"Wir haben alles im Griff"

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Andreas Lehner
Jermaine Jones im Zweikampf mit Bayerns Bastian Schweinsteiger
© Imago

Schalke kassierte gegen den FC Bayern eine herbe 0:4-Pleite, die nächste unter Trainer Jens Keller. Mittelfeldspieler Jermaine Jones beantwortete nach dem Spiel Fragen über die Zusammenarbeit mit dem Coach, die Zukunft auf Schalke und das Rezept gegen die Krise.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Jones: Nein. Ich würde sagen, dass die Bayern weit vom Rest weg sind. Der Kampf um die Plätze dahinter ist noch offen. Ich weiß jetzt nicht, wie das Spiel der Dortmunder ausgegangen ist...

Frage: ...4:1 für den HSV.

Jones: Tja, da sieht man jetzt auch wieder, was alles passieren kann. Die Bayern machen ihr eigenes Ding, die Plätze dahinter werden bis zum Saisonende heiß umkämpft bleiben.

Frage: Wenn man das Spiel gegen Bayern ausklammert, kann man die Saison am Samstag in Mainz neu starten?

Jones: Nach der Niederlage zuhause gegen Greuther Fürth war jedem klar, dass es hier nicht einfach wird, gerade mit den vielen Ausfällen. Unser Ziel ist gegen Mainz zu punkten. Da zählen auch keine Ausreden.

Frage: Kann man im Kopf einfach so eine Wende ausrufen?

Jones: Ich würde nicht von Wende sprechen. Am Ende muss man sagen, dass wir alle Spieler von Schalke 04 sind. Der Anspruch ist international zu spielen. Daran müssen wir uns messen lassen. Falls wir das nicht erreichen sollten, wird am Ende der Saison Bilanz gezogen.

Frage: Ist die Partie in Mainz eine Art Endspiel?

Jones: Nach den zwei Niederlagen in Folge müssen wir in Mainz gewinnen, auf jeden Fall.

Frage: Was gibt Hoffnung, dass es in Mainz besser wird und zum Sieg reicht?

Jones: Wir haben uns in den letzten Spielen schon auch Chancen herausgespielt, diese aber nicht genutzt. Der Knoten muss platzen. Das Spiel gegen Bayern müssen wir abhaken. Gegen Mainz müssen wir uns voll reinhängen, das ist ein Big Point für uns, um oben dabei zu bleiben.

Frage: Wenn die Ergebnisse nicht stimmen, wächst natürlich auch der Druck auf den Trainer. Ist Mainz auch für ihn ein Endspiel?

Jones: Ich gebe Ihnen Recht, dass Erfolge ein wichtiger Punkt sind. Aber man sollte nicht immer alles sofort am Trainer festmachen. Unter Stevens hieß es, wir spielen nicht gut Fußball. Unter Keller versuchen wir, besser Fußball zu spielen, das ist dann auch wieder nichts. Er macht einen guten Job. Im Endeffekt müssen wir Spieler das umsetzen, was er uns taktisch mitgibt. Und ich sage es nochmal: Jedem muss klar sein, dass wir Spieler von Schalke 04 sind. Bei Bayern kann man verlieren, aber so Spiele wie gegen Greuther Fürth, die darfst du nicht verlieren. Genauso darfst du nicht gegen Mainz zuhause im Pokal ausscheiden. Nächste Woche haben wir die Chance, ein bisschen was wiedergutzumachen.

Frage: Sie kennen die Gesetze des Geschäfts und die Medienwelt auf Schalke. Da wird die Woche ordentlich Feuer sein, oder?

Jones: Ich bin lange genug dabei und mich interessiert gar nicht, was in den Medien passiert. Im Fußball ist das eben so: Wenn du gut spielst, ist alles positiv, wenn du schlecht spielst, ist alles negativ. Wir haben intern alles im Griff, wir wissen, was wir zu tun haben und lassen uns nicht von außen beirren.

Frage: Wurden einige Schalker Spieler nach dem guten Saisonstart vielleicht auch überschätzt?

Jones: Das alles hat ja nichts mit der Qualität des einzelnen Spielers zu tun. In der Anfangsphase des Spiels hat man ja gesehen, dass jeder Spieler in unseren Reihen die Qualität hat, gut Fußball zu spielen. Jetzt müssen wir aber die Ärmel hochkrempeln und uns den Arsch aufreißen, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Es wird sicher nicht einfacher werden, egal welche Gegner kommen. Wir müssen als Mannschaft zusammenhalten und versuchen, Punkte zu holen.

Frage: Glauben Sie, dass das auch gelingen kann, so wie die Mannschaft aktuell aufgestellt ist?

Jones: Klar tun uns solche Ausfälle wie heute nicht gut. Wir müssen schauen, dass wir alle Mann so schnell wie möglich an Bord kriegen, dann sieht's auch wieder anders aus.

Frage: Warum hat sich keiner über die Elfmeterentscheidung aufgeregt?

Jones: Was sollen wir denn machen? Wenn er pfeift, dann pfeift er. Ob du mit dem Schiedsrichter diskutierst oder nicht, du kannst nichts mehr ändern. Ob es ein Elfer war oder nicht, kann ich nicht sagen. Aber ich glaube nicht, dass uns der Elfmeter das Genick gebrochen hat.