Schön anzusehen war die Darbietung des VfB gegen defensiv orientierte, aber keinesfalls chancenlose Düsseldorfer wahrlich nicht, Tormöglichkeiten hatte es wirklich gegeben. Die beste vergab dabei noch Cacau, der in der 66. Minute allerdings am prächtigen Reflex von Fortunas Torhüter Fabian Giefer scheiterte. Der 22-Jährige musste eine Viertelstunde später vorzeitig in die Kabine, nachdem er mit Martin Harnik so unglücklich zusammen geprallt war, dass er noch in der Nacht am Kiefer operiert werden musste.
Verletzungssorgen plagten auch den VfB. Nachdem Kapitän Serdar Tasci bereits mit Oberschenkelproblemen vor der Partie hatte passen müssen, stand Labbadia bis zur Pause sogar ohne seine beiden Außenverteidiger da. Während sich Rechtsverteidiger Tim Hoogland bei einem Foulspiel an Andrej Woronin ein Band im Sprunggelenk riss, konnte Cristian Molinaro wegen Schulterschmerzen nicht mehr weitermachen.
"Dadurch sind wir aus dem Tritt gekommen", sagte Labbadia. Es war allerdings nicht nur den Ausfällen geschuldet, dass der VfB sich am Ende mit einem 0:0 begnügen musste, das ratlose Schulterzucken war die häufigste Stuttgarter Antwort. Harnik machte hinterher mentale Probleme aus, warum den Spielern die Leichtigkeit und Spielfreude der vergangenen Saison abhandengekommen ist. "Wir wissen, was wir können, bringen es aber bisher noch nicht auf den Platz", sagte der österreichische Nationalspieler.
Wohin die riesige Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit führen kann, kennt der rechte Außenstürmer aus eigener leidvoller Erfahrung. Vor zwei Jahren verlor der VfB sogar die ersten drei Spiele und musste bis zum Ende der Saison um den Ligaverbleib zittern. "Wir können die Situation daher gut einschätzen und hätten jetzt lieber neun Punkte auf dem Konto", sagte der 25-Jährige.
Bobic schlecht gelaunt
Dramatisieren mag aus verständlichen Gründen VfB-Sportdirektor Fredi Bobic die Lage seiner Mannschaft nicht. Angesprochen auf die beiden Heimspiele ohne Tor antwortete der frühere Stürmer aber etwas patzig: "Einen Angreifer backen geht nicht. Es hilft ja kein Jammern, da müssen wir jetzt durch."