Werder ohne Marin und Europa

SID
Helmes schreit seine Freude heraus: Zwei weitere Treffer auf dem Weg in die Nationalmannschaft?
© Getty

Bye-bye Marko Marin, adé Europa: Werder Bremen muss die Qualifikation zur Europa League abhaken. Das Team von Trainer Thomas Schaaf verlor am 33. Spieltag der Fußball-Bundesliga beim VfL Wolfsburg 1:3 (1:1) und hat bei drei Punkten Rückstand auf den Siebten Hannover 96 nur noch eine rein theoretische Chance auf das internationale Geschäft.

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Marko Marin hat sich sein Europa-Ticket hingegen gesichert. Der Offensivspieler wechselt zum FC Chelsea in die Premier League.

Der eingewechselte Hasan Salihamidzic (40.) brachte Wolfsburg in der mit 30.000 Zuschauern ausverkauften VfL-Arena mit seinem dritten Saisontor in Führung.

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Doch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nutzte Markus Rosenberg (45.+1) eine Unachtsamkeit in der Wolfsburger Deckung zum Ausgleich. Nationalstürmer Patrick Helmes (66./89.) zerstörte mit seinen Saisontoren zehn und elf schließlich Werders Hoffnungen auf die Europa League.

Wiese: "Begreifen es einfach nicht"

"Wenn man in der Rückrunde so wenige Punkte holt, hat man die Europa League auch nicht verdient", sagte Aaron Hunt. Nur 13 Punkte stehen für Werder nach den letzten 16 Partien zu Buche.

Thomas Schaaf war mal wieder enttäuscht: "Hier war mehr drin", sagte Werders Trainer. Auch Keeper Tim Wiese ärgerte sich: "Wir begreifen es einfach nicht. Dass Hannover in Leverkusen 0:1 verloren hat, ist besonders bitter."

Im letzten Saisonspiel trifft Schaafs Mannschaft am nächsten Samstag im Weserstadion auf den FC Schalke 04. Hannover kann derweil seinen Vorsprung durch einen Heimsieg gegen Absteiger Kaiserslautern verteidigen.

Wolfsburg, das voller Hoffnungen nach Stuttgart fährt, steht nun als Achter zwei Punkte besser da als Werder. Den Kampf um Europa hat Trainer Felix Magath noch lange nicht aufgegeben: "Mit einer solchen Leistung können wir auch in Stuttgart gewinnen."

Marins Wechsel Thema des Tages

Obwohl es für beide Mannschaften noch um den Einzug in das europäische Geschäft ging, zog vor dem Spiel ein Spieler alle Aufmerksamkeit auf sich, der gar nicht dabei war. Der derzeit verletzte Marko Marin verlässt Werder am Saisonende und schließt sich Champions-League-Finalist FC Chelsea an.

Geschäftsführer Klaus Allofs bestätigte vor dem Spiel, dass am Samstagvormittag letzte Formalitäten geklärt worden waren. Über die Höhe der Ablösesumme und weitere Vertragsmodalitäten vereinbarten beide Vereine Stillschweigen.

In Marin, der 2009 für die vereinsinterne Rekordablöse von 8,5 Millionen Euro von Mönchengladbach nach Bremen gewechselt war, verlässt bereits der zweite Leistungsträger den Klub am Saisonende. Nationaltorwart Tim Wiese hatte bereits angekündigt, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. In Stürmerstar Claudio Pizarro und Innenverteidiger Naldo drohen den Hanseaten weitere hochkarätige Abgänge.

Rosenberg gleicht mit dem Pausenpfiff aus

Auf dem Rasen zeigte sich Werder vom neuerlichen Aderlass allerdings unbeeindruckt. Zwar hatten die Gäste nach nur neun Sekunden eine Schrecksekunde zu überstehen, als Mario Mandzukic frei vor Wiese auftauchte, doch danach bestimmten sie das Geschehen.

Pizarro (5.) und Rosenberg (10.) vergaben zwei hochkarätige Chancen, als sie allein auf das Wolfsburger Tor zuliefen und an Diego Benaglio scheiterten. Offenbar zeigte eine Motivationsmaßnahme von VfL-Trainer Felix Magath Wirkung: Der hatte kurz vor dem Spiel den Vertrag mit seinem Torhüter bis 2017 verlängert.

Werder rannte sich im Verlauf der ersten Halbzeit immer wieder in der dicht gestaffelten Wolfsburger Abwehr fest. Etwas überraschend gingen die Gastgeber dann in Führung, als Patrick Helmes auf Salihamidzic ablegte und dieser mit einem satten Flachschuss aus 18 Metern traf.

Doch Werder hatte kurz darauf eine passende Antwort parat. Zlatko Junuzovic brachte einen Freistoß hoch in den Strafraum, Tom Trybull verlängerte auf Rosenberg, der freistehend per Kopf sein zehntes Saisontor erzielte.

Nach dem Wechsel ging Bremen weiter ein hohes Tempo, vermochte es aber nicht, sich klare Chancen zu erarbeiten. Wolfsburg bestrafte das Unvermögen eiskalt: Helmes traf in der 66. Minute, als Werder nach einem eigenen Freistoß ausgekontert wurde. Die Bremer rannten an, und kassierten in der 89. Minute wiederum durch Helmes den endgültigen Knock-out.

Wolfsburg - Bremen: Daten zum Spiel

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