Den anstrengenden Brasilien-Kurztrip eine Woche zuvor wollte er nicht als Ausrede gelten lassen. Als Spieler habe man die Pflicht, "die Arschbacken zusammen zu kneifen, da runter zu fliegen, den Job zu machen und in der Bundesliga dann wieder zu spielen".
HSV-Chefcoach Thorsten Fink wollte aber nicht ausschließen, dass der anstrengende Ausflug ein Eigentor und deshalb "Leverkusen gedanklich schneller" gewesen sein könnte: "Fragen sie mich bitte nicht, ob es daran lag. Ich glaube nicht, aber wissen tue ich es auch nicht."
Im Pokal gegen Wolfsburg
Bayer 04 hat nicht nur gewonnen, weil der HSV so schwach war. "So gut wie in der ersten Halbzeit habe wir selten gespielt", befand Schürrle und freute sich, als Tabellenzweiter Weihnachten feiern zu können: "Wir wissen es zu schätzen und sind stolz."
Wie über ein Geschenk freute sich Rudi Völler über die tolle Leistung seines Teams, das als einziges die Hinrunde ungeschlagen auf eigenem Platz beendete. "Das war ein tolles Spiel. In der ersten Halbzeit waren die Hamburger mit dem 2:0 gut bedient", sagte der Bayer-Sportdirektor.
Wunschlos glücklich wären die Leverkusener, wenn sie nach glänzender Hinrunde und dem Einzug in die Europa-League-Zwischenrunde am Mittwoch ins Viertelfinale des DFB-Pokals einziehen würden. "Wir werden gegen den VfL Wolfsburg noch mal alle Kräfte mobilisieren", versprach Schürrle.
Lewandowski: "Gut beraten, realistisch zu bleiben"
"Den Weg wollen wir konsequent weitergehen", sagte Bayer-Chefcoach Sascha Lewandowski und mahnte: "Es wäre ärgerlich, wenn so etwas wie Selbstzufriedenheit aufkommt. Wir sind gut beraten, realistisch zu bleiben."
Dass er mit Teamchef Sami Hyypiä die Leverkusener zu so einer Erfolgstruppe formen würde, hätte kaum einer gedacht. "Vermutlich haben uns dies die wenigsten zugetraut", stellten die Beiden im Editorial des BayArena-Magazins mit Genugtuung fest.