Hannover gnadenlos, Köln harmlos

SID
Hannovers Didier Ya Konan zirkelt den Ball zum 1:0 gegen Köln ins Tor
© Getty

Trotz des Treuebekenntnisses von Präsident Wolfgang Overath gerät Trainer Zvonimir Soldo beim 1. FC Köln immer stärker unter Druck. Die Rheinländer verloren bei Hannover 96 mit 1:2 (0:2) und liegen nach dem sechsten Spiel in Folge ohne Sieg in der Bundesliga weiter auf einem Abstiegsplatz. Bereits am Dienstag geht es für den FC im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten 1860 München.

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Hannover kehrte nach zuvor zwei Niederlagen in Folge hingegen wieder in die Erfolgsspur zurück und schob sich zumindest vorübergehend sogar auf Rang drei vor. Dank eines Doppelschlags von Torjäger Didier Ya Konan (4. und 15.) sorgten die Platzherren früh für klare Verhältnisse. Der Matchwinner hat nach acht Einsätzen nun bereits fünf Saisontreffer auf dem Konto. Der FC konnte durch Martin Lanig (85.) nur noch verkürzen.

Vor 44.214 Zuschauern in der heimischen AWD-Arena musste Hannover im ersten Durchgang über weite Strecken nicht einmal an seine Leistungsgrenze gehen, um den Zwei-Tore-Vorsprung herauszuspielen.

Ya Konans individuelle Klasse genügte, die anfällige Kölner Defensive leistete unfreiwillig ihren Beitrag. Beim 1:0 zirkelte Ya Konan den Ball nahezu ungehindert aus 22 Metern ins Netz. Miro Varvodic, der im FC-Tor erneut Faryd Mondragon vertrat, machte dabei nicht die beste Figur.

Mondragon erneut nicht im Kader

Der Kolumbianer Mondragon liegt mit den Kölner Verantwortlichen wegen einer Länderspielreise über Kreuz und stand zum wiederholten Male auf eigenen Wunsch nicht im Kader. Als sich Soldos Mannschaft gerade ein wenig von dem frühen Rückstand erholt zu haben schien, traf Ya Konan erneut. Nach einer starken Flanke von Konstantin Rausch köpfte der Angreifer aus kurzer Distanz ein.

Die mitgereisten FC-Anhänger reagierten erbost. Nach ersten "Wir haben die Schnauze voll"-Rufen wurde ein Banner mit der Aufschrift "Soldo raus und Meier auch!!!" entrollt. Kölns Präsident Wolfgang Overath, der mit nach Hannover gereist war, hatte der sportlichen Leitung mit Soldo und Manager Michael Meier vor der Partie allerdings noch sein "vollstes Vertrauen" ausgesprochen.

Hannover ohne Stammverteidigung

Das Bemühen war den Kölner Profis dann auch über weite Strecken nicht abzusprechen. Trotz des Rückstandes ergab sich die Mannschaft keinesfalls in ihr Schicksal und versuchte, Struktur ins eigene Spiel zu bringen. Die Mittel waren jedoch limitiert, so dass man immer wieder schnell an seine Grenzen stieß.

Eine wirklich zwingende Chance brachten die Kölner im ersten Abschnitt nicht zu Stande - obwohl Hannover auf seine beiden Stamm-Innenverteidiger Emanuel Pogatetz (Muskelverletzung) und Karim Haggui (Rotsperre) verzichten musste.

Lanig trifft zum Anschluss

Nach dem Seitenwechsel reagierte Soldo und brachte in Milivoje Novakovic ein zweite Spitze. Der ganz große Ruck ging durch die Hereinnahme des Angreifers jedoch nicht durch die Mannschaft. Köln war zwar das aktivere Team, die meist abwartend spielenden Hannoveraner gerieten jedoch nur selten in Bedrängnis.

In der 50. Minute musste 96-Schlussmann Florian Fromlowitz allerdings einen Fernschuss von Martin Lanig entschärfen, der dann auch noch zum 1:2 traf und Hannover noch einmal mächtig ins Schwitzen brachte.

Hannover - Köln: Daten zum Spiel