Stattdessen traf erneut Huszti in der Nachspielzeit per Seitfallzieher zum Siegtor für Hannover und sah anschließend für seinen Jubel die gelb-rote Karte. Hannovers Torwart Ron-Robert Zieler sagte direkt nach der turbulenten Schlussphase: "Das sind pure Emotionen, dafür lohnt es sich, Fußball zu spielen." Trainer Mirko Slomka ergänzte: "Eine irre Partie, am Ende waren wir ein glücklicher Sieger."
Umkämpfte, temporeiche Partie
Beide Mannschaften lieferten sich eine umkämpfte und temporeiche Partie. Zunächst belohnten sich allerdings nur die Hannoveraner für ihre Bemühungen und schienen die Bremer in den ersten Minuten regelrecht zu überrollen.
Nachdem Huszti mit einem sehenswerten Freistoß selbst für das 1:0 gesorgt hatte, setzte der Ungar kurz darauf Andreasen glänzend in Szene.
Der Mittelfeldspieler köpfte aus kurzer Distanz ein. Für Huszti war es des bereits sechste Scorerpunkt in den vergangenen beiden Spielen. Vor zwei Woche beim 4:0 in Wolfsburg hatte er alle 96-Tore vorbereitet.
Werder immer stärker
Werder brauchte ein paar Minuten, um sich von dem Doppelschlag zu erholen. Trainer Thomas Schaaf musste seine Startelf nominell auf zwei Positionen umbauen: Für den von einer Grippe geschwächten Zlatko Junuzovic und Sebastian Prödl (muskuläre Probleme) rückten Assani Lukimya und Philipp Bargfrede an die Anfangsformation, die mit zunehmender Spieldauer ihren Rhythmus fand.
Der Anschlusstreffer resultierte aber eher aus glücklichen Umständen. Nach einer Flanke von Eljero Elia sprang der Ball 96-Innenverteidiger Mario Eggimann an die Hand und Referee Deniz Aytekin (Oberasbach) entschied auf Strafstoß. Hunt verwandelte sicher.
Sehr intensives Spiel
In der Folgezeit schenkten die beiden Nordrivalen nichts und lieferten sich phasenweise Zweikämpfe am Rande des Erlaubten. Doch auch spielerisch gab es weitere Höhepunkte.
Zunächst hätte Hunt für den Ausgleich sorgen können, scheiterte aber an 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler (35.), dann verfehlte Lars Stindl unter den Augen des nach seiner Auszeit zurückgekehrten Sportchefs Jörg Schmadtke nur knapp das 3:1 für die Gastgeber (38.).
Nach dem Seitenwechsel gewann Werder die Oberhand. Marko Arnautovic, zeigte sich zur Freude der 96-Fans aber ähnlich abschlussschwach wie zuletzt im Trikot Österreichs gegen Deutschland und vergab die Chance zum 2:2 (51.).
Hannover hatte hingegen Mühe, Impulse in der Offensive zu setzen. Allerdings standen die Niedersachsen in der Abwehr stabil und ließen nur wenige Chance hinzu - bis de Bruyne auf Vorlage von Elia doch noch für den Ausgleich sorgte.
Danach traf auch Lukimya zur vermeintlichen Bremer Führung, aber Schiedsrichter Aytekin verwehrte dem Treffer wegen eines angeblich vorausgegangenen Fouls von Sokratis an Haggui die Anerkennung.
Husztis Siegtor ließ am Ende die Arena überkochen.
Hannover - Bremen: Daten zum Spiel