Bremen verschenkt zwei wichtige Punkte

SID
Fritz (M.) fährt Hosogai (r.) in die Parade und sieht in dieser Szene Gelb
© Getty

Werders jüngste Mannschaft aller Zeiten sieht gegen Augsburg wie der sichere Sieger aus - und schluckt mit der letzten Aktion doch noch den Ausgleich. Niclas Füllkrugs erstes Bundesligator schien zu reichen, dann kam Paul Verhaeghs ganz krummes Ding.

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Ein glückliches Tor von Paul Verhaegh in der Nachspielzeit bescherte dem FC Augsburg ein 1:1 bei Werder Bremen.

Teenager Niclas Füllkrug hatte die jüngste Bundesliga-Mannschaft in der Geschichte von Werder Bremen in Führung geschossen.

Dem 19-Jährigen, der für den gesperrten Torjäger Claudio Pizarro erstmals von Beginn an dabei war, gelang in einem dramatischen, aber schwachen Bundesligaspiel das, was alle bis zur Nachspielzeit für das Tor des Tages hielten - bis Verhaegh den Ball noch über die Linie drückte.

Jüngste Bremer Mannschaft aller Zeiten

Die im Durchschnitt 22,7 Jahre jungen Werder-Bubis, die ohne Pizarro, Wiese und ein weiteres halbes Dutzend ihrer Besten auskommen mussten, taten sich gegen die nach vier Spielen ohne Niederlage selbstbewussten Gäste ziemlich schwer.

Selbst Füllkrugs erstes Bundesligator änderte daran nichts. Die Bayern suchten ihre Chance und wurden schließlich belohnt.

Der Aufsteiger spielte mutig mit gegen die notgedrungen jugendliche Werder-Mannschaft - dass Augsburg im Abstiegskampf steckt und Werder ein Kandidat für die Europa League ist, zeigte sich auf dem Rasen selten.

Dazu waren die Youngster in Grünweiß viel zu grün und gingen vor 40.208 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion viel zu aufgeregt zu Werke. Einsatz und Kampfgeist allein reichten nicht, das Fehlen der verletzten Routiniers Wiese, Naldo, Prödl, Bargfrede, Ekici, Hunt, Marin, Arnautovic und des gesperrten Pizarro zu kompensieren.

Augsburg in der ersten Halbzeit besser

Im Mittelfeld war Junuzovic mit der erstmals anvertrauten Rolle des Spielmachers heillos überfordert. Auch als Kapitän Fritz von der rechten Außenverteidigerposition ins Mittelfeld rückte, änderte sich wenig. Ohnehin fehlten die Anspielstationen im Angriff, in dem der 19-jährige Füllkrug sein Startelf-Debüt feierte. Rosenberg agierte wie in den letzten Wochen harmlos.

Im Auslassen der spärlichen Möglichkeiten machten auch die Bayern, bei denen der Ex-Bremer Oehrl verletzt fehlte, keine Ausnahme.

So war es in der 27. Minute, als der Schweizer Affolter in der Bremer Innenverteidigung den Ball leichtsinnig vertändelte und Torhüter Mielitz zur Ecke retten konnte. Oder auch bei der größten Chance der ersten Halbzeit, als Koo den Ball an Mielitz vorbei brachte, Ignjovski aber kurz vor der Linie retten konnte (35.).

Werder-Bubis mit viel Leidenschaft

Die einst als Torfabrik gefeierten Bremer erwiesen sich in dieser Hinsicht wieder als Minimalisten. Wie in den vergangenen Wochen, in denen es drei 0:1-Niederlagen und nur den Sieg im kleinen Nordderby gegen Hannover 96 gegeben hatte, blieben die Chancen vor dem Kasten von Simon Jentzsch rar.

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Nur Fritz prüfte den Augsburger in der 13. Minute mit einem Linksschuss. Die magere Ausbeute war Spiegelbild des schwachen Spiels vor der Pause.

Der Einsatz der Werder-Junioren erlahmte in der zweiten Hälfte nicht. Erst ging Füllkrugs Kopfball nach Ignjovski-Flanke übers Tor (47.), dann wurde sein 20-Meter-Schuss leichte Beute für Jentzsch.

Fehlendes Glück und wohl auch Unvermögen vereitelten nur zehn Minuten später ein Tor durch Rosenberg, der die Zuschauer binnen weniger Augenblicke gleich zweimal enttäuschte.

Doch dann nahm sich ausgerechnet der Unerfahrenste im Team ein Herz. In seinem sechsten Bundesligaspiel schloss Füllkrug einen mutigen Alleingang an der Strafraumgrenze ab. Sein satter Flachschuss ging rechts unten ins Tor - der gute Keeper Jentzsch hatte keine Chance.

Augsburg warf zuletzt alles nach vorn, auch Torwart Jentzsch stiftete im gegnerischen Strafraum viel Verwirrung - und Verhaegh traf.

Bremen - Augsburg: Daten zum Spiel

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