VfB mit Last-Minute-Punkt - zwei Platzverweise

SID
Bayer Leverkusen gibt den Sieg in der 89. Minute noch aus den Händen
© Getty

Michael Ballack hatte einen Premiumplatz, als das Unheil bei Bayer Leverkusen seinen Lauf nahm. Hinter dem eigenen Tor konnte der ehemalige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft bestens den Ausgleich des VfB Stuttgart zum 2:2 (1:1) gegen Bayer durch Joker Martin Harnik in der 89. Minute sehen. Ballack machte sich da immer noch warm, ins Spiel kam er nicht mehr.

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Nach dem Wirbel um den 35-Jährigen unter der Woche tritt Bayer nun auch sportlich auf der Stelle. Nach dem bereits siebten Heimspiel ohne Sieg drohen die Leverkusener, die zweimal eine Führung verspielten, gar ins Mittelfeld abzurutschen.

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Und es wird wohl nicht ruhiger werden, Ballack verließ bereits um 17.50 Uhr die BayArena. "Es bleibt dabei, dass ich meine Entscheidungen aus sportlicher Sicht treffe. Es gab keinen Grund, umzustellen", sagte Dutt zum Thema Ballack.

Labbadia lobt die Moral

Für Dutts Kollegen Bruno Labbadia gab es dagegen bei der Rückkehr an die alte Wirkungsstätte immerhin ein kleines Erfolgserlebnis. Trotzdem warten die Schwaben seit nun sieben Spielen auf einen Sieg.

Mit nur 23 Punkten muss sich der VfB sogar wie im Vorjahr Sorgen um den Klassenerhalt machen. "Man muss die Moral ansprechen, dass wir uns nicht aufgegeben haben", sagte Labbadia. Und Sportdirektor Fredi Bobic meinte: "Der Punkt ist mehr als verdient. Das ist der Weg, den wir gehen müssen."

Vor 27.929 Zuschauern in der BayArena reagierte der in der 76. Minute eingewechselte Harnik am schnellsten. "Der Punkt war für den Kopf wichtig", sagte der Österreicher, der erstmals in dieser Saison nicht in der Startelf war.

Einmal Gelb-Rot, einmal glatt Rot

Leverkusen war durch Stefan Kießling (11.) und Simon Rolfes (47., Foulelfmeter) zweimal in Führung gegangen, Julian Schieber (23.) hatte zwischenzeitlich für die Schwaben getroffen.

Nahezu die letzten 27 Minuten musste Bayer in Unterzahl überstehen, nachdem der Tscheche Michal Kadlec wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen hatte (63.).

Stuttgarts Cristian Molinaro sah in der zweiten Minute der Nachspielzeit die Rote Karte.

Ohne Ballack, aber doch mit einer Änderung, begann Bayer. Vedran Corluka, der unter der Woche von Premier-League-Klub Tottenham Hotspur ausgeliehen worden war, rückte in die Startelf und fügte sich gleich gut ein. Seine Flanke fand Rolfes, der zunächst an VfB-Keeper Sven Ulreich scheiterte. Den Abpraller setzte aber Kießling ins Tor.

Erstes Kießling-Tor nach 765 Minuten

Damit endete für den Nationalstürmer nach 765 Minuten die torlose Zeit. Im 13. Spiel gegen den VfB war es bereits sein zehnter Treffer. Wer nun aber dachte, dass das frühe Tor dem Leverkusener Spiel Sicherheit verleiht, sah sich getäuscht.

Vieles blieb Stückwerk, insbesondere die Passgenauigkeit ließ im Mittelfeld zu wünschen übrig. So fand der VfB immer besser ins Spiel.

Die Schwaben waren es, die zunehmend die Spielkontrolle an sich rissen - und auch durch das Freistoßtor von Schieber aus gut 20 Metern belohnt wurden.

Im zweiten Durchgang zeigte Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer zu Beginn nach einem ungeschickten Rempler von Serdar Tasci gegen Lars Bender auf den Punkt, Rolfes erzielte sein zweites Saisontor.

Verletzungspech bei Bayer

So musste der VfB wieder einem Rückstand hinterherlaufen und war dabei noch im Pech.

Nach einer Flanke von Schieber traf Vedad Ibisevic per tollem Hackentrick nur den Innenpfosten (54.).

Bayer drohen nun zudem noch Ausfälle. Sidney Sam musste mit Verdacht auf einen Faserriss raus, Lars Bender bekam einen Schlag aufs Sprunggelenk und Andre Schürrle hatte nach dem Tritt von Molinaro ein blutunterlaufenes Auge.

Vielleicht war Ballack da froh, doch nicht mehr eingewechselt worden zu sein.

Leverkusen - Stuttgart: Daten zum Spiel

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