Club zerstört Hoffenheimer EL-Träume

SID
Nürnbergs Kontertaktik ging in Hoffenheim voll auf
© Getty

Nur wenige Minuten nach dem 3:2 (2:1)-Erfolg über Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim beerdigte der Trainer des 1. FC Nürnberg bereits die frisch aufgekeimten Träume von höheren Weihen: "Europa ist für uns zweitrangig, bei der Tordifferenz müssten wir schon ein fantastisches Spiel abliefern", sagte Dieter Hecking. Das feine Lächeln, das dabei um die Mundwinkel des Erfolgstrainers spielte, strafte seine Worte Lügen.

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Natürlich müssten die Nürnberger dafür nächste Woche gegen Bayer Leverkusen mindestens drei Tore schießen, während Hannover 96, Werder Bremen und der VfL Wolfsburg allesamt nicht gewinnen dürften - aber ganz abtun wollten die Nürnberger das nahezu Undenkbare dann doch nicht.

"Wir haben jetzt nicht für Europa gespielt - aber wenn sich uns nächste Woche die Chance bieten sollte, warum nicht", fragte Daniel Didavi.

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Hoffenheim ist cleveren Nürnbergern unterlegen

Für Hoffenheim ist der letzte Funke Hoffnung auf die Europa League dagegen erloschen. Obwohl die Gastgeber über weite Strecken das Spiel bestimmten, unterlagen sie den cleveren und geduldigen Nürnberger.

Vor 30.150 Zuschauern brachte Tomas Pekhart (9. Minute) die Gäste in Führung, bevor Andreas Beck mit seiner Tor-Premiere für die TSG in der 118. Bundesligapartie (22.) ausglich. Didavi brachte den FCN mit dem Halbzeitpfiff wieder in Führung, bevor erneut Pekhart mit seinem neunten Saisontreffer die Entscheidung herbeiführte (71.) - Edson Braafheids Anschlusstreffer (88.) kam zu spät.

Bis zur neunten Spielminute schien es, als würde die Heimmannschaft besser in die Partie finden: 1899 erspielte sich zwei Eckbälle und setzte Nürnberg unter Druck. Einen Angriff auf der rechten Außenbahn fing Nürnbergs Routinier Javier Pinola dann jedoch ab und setzte sich gegen die drei Hoffenheimer Beck, Boris Vukcevic und Sejad Salihovic durch.

Sein flaches Zuspiel vor den Strafraum erreichte Didavi, dessen strammen Schuss faustete Torwart Tom Starke vor die Füße von Pekhart, der mit seinem achten Saisontreffer sicher zur Führung für die zuletzt in vier Partien ungeschlagenen Nürnberger vollendete.

Fans feiern Torwart Tom Starke

Starke wurde nach dem Gegentor dennoch weiter von den 1899-Anhängern gefeiert - eine Reaktion auf das Interesse des Vereins an einer Verpflichtung von Nationaltorwart Tim Wiese für die kommende Saison. "Was die Fans heute für mich gemacht haben, war phänomenal und hat mich tief berührt", sagte der Keeper.

Nach dem Gegentor war das Tempo kurzzeitig aus der Partie, bis zum Ausgleich durch Andreas Beck (22.). Stürmer Sven Schipplock verpasste eine Flanke von Knowledge Musona, Kapitän Beck brachte den Ball aus zweiter Reihe mit der Sohle über die Linie.

Auf der Gegenseite stellte der vom VfB Stuttgart ausgeliehene Didavi mit dem Pausenpfiff die Führung wieder her: Markus Feulner war nach einem Pass aus dem Mittelfeld auf der rechten Außenbahn in den Rücken der Heim-Abwehr gelangt und flankte scharf vor das Hoffenheimer Tor. Verteidiger Jannik Vestergaard kam am ersten Pfosten zu spät, Didavi drosch den Ball am zögerlichen Starke vorbei ins Tor.

Billiard-Tor von Pekhart

Pekhart entschied das Spiel schließlich mit einem Billiard-Tor (71.): Starke ließ einen Schuss von Pinola erneut nach vorne prallen, Pekhart setzte ihn zuerst an die Latte, um den Abpraller dann aber im Gehäuse unterzubringen. Braafheid schaffte zwar nur eine Minute nach seiner Einwechslung den Anschlusstreffer, Hoffenheims Aufbäumen kam aber zu spät.

Hoffenheim - Nürnberg: Daten zum Spiel