2., 1:0, Hunt: Hunt will in den Strafraum, Abraham geleitet und berührt ihn leicht. Hunt fällt vor der Strafraumgrenze hin. Schiri Hartmann gibt Elfmeter, nach 18 Sekunden. Fehlentscheidung, als "Krönung" gibt es auch noch Gelb für Abraham. Hunt bleibt cool und schiebt flach ins linke Eck. Casteels fliegt nach rechts. Schnellster Foulelfmeter in Werders Geschichte übrigens.
19.: Ecke Hoffenheim von links. Abraham kriegt den Kopfball am Fünfer. Der Ball kommt zentral aufs Tor, touchiert noch die Oberkante der Latte.
24., 2:0, De Bruyne: Vestergaard schießt Thesker an. Petersen reagiert am schnellsten, schnappt sich den Ball und geht über rechts bis zur Grundlinie. Rückpass auf De Bruyne. Trockener Schuss aus halblinker Position, flach ins lange Eck. Siebtes Saisontor des Belgiers.
28.: Super Angriff der Gäste. Volland schickt den kreuzenden Firmino, der von der Mittellinie auf Mielitz zugeht. Schuss aus 16 Metern, Bremens Keeper mit dem Fuß dran. Sokratis klärt dann endgültig.
39.: Böser Patzer von Caastels, der außerhalb des Strafraums den Ball vor De Bruyne mit der Brust klären will. Doch im Zweikampf bleibt der Bremer Sieger, nimmt den hohen Abpraller direkt und scheitert nur ganz knapp, das Leder fällt über dem linken Winkel auf das Tornetz.
61.: Hoffenheim kombiniert sich von links hinten stark quer über den Platz. Firmino auf Weis, der aus halbrechter Position und 16 Metern abzieht. Hauchdünn am langen Pfosten vorbei.
65.: Ein Befreiungsschlag landet bei De Bruyne, dem sich die komplette rechte Seite öffnet. Kurzer Sprint, dann zieht der Belgier auf und aus 20 Metern mit links ab. Ans Außennetz.
81.: Hunt nimmt einen weiten Ball toll mit und entwischt Thesker. Schuss aus spitzem Winkel, Zentimeter am langen Pfosten vorbei.
85., 2:1, Schipplock: Weis spielt den Ball flach ins Zentrum. Sokratis verschätzt sich total und läuft ins Leere. Schipplock haut den Ball aus 14 Metern unter die Latte.
90.+1, 2:2, Schipplock: Firmino zieht aus 22 Metern ab. Der Ball wird abgefälscht. Ludwig mit dem Kopf, aus abseitsverdächtiger Position. Bringt den Ball an Mielitz vorbei. Schipplock ist fünf Meter vor dem Tor und drückt den Ball über die Linie.
Fazit: Glücklicher Punktgewinn für Hoffenheim, das lange Zeit zu wenig leidenschaftlich war, am Ende aber vom Bremer Leichtsinn profitierte.
Der Star des Spiels: Kevin de Bruyne ragte wieder einmal heraus. Der vorzüglichen Technik fügte der Belgier diesmal auch Leidenschaft und Einsatzwillen hinzu. Hatte die meisten Torschüsse aller Spieler (fünf), die zweitgrößte Laufleistung (12,3 Kilometer) und erzielte sein siebtes Saisontor. Ebenfalls stark: Der quirlige Yildirim, der mit seinen Dribblings immer wieder für Betrieb sorgte. Und auf der Gegenseite natürlich Schipplock, der einem stumpfen Hoffenheimer Angriff die nötige Kaltschnäuzigkeit verleihte.
Der Flop des Spiels: Fabian Johnson hatte seine linke Seite nicht im Griff, kümmerte sich kaum um De Bruyne und hatte nur zwölf Ballkontakte. Musste zur Pause in der Kabine bleiben.
Der Schiedsrichter: Robert Hartmann brachte sich mit seinem überzogenen Elfmeterpfiff insofern in die Bredouille, dass dies der Gratmesser für alle folgenden Zweikämpfe hätte sein müssen. Da wählte Hartmann dann im Verlauf der Partie aber eine inkonsequente Linie - mal pfiff Hartmann leichtesten Körperkontakt weg, dann wieder klare Vergehen gar nicht. Fiel drei, vier Mal auf offensichtliche Schwalben rein. Verzichtete auf den Elfmeterpfiff, als Vestergaard den Ball an die Hand bekam und Prödl Firmino auflaufen ließ - beides zumindest diskussionswürdig. Beim Ausgleich lag er mit seinem Assistenten bei der Abseitsentscheidung von Ludwig wohl richtig. Hätte Fritz für sein absichtliches Handspiel Ende der ersten Halbzeit aber zwingend verwarnen müssen.
Die Trainer:
Thomas Schaaf schickte seine Mannschaft wieder mit einer Doppel-Sechs aufs Feld. Ließ Fritz lange auf dem Feld, obwohl der durchaus Gelb-Rot gefährdet war. Wechselte dreimal positionsgetreu und ging insofern nicht aktiv auf die Umstellungen der Gäste ein. Lukimya im defensiven Mittelfeld (für den platten Kroos) war keine glückliche Entscheidung.
Markus Gisdol stellte nach der Pause den schnellen Volland auf die linke Seite gegen den bereits verwarnten Fritz und brachte Ludwig für den schwachen Johnson. Riskierte später alles, brachte einen zweiten und dritten klaren Stürmer und nahm dafür zwei defensive Mittelfeldspieler runter. Wobei De Camargos Rolle nicht recht klar war. Der Belgier bewegte sich überall auf dem Feld.
Das fiel auf:
- Werder proklamierte die grundlegende Einstellung unter der Woche und vor dem Spiel - und die Mannschaft setzte es gleich zu Beginn glänzend um. Werder gewann zwei Drittel der Zweikämpfe in den ersten 20 Minuten, agierte als Einheit und hatte Glück mit dem ebenso frühen wie unberechtigten Elfmeterpfiff, der ein großes Stück zur Beruhigung beitrug.
- Hoffenheim hatte in der Startphase Probleme, wurde aber im Lauf der ersten Halbzeit sicherer in seinen Kombinationen. Die Gäste zeigten die bessere Spielanlage, hatten ein gutes Tempo bei einigen Offensivaktionen. Dann bekam Bremen jeweils sofort Probleme. Allerdings übertrieb es 1899 teilweise, wirkte zu verschnörkelt statt einfach mal den Abschluss aus der zweiten Reihe zu suchen.