Kurz erklärt den Falschen den Fußball

SID
Bei Marco Kurz und seinen Jungs gibt es Gesprächsbedarf
© Getty

Die schwächste Offensive der Liga hat den 1. FC Kaiserslautern in den Tabellenkeller der Bundesliga geführt. Der Frustpegel der Profis und Fans stieg nach dem 1:1 gegen Hertha BSC weiter an.

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Kurz nach dem Schlusspfiff erklärte Marco Kurz einem aufgebrachten Fan in wenigen Sekunden, was seine Schützlinge seit sechs Wochen nicht verstehen.

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"Ich musste dem Herrn erläutern, wie Fußball geht. Er hat es verstanden. Damit war es erledigt", sagte der Trainer des abstiegsbedrohten 1. FC Kaiserslautern über den Disput mit einem Zuschauer, in den er im Anschluss an das 1:1 der Roten Teufel gegen Aufsteiger Hertha BSC Berlin geraten war.

Punkt dank Eigentor

Der FCK-Fan konnte offensichtlich nicht verstehen, warum seine Lieblinge zum wiederholten Mal trotz eines klaren Chancenplus nicht als Sieger vom Platz gegangen waren.

Die schwächste Offensive der Liga war auf ein spektakuläres Eigentor von Hertha-Innenverteidiger Roman Hubnik (6.) angewiesen, um zumindest einen Punkt zu holen.

Die schwache Chancenverwertung ist dafür verantwortlich, dass die Pfälzer seit dem 22. Oktober nicht mehr gewonnen haben. Das weiß auch Kurz.

Schwächen "im finalen Bereich"

"Wir müssen im finalen Bereich besser werden. Das ist der Kritikpunkt. Daran müssen wir täglich arbeiten. Aber wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen", sagte der Coach, dessen Mannschaft nach fünf Partien in Folge ohne Sieg mit lediglich 14 Punkten auf dem Konto in den Tabellenkeller abgerutscht ist.

"Uns ist klar, dass wir in dem Bereich ein Stück weit besser werden müssen. Wir müssen uns die Tore einfach noch mehr verdienen", meint Kurz. Während Kurz nach wie vor gelassen wirkt, steigt der Frustpegel der Profis.

Erste leise Schuldzuweisungen machen die Runde innerhalb der Mannschaft, die bisher lediglich elf Treffer zustande gebracht hat. "Wir betreiben einen großen Aufwand und erspielen uns Chancen. Aber es begleitet uns schon die ganze Saison, dass wir vorne zu unkonzentriert sind", äußerte Torhüter Kevin Trapp: "Das ist nicht nur für mich, sondern für die gesamte Mannschaft ärgerlich."

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Offensivkräfte fehlen

Hauptgrund für den Ärger sind nach wie vor die Abgänge der Offensivkräfte Srdjan Lakic, Jan Moravek und Erwin Hoffer. Die drei im Sommer abgewanderten Profis konnten immer noch nicht gleichwertig ersetzt werden. Die Neuzugänge Dorge Kouemaha und Itay Shechter konnten die Lücke nicht schließen, zusätzliche Wintertransfers scheinen kaum vermeidbar.

Das untermauerte auch das Spiel gegen die Berliner vor 36.856 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion. Nach dem raschen Ausgleich durch das fünfte Saisontor des Brasilianers Raffael (13.) vergaben Christian Tiffert (34.) und Oliver Kirch (37.) hochkarätige Chancen zur erneuten Führung.

Babbel kann mit dem Punkt leben

Das hatte auch Berlins Coach Markus Babbel, der sein 50. Bundesligaspiel als Trainer absolvierte, registriert. "Wir können mit dem Punkt sehr gut leben, ich bin sehr zufrieden mit dem Unentschieden", sagte Babbel, dessen anhaltender Vertragspoker mit dem Klub zuletzt für Unmut in Berlin gesorgt hatte.

Für Unmut im Lager der Berliner, die mittlerweile auch seit vier Spielen auf einen Sieg warten, sorgte auch die Verletzung von Innenverteidiger Maik Franz. Der Abwehrspieler musste mit Verdacht auf einen Außenbandriss im Knie noch vor der Pause ausgewechselt werden.

Franz, der das erneute Aufeinandertreffen der beiden Klubs in zweieinhalb Wochen im Achtelfinale des DFB-Pokals wohl von der Tribüne aus verfolgen muss, erlitt die Verletzung ohne Einwirkung eines Gegenspielers.

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