BVB zeigt sein strahlendes Bundesliga-Gesicht

SID
In der Bundesliga sind die Dortmunder voll auf kurs
© Getty

Borussia Dortmund hat nach der 1:3-Abfuhr in der Champions League bei Olympiakos Piräus die erwartete Trotzreaktion gezeigt und das Westduell gegen den 1. FC Köln auch in dieser Höhe verdient mit 5:0 gewonnen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Im Europacup ein Wackelkandidat, in der Liga-Spitze eine feste Größe: Drei Tage nach der Champions-League-Pleite in Piräus zeigte Borussia Dortmund eine Trotzreaktion, die Experten überraschte und Trainer Jürgen Klopp bestätigte.

"Wer den Charakter der Mannschaft in Frage gestellt hat, der hat nicht alle Latten auf dem Zaun", sagte der Coach des deutschen Meisters nach der 5:0 (3:0)-Gala im traditionsreichen Westduell gegen den 1. FC Köln.

Trotzreaktion der Dortmunder

Die Fähigkeit zur Selbstkritik seiner Mannschaft sei außergewöhnlich. "Ich mag es nicht, wenn eine Niederlage das nächste Spiel beeinflusst", so der 43-Jährige im Rückblick auf die 1:3-Blamage am vergangenen Mittwoch in der Champions League in Griechenland, der teilweise vernichtende Kritiken folgten.

Doch Klopp stellt sich weiterhin demonstrativ vor sein Team und wurde belohnt: "Eine solche Niederlage wie in Piräus macht die Jungs nicht zu schlechteren Menschen oder Fußballern."

Und das zeigte der BVB in einer Vorstellung, die ihn nach dem vierten Sieg in Folge auf den zweiten Tabellenplatz hievte. Die Borussen zeigten die angekündigte Wiedergutmachung und folgten der Vorgabe ihres Trainers: "Wir wollten dem Gegner von Beginn an zeigen, dass es hier nichts zu holen gibt und dass Müdigkeit kein Thema ist."

Wie in der Meistersaison

Gesagt getan: Die Westfalen kombinierten wie in besten Tagen der glorreichen vergangenen Saison und stellten durch Tore von Shinji Kagawa (7.), dem ersten Treffer von Marcel Schmelzer in seinem 79. Bundesliga-Spiel (25.) und Robert Lewandowski (44.) schon vor der Halbzeit die Weichen auf Sieg und raubten den Rheinländern schon frühzeitig jegliche Hoffnung.

Mit Saisontor Nummer sieben von Lewandowski (50.) und dem finalen Treffer von Sebastian Kehl (66.) belohnte sich der BVB und bestrafte den Aufbaugegner aus Köln für eine unterirdische Vorstellung.

Eine so einseitige Partie habe er allenfalls auf seiner Playstation erlebt, sagte Neven Subotic. Am Ende lag das deutliche Resultat nicht nur in der Schwäche des Gegners, sondern vorwiegend in der Stärke des BVB begründet.

"Wir haben uns den Mist am Mittwoch selbst eingebrockt und wollten Reaktion zeigen", bestätigte Kehl, dessen fünfjähriger Sohn schon vor dem Spiel ein Tor von seinem Vater gefordert hatte. Die zwei Gesichter der Borussia im Europacup und in der Bundesliga kann sich auch der Kapitän nicht erklären.

DFB-Pokal gegen Dresden

"Wir haben bewiesen, dass wir keine Versager sind, sondern Menschen, die auch mal einen schlechten Tag haben können", sagte Schmelzer, der mit seinem ersten Liga-Tor - mit dem schwächeren rechten Fuß in den Torwinkel - seinen gesamten Frust nach Niederlagen und verletzungsbedingten Rückschlägen "herausgeschossen" hatte.

Seine Mannschaft sei auf dem Weg sich zu finden, müsse sich aber in dieser Saison unter anderem mit der neuen Wahrnehmung als deutsche Meister auseinandersetzen - unter anderem mit dem Drei-Tage-Rhythmus. Denn schon am Dienstag steht das Zweitrundensspiel im DFB-Pokal gegen Dynamo Dresden auf dem Programm.

Die Ruhe, mit der er in Dortmund arbeiten könne, wünschte Klopp auch seinem Kölner Kollegen Stale Solbakken. Der Norweger schaute nach dem Spiel auf die Statistik.

"Wir haben so schlecht gespielt"

"Wir haben 55 Prozent Zweikämpfe gewonnen? Ich glaube, das ist ein Fehler. Wir haben so schlecht gespielt. Nach dem zweiten Gegentreffer haben wir den Glauben verloren, noch ein gutes Ergebnis erzielen zu können", resümierte Solbakken.

Dass der erste Torschuss für den FC erst in der 86. Minute durch Lukas Podolski registriert wurde, passte zu einer Leistung, die nicht erstligatauglich war. Im Gegensatz zu den Fans, die ihren Humor auch nach der Klatsche nicht verloren hatten, und bis zum Schluss lautstark einen "Auswärtssieg" forderten.

Dortmund - Köln: Daten zum Spiel

Artikel und Videos zum Thema