Bayern schießt den HSV ab

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Fatih Demireli
Franck Ribery (r.) erzielte das zwischenzeitliche 2:0 für den FC Bayern gegen den HSV
© Getty

Dritter Sieg in sieben Tagen für den FC Bayern München. Der Rekordmeister feiert nach dem Erfolg in der Champions-League-Qualifikation gegen den FC Zürich und dem 1:0 in Wolfsburg auch den ersten Heimsieg in der Bundesliga. Beim 5:0 (3:0) gegen den Hamburger SV waren Daniel van Buyten (13.), Franck Ribery (17.), Arjen Robben (34.), Mario Gomez (56.) und Ivica Olic (80.) die Torschützen.

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Der Hamburger SV wartet nach der enttäuschenden Leistung in der Allianz Arena, wo man schon der Vorsaison mit 0:6 verlor, dagegen weiter auf den ersten Sieg in dieser Spielzeit.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Drei Änderungen beim FC Bayern gegenüber dem Zürich-Spiel: Boateng, Gustavo und Kroos rotieren auf die Bank. Van Buyten, Tymoschtschuk und Müller stehen in der Startelf. Beim HSV spielt Töre für den kranken Petric im Sturm. Rincon spielt dafür rechts. Jarolim und Jansen rücken zudem für Elia und Skjelbred in die Startelf.

13., van Buyten, 1:0: Freistoß für Bayern nach Jarolim-Foul an Robben. Der Niederländer bringt den Ball von rechts gefühlvoll mit links in den Strafraum. Van Buyten wuchtet den Ball mit dem Kopf ins kurze Eck zur Führung.

17., Ribery, 2:0: Robben führt rechts einen Einwurf schnell aus zu Müller. Der bringt den Ball von der Grundlinie mit rechts an den langen Pfosten. Ribery tanzt Diekmeier und Bruma aus und schießt mit der Pieke aus spitzem Winkel flach ins lange Eck

33.: Wie vor dem 1:0 bringt Robben einen Freistoß in den Strafraum. Diesmal ist Gomez völlig frei und köpft wuchtig, aber Drobny lenkt den Kopfball-Aufsetzer gerade noch über die Latte.

34., Robben, 3:0: Was ein Tor! Fast an der Mittellinie schnappt sich Robben den Ball und geht mit Tempo auf Jansen und Aogo zu. Übersteiger, Finte - vorbei an beiden. Allein vor Drobny lupft Robben den Ball vom rechten Fünfmetereck genau in die lange Ecke.

43.: Pfosten! Robben mit dem wunderbaren langen Ball auf Müller. Der stoppt ihn 14 Meter vor dem Tor mit der Brust, Bruma weiß überhaupt nicht was los ist. Mit rechts donnert der Münchner den Ball an den linken Pfosten.

56, Gomez, 4:0: Müller chippt den Ball in den Strafraum auf Gomez. Etwas unorthodox nimmt der das Ding mit und wuchtet den Ball aus spitzestem Winkel, fast von der rechten Grundlinie, flach unter Drobny durch ins Tor.

80., Olic, 5:0: Erst rettet Drobny noch weltklasse gegen Olic aber der Ball landet wieder bei den Bayern. Müller mit der Flanke von links an den langen Pfosten, Badstuber köpft ihn zurück zur Mitte. Olic ist vor Bruma am Ball und köpft aus zwei Metern ein.

Fazit: Der HSV hat es dem FC Bayern phasenweise zu leicht gemacht. Bayern nutzte die Chancen konsequent und gewann zu Recht - auch in dieser Höhe.

Der Star des Spiels: Arjen Robben. Der Niederländer stand 65 Minuten auf dem Platz, es hätte aber auch nur die 34. Minute gereicht, um Robben zum MVP zu küren. Das 3:0 ein Zungenschnalzer, ein echter Hingucker, aber Bayerns Zehner auch ansonsten sehr gefährlich: Ein Tor, ein Assist, elf Torschussbeteilungen und knapp 60 Prozent gewonnene Zweikämpfe runden die Leistung ab.

Der Flop des Spiels: Dennis Aogo. Machte sich das Leben schon nach drei Minuten schwer, indem er sich die Gelbe Karte abholte und sich gegen den gut aufgelegten Robben unnötig früh einschränken musste. So auch vor dem 0:2 viel zu passiv gegen den Niederländer, der dann überragend abschloss.

Der Schiedsrichter: Michael Weiner. In der einseitigen Partie hatte der erfahrene Unparteiische leichtes Spiel. Die Gelben Karten waren korrekt, in den meisten Fällen auch die Beurteilung der Zweikämpfe. Lediglich das vermeintliche Foul von Jarolim an Robben vor dem 1:0 war fragwürdig.

Analyse: Franck Ribery und Arjen Robben predigten in den vergangenen Tagen und Wochen, mehr Aggressivität an den Tag zu legen: Gegen den HSV gehorchten die Mitspieler. Bayern mit einem furiosen Auftakt und schon nach zehn Minuten mit konstant 70 Prozent Ballbesitz.

Mit dem Doppelschlag durch van Buyten und Ribery war die Messe in der Allianz Arena gelesen. Der Hamburger SV fand mitnichten Mittel, um ins Spiel zu kommen. Die Hanseaten fielen ins alte Muster der vergangenen Saison zurück: keine Tiefstaffelung, Westermann und Jarolim standen praktisch immer nebeneinander und waren als Anspielstation im Zentrum unbrauchbar.

Die Gäste konnten mit dem Ball nichts anfangen, schalteten in beide Richtungen schlecht um. Aber vor allem fiel die extreme Unsicherheit auf, die schon nach gespielten fünf Minuten fast bei jedem Spieler spürbar war. Bayern ging mit dem 3:0 in die Pause, hätte aber deutlich höher führen können.

Nach der Pause das gleiche Bild, wenn auch Bayern weit nicht mehr so attackierte wie vor der Pause: Gefährlich wurde es trotzdem, weil der HSV konsequent den Zweikämpfen fernblieb. Die zweite Hälfte glich einem Trainingsspiel für den FCB. Nach Gomez' erstem Saisontor hätten die Bayern durchaus nachlegen können. Diesen Job übernahm Olic nach seiner Einwechslung.

Bayern - Hamburg: Daten zum Spiel

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