Köln gibt eine starke Antwort

Von Stefan Moser/Thomas Jahn
Lukas Podolski gelang mit seinem zweiten Saisontor der Kölner Führungstreffer gegen Hoffenheim
© Getty

Kein Sieger im Freitagsspiel. Zum Auftakt des 6. Spieltags der Bundesliga trennten sich der 1. FC Köln und 1899 Hoffenheim mit 1:1 (1:0) unentschieden.

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Die 45.000 Zuschauer im Stadion in Köln sahen zwei unterschiedliche Halbzeiten.

Gegen unkonzentrierte und lethargische Hoffenheimer dominierten die Gastgeber die ersten 45. Minuten deutlich und kamen durch Lukas Podolskis 41. Bundesligatreffer (17.) zur verdienten Führung.

Nach taktischen und personellen Umstellung zur Pause zeigte 1899 nach dem Seitenwechsel aber mehr Initiative und erzielte durch Demba Ba (54.) den Ausgleich.

Nachbetrachtung:

Dass Podolski in Köln eine Führungsfigur sein will, machte er nach dem "peinlichen" Auftritt gegen Mainz verbal bereits deutlich, indem er öffentlich mehr Aggressivität in den Zweikämpfen und mehr Entschlossenheit im Spiel nach vorne einforderte. Gegen Hoffenheim schließlich lebte er Einsatz, Laufbereitschaft und vor allem Selbstvertrauen auch auf dem Platz vor - und die Mannschaft folgte ihm.

Dass der FC einem, zwar indisponierten, aber eigentlich robusten und athletischen Gegner wie Hoffenheim in der ersten Halbzeit den Schneid abkaufen konnte und mit breiter Brust im Mittelfeld klar dominierte, spricht ebenso für eine mentale Qualität wie der Mut im Spiel nach vorne.

Selbst nach dem Gegentor kurz nach der Pause nahmen die Kölner schnell die Köpfe wieder hoch, fanden zurück zur aggressiven Linie, rückten konsequent nach und erarbeiteten sich etliche gute Torgelegenheiten. Nicht zuletzt ein Verdienst des neu in die Mannschaft gekommenen Lanig sowie von Petit, der seiner Klasse und Erfahrung entsprechend Verantwortung übernahm.

Auch wenn es am Ende "nur" zu einem Punkt reichte, bleibt die Leistung  - auch angesichts der entstandenen Drucksituation - eine starke Antwort auf die Pleite gegen Mainz. Sie führt allerdings auch zur Frage: Warum nicht gleich so?

Dieselbe Frage stellt sich freilich auch Hoffenheim, das erst in den zweiten 45 Minuten den Spielbetrieb aufnahm. Zwar gelang es Rangnick in der Pause, sein Team, auch durch personelle und taktische Wechsel, neu einzustellen. Trotzdem bleibt die körperliche und geistige Abwesenheit in der ersten Halbzeit ein Warnsignal.

Das Spiel der Hoffenheimer lebt von Tempo, Aggressivität und Power, für schmutzige Siege auf kleinerer Flamme fehlen (noch) Stabilität, Instinkt und Cleverness. Und schon zu oft blieb die Mannschaft aufgrund mentaler Durchhänger in der Vergangenheit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Im wohl richtungweisenden Spiel gegen Mainz am kommenden Samstag ist also eine Reaktion gefragt. Wie es geht, hat Köln nun vorgemacht.

Reaktionen:

Zvonimir Soldo (Trainer 1. FC Köln): "Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt. Nach dem 1:1 haben wir noch einige Situationen gehabt. Heute ist ein Punkt für uns zu wenig."

Ralf Rangnick (Trainer 1899 Hoffenheim): "So wie in der ersten Halbzeit konnten wir nicht weiterspielen, das war ganz schwach. Wir hatten dann noch die Chance zu gewinnen. Es war wichtig, die Reaktion in der zweiten Halbzeit zu zeigen."