HSV unter Fink weiter ungeschlagen

Von Daniel Börlein / Marc-Oliver Robbers
Paolo Guerrero (r.) erzielte das 1:0 für den HSV
© Getty

Der Hamburger SV bleibt unter Thorsten Fink weiter ungeschlagen. Die Hanseaten bezwangen den 1. FC Nürnberg vor heimischem Publikum mit 2:0 (1:0).

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Vor knapp 50.000 Zuschauern in Hamburg brachte Paolo Guerrero den HSV vor der Pause in Führung (23.). In Durchgang zwei erzielte Marcell Jansen den Endstand (62.).

Der HSV klettert durch den Sieg auf Platz elf und hat nun 17 Punkte. Nürnberg, das zum fünften Mal in Folge auswärts verlor, ist mit 15 Zählern Tabellen-15.

Reaktionen:

Thorsten Fink (Trainer Hamburger SV): "Wir haben verdient gewonnen, weil wir die Tore gemacht haben. Aber mit der Leistung der Mannschaft bin ich überhaupt nicht zufrieden, wir können viel besser spielen."

Dieter Hecking (Trainer 1. FC Nürnberg): "Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gehabt, nur haben wir wieder das Tor nicht gemacht. Uns fehlt die Effektivität. Dadurch belohnen wir uns nicht."

Raphael Schäfer (1. FC Nürnberg): "Wir waren in den entscheidenden Momente etwas unaufmerksam und haben zwei ganz doofe Tore bekommen. Es war ein verlorenes Spiel, was wir nicht hätten verlieren dürfen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Der HSV beginnt mit der Elf der Vorwoche. Heißt: Son darf wieder neben Guerrero ran. Auch Nürnberg ohne Änderungen und damit mit dem Team, das am letzten Spieltag Lautern bezwang.

11.: Rincon mit einem langen Ball auf den rechten Flügel, Diekmeier spielt das Leder flach in die Mitte, da kommt Guerrero rangerauscht und haut die Kugel aus spitzem Winkel an den Außenpfosten.

20.: Esswein legt wunderbar zurück auf Didavi, der direkt aus 15 Metern abzieht. Die Kugel zischt knapp am rechten Pfosten vorbei. Das war eng!

23., 1:0, Guerrero: Langer Abschlag von Drobny, Simons verschätzt sich und fällt dann im Zweikampf mit Guerreo. Der Stürmer sichert sich den Ball und schiebt die Kugel aus sieben Metern an Schäfer vorbei ins Tor.

37.: Esswein tankt sich abermals auf der linken Seite durch und flankt dann von der Grundlinie auf den freistehenden Pekhart, der die Kugel mit dem Kopf an die Latte setzt!

58.: Eigler flankt aus dem rechten Halbfeld auf Pekhart, dessen Kopfball an den linken Außenpfosten klatscht!

62., 2:0, Jansen: Ilicevic passt auf Töre, der zwei Mann stehen lässt und dann auf Jansen passt, der locker aus zehn Metern einschiebt. Drittes Saisontor!

Fazit: Nürnberg lange Zeit mindestens gleichwertig und mit den deutlich besseren Chancen. Der HSV allerdings enorm effektiv.

Der Star des Spiels: Paolo Guerrero. Der Peruaner blüht unter Fink auf. Wirkte spielfreudig und engagiert. Behauptete viele Bälle, auch gegen zwei, drei Nürnberger. Stark, wie er sich vor dem 1:0 gegen Simons durchsetzte und dann Schäfer überwand.

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Der Flop des Spiels: Heung-Min Son. Der Koreaner stand zuletzt in der Kritik, erhielt von Fink aber erneut die Chance von Beginn an. Wirkte allerdings verunsichert, leistete sich viele Fehler und hatte kein Durchsetzungsvermögen. In Durchgang eins mit den wenigsten Ballkontakten aller Hamburger. Musste nach einer Stunde runter.

Der Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer. Pfiff recht kleinlich, zog diese Linie aber bis zum Schluss durch. Seine Entscheidung, Guerreros Einsatz gegen Simons vor dem 1:0 laufen zu lassen, war vertretbar.

Analyse: Anders als erwartet stand Nürnberg nicht tief und lauerte auf Konter, sondern stellte den HSV früh und versuchte, die Gastgeber schon im Spielaufbau zu stören. Häufig mit Erfolg. Allerdings offenbarte sich in der Club-Defensive dadurch auch die eine oder andere Lücke - vor allem, wenn Hamburg schnell in die Spitze spielte.

Dort sorgte in erster Linie Guerrero für Gefahr. Der Peruaner behauptete die Bälle gut und setzte nachrückende Teamkollegen immer wieder gut in Szene. Was allerdings nicht funktionierte, war das Spiel über außen. Jansen hing in der Luft, Töre lief sich immer wieder fest. Im Spiel ohne Ball entstanden in der HSV-Defensive häufig große Lücken, viel zu selten schaffte man es, die Nürnberger im Mittelfeld aggressiv unter Druck zu setzen.

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Der Club ließ den Ball ordentlich laufen. Hegeler und Didavi gestalteten das Spiel, Esswein kam immer wieder bis zur Grundlinie durch. Die Pausenführung für den HSV war deshalb durchaus schmeichelhaft und lag auch daran, dass die Gäste ihre Chancen nicht nutzten.

Auch nach dem Wechsel hatte zunächst der Club mehr vom Spiel. Doch während Pekhart einmal mehr am Aluminum scheiterte, schlug Jansen auf der Gegenseite nach schöner Vorarbeit von Töre eiskalt zu. Danach kontrollierte Hamburg die Partie besser. Der für Son eingewechselte Ilicevic sorgte für Belebung und war deutlich besser anspielbar als der Koreaner.

Nürnberg probierte es zwar bis zuletzt, hatte auch noch die eine oder andere Gelegenheit, doch man hatte letztlich nicht das Gefühl, dass der HSV den Sieg noch aus der Hand gibt. Die Hanseaten bleiben damit unter Fink weiter ungeschlagen.

Hamburg - Nürnberg: Daten zum Spiel

 

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