Klarer Bayern-Sieg, Entwarnung bei Schweini

Von Thomas Gaber / Fatih Demireli
Mario Gomez eröffnet per Kopf den Torreigen im Derby gegen Nürnberg
© Getty

Der FC Bayern München hat das 183. Derby gegen den 1. FC Nürnberg am 11. Spieltag der Bundesliga mit 4:0 (3:0) gewonnen und den fünften Liga-Heimsieg in Folge ohne Gegentor eingefahren. Mario Gomez (2., 68.), Bastian Schweinsteiger (19.) und Frank Ribery (39.) erzielten die Tore für die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes.
 

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Während der Club zum sechsten Mal in Folge in der Bundesliga sieglos blieb, bauten die Bayern ihre Torbilanz bei Heimspielen in dieser Saison auf 23:1 aus. Gomez erzielte seine Bundesligatreffer 49 und 50 im 71. Spiel für den FC Bayern.

Bayerns Bastian Schweinsteiger erlitt gegen den 1. FC Nürnberg eine Wadenverletzung, weswegen der Mittelfelspieler ausgewechselt werden musste. Inzwischen sieht es aber so aus, als könne der Nationalspieler am Mittwoch in der Champions League gegen Neapel spielen.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Nach der umfassenden Rotation im DFB-Pokal gegen Ingolstadt setzt Heynckes wieder auf seine Stammformation. Boateng ist gesperrt, Rafinha verteidigt rechts. Auf der Doppelsechs bekommt Tymoschtschuk den Vorzug vor Gustavo.

FCN-Coach Hecking verzichtet trotz Personalnot auf Mak und Hegeler in der ersten Elf. Judt spielt im 4-1-4-1 Rechtsverteidiger, Esswein kommt über rechts, Pekhart ist einzige Spitze. Der Kongolese Kamavuaka ist zum ersten Mal in der Bundesliga in der Nürnberger Startelf.

2., 1:0, Gomez: Badstubers langen Diagonalball aus der eigenen Hälfte stoppt Schweinsteiger auf rechts perfekt und flankt mit Schnitt und Dampf in die Mitte. Gomez steigt zwischen Wollscheid und Klose hoch und köpft den Ball in den linken Giebel.

6.: Pekhart versucht's mal aus 22 Metern mit links. Kein Problem für Neuer.

19., 2:0, Schweinsteiger: Ribery zieht zwei Clubberer auf sich und spielt Lahm an, der von links einläuft. Querpass auf Gomez, der legt ab zu Schweinsteiger und der hämmert den Ball aus 19 Metern halbhoch links ins Netz.

39., 3:0, Ribery: Ribery zieht nach Lahm-Pass in die Mitte, überläuft Wollscheid und zieht mit rechts aus 20 Metern ab. Links unten schlägt's ein.

55.: Hegeler mit feinem Trick gegen Tymoschtschuk. Pass auf Pekhart, der steht rechts im 16er frei vor Neuer, zögert aber zu lange und lässt sich vom FCB-Keeper abkochen.

64.: Ecke Kroos von rechts, Kopfball van Buyten aus acht Metern aufs Tornetz.

68., 4:0, Gomez: Badstuber schickt Kroos auf links in den Strafraum. Der flankt flach vors Tor, wo Gomez aus drei Metern einschiebt. 12. Saisontor.

75.: Zuckerpass von Alaba rechts raus zu Müller. Er hat freie Bahn, zögert aber mit dem Schuss, bis Stephan die Ecke zumacht und pariert.

Fazit: Der nächste Kantersieg für konzentrierte, dominante Bayern gegen überforderte Nürnberger, die die vielen Ausfälle nicht kompensieren konnten.

Der Star des Spiels: Bastian Schweinsteiger. Die Pause im Pokal hat ihm gut getan. Schweinsteiger führte glänzend Regie: Er verteilte die Bälle im Mittelfeld, war laufstark, schoss ein klasse Tor und bereitete Gomez' 1:0 vor. Er brachte 65 von 71 Pässen zum Mitspieler. Allerdings musste Schweinsteiger nach 71 Minuten verletzt runter: Einsatz gegen Neapel fraglich.

Der Flop des Spiels: Juri Judt und Timothy Chandler. Nürnbergs rechte Seite erlebte einen finsteren Nachmittag. Auch im Verbund hatten sie gegen Ribery meist das Nachsehen. Die Doppelung nutzte Lahm immer wieder zu Vorstößen, wie vor dem 2:0. Offensiv brachten Judt und Chandler nichts zustande, Chandler hatte in der ersten Halbzeit nur 7 Ballkontakte und gewann 1 von 6 Zweikämpfen. Judt wurde in der Pause durch Hegeler ersetzt.

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Der Schiedsrichter: Florian Meyer lieferte eine weitgehend fehlerfreie Leistung ab. Statt vorschnell mit Gelben Karten rumzufuchteln, ermahnte Meyer die Spieler und ließ bei kleineren Fouls Vorteil laufen. In der zweiten Halbzeit ab und an zu kleinlich bei der Zweikampfbewertung.

Analyse: Kompakt, lauf- und zweikampfintensiv wollte der ersatzgeschwächte FCN den Bayern begegnen. Bereits nach 75 Sekunden waren die guten Vorsätze der Gäste Makulatur.

Beflügelt vom schnellsten Führungstor der Saison legten sich die Bayern den Gegner zurecht. Obwohl der Club sehr tief stand und die Bayern erst in der eigenen Hälfte angriff, ergaben sich immer wieder Räume, da sich die Münchner gut bewegten und durch variables Positionsspiel für Verwirrung beim Club sorgten.

Auch wenn Nürnberg wenige Torchancen zuließ, rannten die Franken permanent hinterher und waren im Angriff an Harmlosigkeit nicht zu überbieten. Nach maximal drei Stationen war der Ball wieder weg.

So kamen die Bayern vor der Pause auf 75 Prozent Ballbesitz und mit 100-prozentiger Trefferquote: 3 Schüsse aufs Tor, 3 Tore.

Nach der Pause konnte der Club das Spiel etwas offener gestalten, das Bayern-Tor aber bis zum Schlusspfiff nur einmal (Kopfball Pekhart) ernsthaft gefährden. Auch wenn die Bayern in ihren Offensivaktionen nicht mehr so konsequent waren, behielten sie über die gesamte Spielzeit die Kontrolle und hätten noch höher gewinnen können.

Bayern - Nürnberg: Daten zum Spiel

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