Da Silva rettet Dortmund einen Punkt

Von Stefan Rommel
Nuri Sahin vergab in der ersten Halbzeit per Elfmeter die Chance zum Dortmunder Ausgleich
© Getty

Antonio da Silva hat Borussia Dortmund einen Punkt gegen 1899 Hoffenheim gesichert. Der Brasilianer verwandelte in der 93. Minute einen Freistoß zum verdienten 1:1 (0:1) und rettete damit die Dortmunder Serie mit nunmehr acht Spielen am Stück ohne Niederlage.

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Durch den Punktgewinn hält die Borussia den Vorsprung auf die Konkurrenz. Hoffenheim dagegen verpasste den Sprung auf Platz drei.

Vor 80.720 Zuschauern in Dortmund hatte Demba Ba die Gäste früh in Führung geschossen (9.), ehe da Silva der nicht mehr für möglich geglaubte Ausgleich gelang.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Der BVB mit derselben Aufstellung wie zuletzt gegen Köln. Auch der leicht angeschlagene Bender ist fit und beginnt neben Sahin im defensiven Mittelfeld.

Hoffenheim mit zwei Änderungen: Ibisevic sitzt nur draußen, für ihn beginnt Vukcevic im Sturmzentrum. Etwas überraschend bringt Ralf Rangnick Luiz Gustavo auf der linken Verteidigerposition für den verletzten Ibertsberger.

Eichner sitzt nur auf der Bank. Für Gustavo soll Rudy zentral vor der Abwehr abräumen.

9., 0:1, Ba: Mlapa holt sich auf der linken Bahn den Ball, bedient dann herrlich den startenden Luiz Gustavo. Der Brasilianer zieht in den Strafraum und passt in die Mitte auf den mitgelaufenen Ba, der aus vier Metern problemlos einschiebt.

14., Elfmeter für Dortmund: Vorsah nimmt im Zweikampf gegen Kagawa den Oberarm zur Hilfe. Dämliche Aktion.

16., Elfmeter verschossen: Sahin tritt an und trifft in die rechte Ecke. Aber Stark lässt den Elfer wiederholen, Barrios war zu früh in den Strafraum gestartet. Beim zweiten Versuch entscheidet sich Sahin für die linke Ecke, aber Starke ahnt diese und wehrt ab!

62.: Sahin mit einem klasse Pass auf Barrios. Der Starke zu und zieht aus 16 Metern aufs Tor. Starke ist noch mit dem Fuß dran und verhindert den Ausgleich.

63.: Salihovic auf Vukcevic. Der zieht aus halbrechter Position ab. Weidenfeller ist dran und lenkt den Ball an Lattenkreuz. Den Abpraller köpft Ba daneben.

90.+3, 1:1, da Silva: Stark gibt einen Witz-Freistoß für Dortmund. Da Silva schlenzt den Ball aus 22 Metern über die Mauer in den rechten Winkel.

90.+3, Gelb-Rot gegen Salihovic: Der Bosnier meckert und fliegt nach dem Abpfiff noch vom Platz.

Fazit: Letztlich wurde der BVB doch noch für seinen Aufwand belohnt - wenn auch begünstigt von einer krassen Fehlentscheidung des Schiedsrichters.

Der Star des Spiels: Tom Starke hielt Hoffenheim bis zur letzte Aktion mit tollen Paraden den vermeintlichen Sieg. Starke war auch in den hitzigen Szenen abgeklärt und ruhig, hielt auch zwei beinahe Unhaltbare (Elfmeter von Sahin, Großchance von Barrios). Beim Ausgleich von da Silva hatte er keine Abwehrchance.

Die Gurke des Spiels: Shinji Kagawa zeigte seine schwächste Leistung im BVB-Trikot. Der Japaner wirkte etwas überspielt, hatte viele technische und Konzentrationsschwächen in seinem Spiel. Dadurch wurden viele erfolgversprechende Angriffe vor dem Tor leichtfertig verschlampt. Vielleicht täte Kagawa eine Pause ganz gut.

Die Pfeife des Spiels: Wolfgang Stark hatte ein erwartet intensives Spiel zu leiten und wirkte in einigen Szenen wenig souverän. Der Elfmeterpfiff gegen Vorsah war korrekt, die Wiederholung der Ausführung regelkonform, wenngleich auch sehr kleinlich. Becks Einsteigen gegen Subotic hätte ebenfalls mit Strafstoß geahndet werden müssen. Die Gelben Karten gegen Gustavo und Salihovic waren überzogen, der Freistoßpfiff vor dem 1:1 ein schlechter Witz.

Analyse: Der BVB hat erneut den Kopf aus der Schlinge gezogen, wenngleich auch nur zum Teil. Dortmund erzwang den Punkt mit viel Aufwand und Leidenschaft, und auch einer Portion Glück.

Beim BVB blieben aber zu viele Einzelspieler unter ihrer Normalform, so dass gegen eine abgeklärte Mannschaft wie Hoffenheim letztlich wenige Chancen auf den Sieg blieben. Unter Umständen auch ein Nebeneffekt der Doppelbelastung im Europapokal.

Die Dortmunder Leichtigkeit der ersten Spiele ist etwas verflogen, besonders die geistige Frische ging dem BVB gegen Hoffenheim doch deutlich ab.

Auf der anderen Seite vertraute Rangnick auf ein untypisches Hoffenheim-Spiel, mit der Betonung auf kompakter Defensivarbeit und fast ohne frühes Pressing.

Erst aber der Mittellinie empfingen die Gäste die Dortmunder Angriffe. Dann langte Hoffenheim aber teilweise kräftig hin und ließ dem BVB kaum Luft und Platz für sein Kombinationsspiel.

Zuletzt war Hoffenheim mit einer deutlich offensiveren Taktik beim Auswärtsspiel in Mainz gegen eine ähnlich veranlagte Mannschaft noch in vier Gegentreffer gelaufen. Offenbar haben Mannschaft und Trainer genau die richtigen Lehren aus dem Mainz-Spiel gezogen.

Dortmund - Hoffenheim: Daten zum Spiel