Mini-Krise und Mega-Frust

SID
Sergio Pinto kann mit Hannover momentan einfach nicht in der Ferne gewinnen
© Getty

Nach dem 1:1 zwischen dem SC Freiburg und Hannover 96 herrschte alles andere als Festtagsstimmung. Beide Mannschaften haderten mit ihren Schwächen, die sich wie ein roter Faden durch die Saison ziehen.

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Ausgerechnet drei Tage nach dem bislang größten internationalen Erfolg der Vereinsgeschichte landeten die auswärtsschwachen Niedersachsen wieder unsanft im tristen Ligaalltag.

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"Wir haben keine Krise. Aber wir zahlen derzeit den Preis für mehrere Dinge. Die letzte Konzentration und ein konsequentes Verhalten ist nicht immer erkennbar", mäkelte Hannovers Vorstandsvorsitzender Martin Kind nach dem fünften Bundesliga-Spiel in Serie ohne Sieg.

Nur drei von 15 möglichen Punkten hat der Tabellenvierte der Vorsaison zuletzt geholt und dümpelt dementsprechend im Tabellenmittelfeld herum. Auswärts reichte es in der laufenden Runde bislang nur zu einem Dreier - und der liegt knapp vier Monate zurück.

Probleme mit Mehrfachbelastung

"Das ist mau. Natürlich hätten wir da gerne ein bisschen mehr", kritisierte 96-Geschäftsführer Jörg Schmadtke, der das Engagement in der Europa League als einen der Gründe für die derzeitige Situation sieht: Die Mannschaft sei in Sachen Mehrfachbelastung noch ziemlich unerfahren.

"Das ist nicht ganz einfach." Defensivspieler Karim Haggui legte den Finger in die Wunde. "In der zweiten Halbzeit hatten wir gar keinen Spielaufbau mehr."

Bezeichnend für die schwache Phase von Hannover, dass der einzige Treffer der Gäste aus einem Eigentor des Freiburger Abwehrspielers Felix Bastians (44.) resultierte.

Und gleichzeitig bezeichnend für die Launenhaftigkeit der Freiburger in dieser Saison, dass sie erneut erst nach dem Wechsel so richtig wach wurden. In den vorherigen drei Partien hatten die Breisgauer jeweils in den Schlussminuten entscheidende Treffer erzielt.

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Kein Last-Minute-Treffer für Freiburg

Kein Wunder, dass Freiburgs Mittelfeldspieler Johannes Flum auch diesmal wieder auf einen Last-Minute-Treffer der Spätzünder spekulierte: "Stimmt, darauf habe ich schon gewartet. Aber es wird jetzt Zeit, dass wir selbst mal in Führung gehen."

Pechvogel Bastians, der eine scharfe Flanke von Mohammed Abdellaoue ins eigene Tor lenkte, mahnte mit Blick auf die Tabelle: "Nur Unentschieden werden uns nicht reichen."

Zum tragischen Held der letzten halben Stunde avancierte vor 20.000 Zuschauern ausgerechnet Torjäger Papiss Demba Cisse. Der unter anderem von Bayern München umworbene Stürmer, der in der Winterpause für geschätzte 12 Millionen Euro aus seinem bis 2014 laufenden Vertrag in Freiburg aussteigen kann, erlebte bei strömendem Regen ein Wechselbad der Gefühle.

Cisse verpasst Siegtreffer

Zunächst erzielte Cisse (67.) nach Flanke von Flum per Kopf seinen neunten Saisontreffer. Eine gute Viertelstunde später dann hätte er seinem Ruf als Lebensversicherung des SC Freiburg alle Ehre machen können. Doch mit dem Kopfball des senegalesischen Nationalspielers aus unbedrängter Position hatte Ron-Robert Zieler keine Mühe.

Julian Schuster nahm Cisse danach aus der Kritik: "Er ist da vorne unsere Anspielstation. Daran messen wir ihn, nicht an seinen Toren", meinte Schuster. Der Tabellenvorletzte Freiburg wartet bereits seit neun Wochen auf den dritten Heimsieg der Runde.

Freiburg - Hannover: Daten zum Spiel

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