Fortuna-Fans mit Begeisterung
Schahin, gezeichnet mit einem geschwollenen Auge von einem Zweikampf mit Matip, war noch etwas euphorischer als die anderen Spieler des Gastgebers: "Es ist ein Traum für mich, dass ich Bundesliga spiele und zu den besten Torschützen gehöre." Auch der Stürmer sprach die Atmosphäre an mit einem Publikum, das die Mannschaft mit fast südländischer Begeisterung zu Erfolgen trägt, wie es schon in der Relegation gegen Hertha BSC deutlich wurde. "Die Fans waren unser der 13. Mann. Dass das Stadion bebte, hat Schalke vielleicht eingeschüchtert", sagte Schahin.
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Die Punkteteilung zwischen dem spielerisch überlegenen Bundesliga-Dritten und dem Zweitliga-Dritten der Vorsaison hinterließ total kontroverse Reaktionen. "Das fühlt sich wie ein Sieg an", jubelte Giefer. Das 2:2 sei noch schlimmer "als eine gefühlte Niederlage", resümierte dagegen Schalke-Manager Horst Heldt.
Trainer Huub Stevens zeigte sich so verärgert wie noch nie seit seiner Rückkehr zu den Königsblauen vor zwölf Monaten. "Ich bin fassungslos, wie wir nach der Pause aufgetreten sind", sagte der Niederländer. Er wolle nicht viel sagen, die Spieler sollten ihren Leistungsabfall selbst erklären, ergänzte Stevens, aber diese fanden keine richtige Begründung. "Wir grübeln alle noch, was passiert ist", sagte Jermaine Jones kleinlaut.
Sinnkrise vor der CL
Die Fortuna löste bei den Schalkern eine Sinnkrise vor dem Champions-League-Gastspiel des französischen Meisters Montpellier am Mittwoch aus. Heldt wurde geheimnisvoll. Die fußballerischen Ursachen und die Spielanalyse seien unwichtig, sagte er. "Mir gehen andere Dinge durch den Kopf, die mich sprachlos machen."
Alle Schalker, der Busfahrer und er selbst eingeschlossen, hätten in der zweiten Halbzeit "keinen guten Job" gemacht. Schon vor einer Woche, nach dem 0:2 gegen die Bayern, trieb die Verantwortlichen die Frage um, wieso die talentierte Mannschaft plötzlich so fade, kraftlos, mutlos agieren kann. Fehlt den vielen jungen Spielern der abgewanderte Raul? Der Spanier wurde immer gelobt für seinen vorbildlichen Einsatz und seine Furchtlosigkeit.
Diese Tugenden boten die Düsseldorfer. "Wir hatten vor dem Spiel verboten, Respekt vor dem Gegner zu zeigen", sagte Manager Wolf Werner. Zur Pause wurde die Elf dann offensiv eingestellt von Meier, womit auch der Vorwurf widerlegt wurde, dass Fortuna nur destruktiven Fußball spielt. "Der Trainer sagte in der Halbzeit, wir sollten mutig nach vorne spielen, egal, ob wir das dritte oder vierte Tor bekommen", erklärte Schahin. Düsseldorf stürmte zum Remis und sorgte bei Schalke für Redebedarf. "Wir werden uns am Tag nach dem Spiel in der Kabine alle die Meinung sagen - und ich fange damit an", drohte Heldt.
Düsseldorf - Schalke: Daten zum Spiel