die 05er und stellten die Partie auf den Kopf
30/45
Minuten vor dem Schlusspfiff schlug Leverkusen zurück. Zurück bleiben allerdings dennoch enttäuschte Leverkusener
31/45
EINTRACHT FRANKFURT - HANNOVER 96 3:1: Frankfurt kann seinen Höhenflug nach dem Heimsieg gegen 96 weiter fortsetzen
32/45
Hannovers Abdellaoue bedankt sich für seinen Anschlusstreffer bei höheren Mächten
33/45
Frankfurts Jung lässt bei seinem satten Schuss zum 2:0 Hannovers Torwart Zieler keine Chance
34/45
Hart umkämpftes Spiel: Abdellaoue (l.) im Zweikampf mit Frankfurts Rode
35/45
Seltenes Bild: Hannovers Stindl (r.) gewinnt den Zweikampf. Oft kam 96 gegen die flinken Frankfurter zu spät
36/45
1899 HOFFENHEIM - GREUTHER FÜRTH 3:3: Der bei einem Autounfall schwer verletzte Boris Vukcevic war allgegenwärtig. Die Fans sind mit ihren Gedanken bei dem 22-Jährigen
37/45
Auch die Spieler der SpVgg Greuther Fürth zeigten sich solidarisch. Das Aufwärmprogramm bestritten die Kleeblätter mit Boris-T-Shirts
38/45
Das Spiel war von Beginn an sehr umkämpft. Hier trennt Kevin Volland (r.) den Fürther Stephan Fürstner vom Ball
39/45
Zoltan Stieber (r.) egalisierte die zwischenzeitliche Hoffenheimer-Führung mit einem Knaller ins kurze Eck
40/45
In einem hochunterhaltsamen Spiel konnte Fürth in der 92. Minute zum dritten Mal ausgleichen und entführte somit verdient einen Punkt aus dem Kraichgau
41/45
VFL WOLFSBURG - SC FREIBURG 0:2: Ivica Olic (r.) und Cedric Makiadi im Zweikampf
42/45
Wenige Minuten vor der Pause foulte Naldo Erik Jendrisek im eigenen Straftraum
43/45
Daniel Caligiuri übernimmt Verantwortung und verwandelt eiskalt zum 1:0
44/45
Zweikampf und Spiel gewonnen: Julian Schuster (l.) sorgte in der 84. Minute für das 2:0
45/45
Felix Magath ist bedient. Sein VfL ist nach der Niederlage gegen Freiburg Tabellenletzter
Keine Eile bei Vertragsverlängerung Labbadia fürchtet allerdings noch um die Stabilität seines jungen Teams. Sein Kader ist zudem nach dem Kreuzbandriss von Cacau und Arthur Boka , der wegen einer Risswunde etwa zehn bis 14 Tage ausfällt, noch weiter geschrumpft. "Die Mannschaft will, sie arbeitet an der Grenze", sagt Labbadia, "aber uns können jederzeit Kleinigkeiten wie Verletzungen, Formschwäche oder Sperren zurückwerfen."
Diese realistische Einschätzung von Leistungsfähigkeit hatte er unter anderem mit seiner spektakulären Ansprache eingefordert. "Und wenn wir in Hamburg noch unglücklich spät den Ausgleich kassieren, dann wird die Berichterstattung auch wieder negativer", weiß Labbadia. Immerhin ist er sich der Rückendeckung von Bobic und dem Vorstand gewiss.
Der zum Saisonende auslaufende Vertrag des Trainers soll bald verlängert werden, hatte Bobic schon vor dem Spiel erklärt. "Ich bin da ganz entspannt, ich möchte mich jetzt auf das Sportliche konzentrieren und dann werden wir uns irgendwann in Ruhe zusammensetzen", sagte Labbadia, der seit 22 Monaten in Stuttgart tätig ist. "Ich brauche auch keine vorzeitige Sicherheit, die gibt es in der Bundesliga sowieso nicht."
Hamburg - Stuttgart: Daten zum Spiel