Mandzukic kontert Magath-Kritik mit Doppelpack

SID
Mario Mandzukic (l.) hat mit seinen Saisontreffern vier und fünf auf Magaths Kritik geantwortet
© Getty

Felix Magath stichelt, Mario Mandzukic trifft: Angestachelt von der Kritik seines Trainers schoss der Kroate den 1. FC Nürnberg ab und den VfL Wolfsburg aus der Krise. Auch beim Feiern machte der Stürmer den Alleinunterhalter.

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Der gefeierte Held wurde zum einsamen Wolf. Als Mario Mandzukic über die Werbebande stieg, um sein Trikot den johlenden Fans zuzuwerfen, waren seine Teamkollegen längst abgedreht.

Der Kroate war aber nicht nur beim Feiern, sondern auch in den 90 Minuten beim 2:1 (1:0) gegen 1. FC Nürnberg der Alleinunterhalter.

Mit seinen Saisontoren Nummer vier und fünf schoss der Stürmer den VfL Wolfsburg vorerst aus der Krise und gab eine sportliche Antwort auf die Kritik seines Trainers Felix Magath. Verbal war der "einsame Wolf" gegen den "Leitwolf" aber lammfromm.

Magath-Vorgaben erfüllt

"So etwas macht mich nicht böse. Ich versuche immer, genau das umzusetzen, was er vorgibt", sagte Mandzukic. Magath hatte zuvor gefordert, dass von seinem Top-Stürmer "mehr kommen muss". Mehr als gegen den Club geht fast nicht.

Mandzukic glänzte als Spielgestalter, Doppeltorschütze (24. und 83./Elfmeter) und in den letzten Minuten sogar als Abräumer in der Verteidigung.

"Ich habe gesehen, dass die Nürnberger immer mehr Spieler nach vorne geschickt haben und wollte hinten unbedingt aushelfen", sagte der 1,86 m große Angreifer, der seinen Anteil am dritten Heimsieg in Folge aber nicht überbewerten wollte: "Ich mache einfach meine Arbeit. Das klappt mal besser und mal schlechter, aber ohne meine Mitspieler geht es gar nicht."

Lakic noch nicht angekommen

Sein Sturmpartner Srdjan Lakic stand aber erneut klar im Schatten des Matchwinners. Der Neuzugang vergab zweimal kläglich die Führung und scheint immer noch nicht richtig in der Autostadt angekommen.

"Ich wünsche mir, dass er auch bald trifft", sagte Mandzukic fast schon mitleidig über seinen noch torlosen Landsmann.

Ohne die Tore von Mandzukic, der schon in der Schlussphase der vergangenen Saison mit seiner Treffsicherheit den drohenden Abstieg verhindert hatte, stünde der ambitionierte VfL deutlich schlechter da.

Das weiß auch Felix Magath, der sich nach dem Abpfiff wieder als Mandzukic-Fan outete: "Mario ist ein Topmann und ein Angreifer mit internationaler Qualität. Bei uns hängt sehr viel von ihm ab."

Benaglio rettet Sieg

Der Trainer zollte aber auch Diego Benaglio höchsten Tribut. Der Torwart rettete nach dem Nürnberger Ausgleich durch den eingewechselten Christian Eigler (70.) zweimal in höchster Not gegen den Ex-Wolfsburger Alexander Esswein (74. und 75.).

"Ich kenne ihn so gut wie er mich kennt. Das war ein faires Duell", sagte der Schweizer, der nach der vergangenen Katastrophen-Saison langsam zurück zu alter Stärke findet. "Zusammen mit Mandzukic hat er das Spiel gewonnen", lobte Magath.

Esswein trauert Chancen nach

Verlierer Esswein war nach seinen verpassten Chancen niedergeschlagen. "Das ist beschissen gelaufen", sagte der Offensivspieler: "Ich hatte zwei Riesendinger und mache die nicht rein. Dafür gibt es keine Ausrede." Für Trainer Dieter Hecking war Esswein aber nicht der alleinige Sündenbock.

"Die Mannschaft muss sich kritisch hinterfragen", sagte Hecking nach seinem 200. Bundesligaspiel als Spieler und Trainer sauer: "Wir haben ein Spiel verloren, das wir nicht hätten verlieren dürfen. Ich kann das nur schwer akzeptieren."

Besonders bitter traf es Eigler, der sich bei seinem Ausgleichstreffer eine Bänderverletzung zugezogen hatte und direkt wieder ausgewechselt werden musste.

"Ich bin mit dem Standbein umgeknickt und dachte zuerst, ich kann nie wieder auftreten", sagte der Pechvogel, der sich über seinen ersten Saiontreffer nicht freuen konnte.

Wolfsburg - Nürnberg: Daten zum Spiel

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