Stuttgart schafft Sprung auf Europapokalplatz

SID
Der Leihspieler des VfB Stuttgart, Daniel Didavi (r.) im Zweikampf mit William Kvist
© Getty

Nationalspieler Cacau hat dem VfB Stuttgart den Sprung auf einen Europapokalplatz beschert. Die Stuttgarter gewannen am Sonntagnachmittag gegen den 1. FC Nürnberg vor 55.800 Zuschauern durch das fünfte Saisontor des 30 Jahre alten Stürmers mit 1:0 (0:0) und überholten in der Tabelle nach dem vierten Spiel ohne Niederlage den Tabellensiebten Hannover.

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Nürnberg muss sich dagegen nach der dritten Niederlage in Folge wieder mit dem Abstiegskampf beschäftigen.

"Wir waren die ganz klar bessere Mannschaft. Doch dafür können wir uns nichts kaufen", sagte Nürnbergs Daniel Didavi: "Stuttgart kommt einmal vors Tor und trifft - und wir stehen mit leeren Händen da." Mit Blick auf die Konstellation in der Bundesliga sagte er: "Die unten gewinnen, und wir wissen, dass es wieder prekär werden kann. Aber wenn wir so spielen wie heute, bin ich zuversichtlich."

Auch Nürnbergs Sportdirektor Martin Bader war enttäuscht: "Fußball ist nun einmal ein Ergebnissport - wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt. Das ist superärgerlich." VfB-Sportdirektor Fredi Bobic fand lobende Worte für die glücklosen Gäste: "Nürnberg hat es richtig, richtig gut gemacht. Speziell in der ersten Halbzeit haben wir dumm ausgesehen. Unser Trainer hat in der Pause die richtigen Worte gefunden."

Viele Chancen für Nürnberg

Nach vorne gelang es dem VfB kaum, die Nürnberger in Verlegenheit zu bringen. Vielmehr waren es die Gäste, die gefährlich vor dem Tor von Sven Ulreich auftauchen - und das sogar mehrmals. Vor allem über die linke Abwehrseite, wo Arthur Boka verteidigte, hatten die Stuttgarter immer wieder große Schwierigkeiten. Der vom VfB umworbene Timothy Chandler rannte dem Mann von der Elfenbeinküste ein ums andere Mal davon. Bereits nach sechs Minuten hätte Nürnberg aus diesem Grund in Führung gehen können, ja müssen.

Nach einem schönen Zuspiel des Amerikaners Chandler traf Adam Hlousek völlig freistehend nur die Latte. Nur eine Minute später hatte dann der aufgerückte Markus Feulner eine weitere Riesenchance zum 1:0.

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Und Stuttgart? Der seltsam gehemmt wirkende VfB hatte in der ersten Hälfte nur eine Möglichkeit, die man so etwas wie eine Torchance nennen konnte. Harniks Schuss nach feiner Vorarbeit von Cacau ging aber am langen Pfosten vorbei (38.).

Labbadia korrigiert Aufstellung

Nach dem Seitenwechsel korrigierte Labbadia seine Aufstellung und schickte Schieber anstellte von Cacau in die Spitze, der gebürtige Brasilianer kam nun über den linken Flügel. Und die Umstellung machte sich sofort bezahlt. Schieber legte in der 50. Minute mit einem Kopfball im Zentrum auf Harnik ab, doch der österreichische Nationalspieler schoss wiederum daneben.

Glück hatte der VfB in der 57. Minute, als Innenverteidiger Georg Niedermeier im eigenen Strafraum ungestüm gegen Alexander Esswein klärte. Über den Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Christian Dingert hätte sich kein Stuttgarter beschweren dürfen, weil Niedermeier Ball und Knöchel traf (Bobic: "Da haben wir Glück gehabt.").

Es war die letzte nennenswerte Aktion der Nürnberg im VfB-Strafraum. Stattdessen fanden die Stuttgarter in der 78. Minute endlich die spielentscheidende Lücke im Defensivverbund der Nürnberger. Tamas Hanjal spielte Cacau herrlich frei, der keine Mühe hatte Raphael Schäfer zu überwinden. Es war das erste Tor des Angreifers in der Rückrunde.

Stuttgart - Nürnberg: Daten zum Spiel

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