Gekas schießt FCK noch tiefer in der Krise

SID
Der Mann des Tages: Theofanis Gekas erzielte einen Doppelpack gegen Kaiserslautern
© Getty

Frankfurt tat sich lange schwer, hatte in der ersten Halbzeit bis zum Treffer keinen Schuss aufs Tor. Der verschossene Elfmeter von Srdjan Lakic rächte sich aber, Theofanis Gekas besorgte kurz vor der Pause die Führung. In der zweiten Halbzeit wirkten die Pfälzer müde und erneut Gekas und Alex Meier entschieden die Partie dann zugunsten der cleveren Frankfurter.

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Marco Kurz begann mit der Krisenbewältigung unmittelbar nach dem Abpfiff. Der Trainer des 1. FC Kaiserlautern versammelte seine Verlierer im Mittelkreis und schwor sie nach der bitteren 0:3 (0:1)-Niederlage im Südwestderby der Fußball-Bundesliga auf die kommenden schweren Wochen ein.

"Die Situation ist schwierig. Aber wir werden uns stellen, und dann werden wir da auch wieder rauskommen", sagte der Ex-Profi nach der vierten Pleite in Folge, nach der die Pfälzer mit nur sieben Punkten tief im Tabellenkeller dümpeln.

"Einfach mal in Führung gehen"

Kurz appellierte an seine Profis, noch näher zusammenzurücken. "Wir sind in einer Situation, mit der man zu Beginn der Saison rechnen konnte", ergänzte der FCK-Coach, der bereits ein wesentliches Manko ausgemacht hatte:

"Wir müssen in solchen Spielen einfach einmal in Führung gehen." Doch diese Chance vergab Srdjan Lakic, als er mit einem Foulelfmeter (26.) an Frankfurts Torwart Oka Nikolov scheiterte.

Stattdessen legte der ehemalige Bundesliga-Schützenkönig Theofanis Gekas mit seinen beiden Treffern (45. und 67.) den Grundstein zum Eintracht-Erfolg, bevor Alexander Meier (83.) den dritten Sieg der Hessen in Folge klar machte.

Sieg geht in Ordnung

"Man muss bei diesem Spiel auch den Beginn sehen. Wir haben einen Elfmeter verschossen. Danach haben wir das Gegentor bekommen, das war ausschlaggebend.

Wenn wir das erste Tor erzielen, geht das Spiel in eine andere Richtung. Sieht man beide Halbzeiten, dann geht der Sieg der Frankfurter in Ordnung", resümierte Kurz, während sein Frankfurter Kollege Michael Skibbe feststellte: "Das erste Tor war enorm wichtig, denn Kaiserslautern hat in der ersten Halbzeit mächtig Druck gemacht.

Wir mussten uns lange wehren. Der gehaltene Elfmeter hat das Spiel wesentlich beeinflusst."

Und zu seinem Torjäger Gekas meinte Skibbe: "Ich kann nur sagen: Er kann nur das verwerten, was die anderen vorbereiten. Aber er ist vor dem Tor ein Schlitzohr, deshalb ist er enorm wichtig für uns." Der Grieche erzielte bereits seine Saisontore Nummer sechs und sieben.

Volles Haus in Kaiserslautern

Die 49.780 Zuschauer im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion sahen in der Anfangsphase eine mäßige Partie mit zahlreichen Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten.

Beiden Mannschaften fehlte es an der notwendigen Struktur im Aufbauspiel. Die meisten Aktionen basierten auf Zufall. Nennenswerte Torchancen waren nicht zu verzeichnen, Zweikämpfe prägten das Bild.

Nach einer Viertelstunde erarbeiteten sich die Gastgeber, die auf die verletzten Ilian Micanski, Jan Simunek und Chadli Amri verzichten mussten, eine Feldüberlegenheit.

Es blieb allerdings zunächst bei einigen guten Ansätzen, die nötige Durschlagskraft im Angriff fehlte in vielen Szenen. Die Defensive der Eintracht, bei der die Langzeitverletzten Zlatan Bajramovic und Sebastian Rode fehlten, war meist Herr der Lage.

Lakic vergibt Elfmeter

Schlecht sahen die Frankfurter allerdings nach 25 Minuten aus. Nach einem Abschlag von FCK-Torwart Tobias Sippel wurde Lauterns Stürmer Lakic auf dem Weg zum Tor vom Griechen Georgios Tzavellas gefoult.

Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) verhängte einen Strafstoß gegen die Hessen. Lakic schoss selbst und scheiterte an Nikolov.

Kurz nach dem Seitenwechsel hatten die Frankfurter eine Doppelchance zur Vorentscheidung. Sippel parierte aber zweimal glänzend gegen Marco Russ und Gekas (47.).

Bei den Roten Teufeln lief nach dem Wechsel so gut wie nichts mehr zusammen. Der Rückstand und die Niederlagenserie zehrten merklich an den Nerven der Profis.

Nur 15 Personen festgenommen

Die befürchten Ausschreitungen zwischen den rivalisiernden Fangruppen blieben weitgehend aus. Die Polizei nahm bis zum Abend lediglich 15 Personen fest. Ein Beamter wurde durch den Einsatz von Pfefferspray verletzt.

Nach Angaben eines Sprechers der Polizei Kaiserslautern war der verbotene "Einsatz von Pyrotechnik und die ein oder andere Körperverletzung" der Grund für die Festnahmen.

"Wir sind insgesamt zufrieden mit dem Ablauf. Durch die hohe Zahl unserer Kräfte konnten wir viele Auseinandersetzungen frühzeitig unterbinden", sagte der Polizeisprecher.

Insgesamt waren 850 Beamte im Einsatz, da die Begegnung von der Polizei als "Problemspiel" eingestuft wurde. Zudem hatten im Vorfeld gewaltbereite Anhänger im Internet zu Ausschreitungen aufgerufen.

Kaiserslautern - Frankfurt: Daten zum Spiel