Nullnummer mit Verlängerung

SID
Jan Schlaudraff verlängert seinen Vertrag bei Hannover bis 2015
© Getty

Zwei Punkte verloren, aber einen Topspieler gehalten - die Vertragsverlängerung von Jan Schlaudraff bis 2015 überstrahlte die müde Nullnummer von Hannover 96 gegen Bayer Leverkusen. Der 28-Jährige ist die Symbolfigur der insbesondere auf internationaler Ebene erfolgreichen Niedersachsen.

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Vor dem Anpfiff noch ein Gerücht, nach dem Schlusspfiff offiziell bestätigt - vom Objekt der Begierde höchstpersönlich. "Ich fühle mich sehr wohl hier bei Hannover 96, also war es eine logische Entscheidung, meinen Vertrag bis 2015 zu verlängern. Ich habe mit keinem anderen Klub gesprochen, es gab keine Notwendigkeit zu pokern", sagte Jan Schlaudraff mehr als ein halbes Dutzend Mal vor diversen Kameras und in verschiedene Mikrofone.

Und schon hatte die eher matte 90-minütige Nullnummer der Niedersachsen gegen Bayer Leverkusen doch noch ihre ganz eigene Geschichte.

Noch vor gut einem Jahr bei den Norddeutschen auf dem Abstellgleis ist der 28-Jährige mittlerweile die Symbolfigur des sportlichen Aufstiegs, insbesondere auf internationale Ebene. Denn Schlitzohrigkeit und Cleverness des einstigen Nationalspielers hat viel zum Überwintern der "Roten" in der Europa League" beigetragen.

"Jan ist immer wieder in der Lage, besondere Elemente in unser Spiel einzubringen und es dadurch zu beflügeln", sagte Sportdirektor Jörg Schmadtke und umriss den Wert des offensiven Mittelfeldspielers für "96".

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Leno vereitelt Schlaudraff-Tor

Schlaudraff ist mehr Vorbereiter denn Vollstrecker, doch wenn er trifft, dann oft spektakulär. Wie beim 1:1-Ausgleich per Direktabnahme nach Eckball im Nordderby gegen den Hamburger SV vor zwei Wochen, gekürt zum Tor des Monats November.

Mann des Spiels hätte der gebürtige Westerwälder überdies werden können, wenn er die klarste Chance der Hannoveraner in der 15. Minute zum Treffer des Tages genutzt hätte. Doch er scheiterte an Bayer-Torwart Bernd Leno, was irgendwie zu einer Partie zweier eher schlaffer Teams passte, die mehr darauf aus waren, den Sieg des Gegners zu verhindern, als selbst einen Dreier einzufahren.

"Keiner wollte zuviel riskieren und ins offene Messer laufen, deshalb ist es am Ende 0:0 ausgegangen", äußerte Michael Ballack und bestätigte den Eindruck der 44.800 Zuschauer in der WM-Arena am Maschsee.

Schürrle: "Torwille hat gefehlt"

Mehr gedanklich denn körperlich waren beide Mannschaften durch die zahlreichen englischen Wochen schlichtweg müde, häufig fehlte die Konzentration beim finalen Pass und beim Torabschluss. Leverkusens Nationalspieler Andre Schürrle: "Der letzte Torwille hat gefehlt, das spiegelt ein bisschen unsere Saison wider."

Hannover hatte im gegnerischen Strafraum das gleiche Problem. "Wir wollten nicht total öffnen, denn ein 0:0 gegen eine Top-Mannschaft wie Leverkusen fühlt sich gar nicht schlecht an", meinte Trainer Mirko Slomka.

Alles eine Frage der Einordnung, was auch für die beiden aktuellen Serien seiner Truppe gilt: Erstmals unter seiner Regie gab es in sechs Partien keinen Sieg mehr, auf der anderen Seite ist man zusammen mit Borussia Mönchengladbach die einzige Mannschaft ohne Heimniederlage.

Den Unterschied zur vergangenen Spielzeit machen die Auswärtsergebnisse aus, hier haben die Hannoveraner einige Zähler liegen gelassen. Schmadtke: "Vier bis fünf Punkte mehr wären wohl drin gewesen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau."

Hannover - Leverkusen: Daten zum Spiel

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