Köln gibt eine starke Antwort

Von Stefan Moser/Thomas Jahn
Lukas Podolski gelang mit seinem zweiten Saisontor der Kölner Führungstreffer gegen Hoffenheim
© Getty
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Vor dem Spiel: Köln wieder im 4-1-4-1-System mit Podolski als einziger Spitze, allerdings mit zwei personellen Änderungen im Vergleich zur Mainz-Pleite: Lanig und Matuschyk stehen für Freis und Yalcin in der Startelf.

Zwei Wechsel auch bei Hoffenheim: Starke steht wieder im Tor, Eichner verteidigt links in der Viererkette für Compper. Taktisch stellt Trainer Rangnick auf ein 4-2-3-1 um: Rudy spielt zentral, dahinter die Doppelsechs mit Luiz Gustavo und Weis.

4.: Riesenchance für Köln! Podolski steckt aus zentraler Position klasse auf Lanig durch. Der Ex-Stuttgarter nimmt Maß und zieht völlig freistehend vorm Hoffenheimer Gehäuse ab. Starke pariert glänzend zur Ecke.

17., 1:0, Podolski: Nach einem Einwurf auf dem linken Flügel behauptet Jajalo klasse den Ball gegen mehrere Gegenspieler und steckt anschließend zu Podolski durch. Der Angreifer dringt in die linke Strafraumhälfte ein und zieht ohne Zögern kraftvoll ab. Das Ding schlägt im rechten Eck unten ein. Ordentliches Geschoss, schwer zu halten für Starke.

27.: Fast das 2:0 für Köln! Jajalo wurstelt sich auf links durch und hält auf Höhe des Fünfmeterraums aus spitzen Winkel drauf. Simunic fälscht die Kugel ab, die daraufhin vom linken Torpfosten abprallt. Glück für Hoffenheim!

54.,1:1, Ba: Bildschönes Tor! Eichner spielt Ba vor dem Sechzehner an. Der Angreifer lässt Geromel schlecht aussehen, legt den Ball geschickt vorbei und zirkelt von der Strafraumgrenze unhaltbar für Mondragon ins rechte Toreck.

57: Ba setzt Ibisevic fünf Meter vor Mondragon per Querpass perfekt in Szene. Der Bosnier zeigt Nerven und schiebt die Kugel aus nächster Nähe genau auf den Keeper.

78.: Lanig vergibt die Riesenchance für den FC! Der Ex-Stuttgarter wird über links klasse freigespielt und kommt elf Meter vor dem Tor frei zum Schuss. Lanig zögert jedoch zu lang, so dass Starke gut positioniert ist und den Versuch des Kölners aus dem kurzen Eck fischt.

Fazit: Nach zwei unterschiedlichen Halbzeiten und einem unterhaltsamen Spiel unter dem Strich ein verdientes Unentschieden. Vor allem auch ein starker Auftritt der Kölner.

Der Star des Spiels: Lukas Podolski. Ließ den Worten Taten folgen. Der 25-Jährige forderte nach der Mainz-Pleite mehr Einsatz und Aggressivität - und ging gegen Hoffenheim vor allem in der ersten Halbzeit mit gutem Beispiel voran. Manchmal leicht übermotiviert, aber zusammen mit Jajalo und Lanig ein engagierter und selbstbewusster Vorarbeiter in der Offensive. Krönte seine kämpferische Leistung mit dem 1:0.

Die Gurke des Spiels: Josip Simunic. Sinnbild der Hoffenheimer Konzentrationsschwäche in der ersten Hälfte. Brachte mit schlampigen und fahrigen Aktionen immer wieder den eigenen Torhüter unter Druck, im Spielaufbau landeten die Bälle entweder beim Gegner oder im Aus. Hatte zudem im direkten Duell gegen Podolski erhebliche Probleme. Wurde zur Pause dann auch ausgewechselt.

Die Pfeife des Spiels: Knut Kircher. Lag in allen wichtigen Entscheidungen richtig und hatte wenig Mühe mit der Partie. Überzeugte auch in hitzigen Phasen mit souveräner Körpersprache und ruhiger Kommunikation.

Die Lehren des Spiels: Köln ab der ersten Minute um Wiedergutmachung für den lethargischen Auftritt gegen Mainz bemüht: Sehr präsent und aggressiv im Zweikampf, entschlossen im Spiel nach vorne. Wie im Vorfeld gefordert, rückte die Mannschaft konsequent nach und sorgte vor allem über Lanig sowie die starke linke Seite immer wieder für viel Druck. Über den quirligen Jajalo fiel dann auch die verdiente Führung durch Podolski. Zusätzliches Adrenalin auch für die Ränge.

Hoffenheim dagegen in der ersten Halbzeit mental völlig abwesend. Nach 20 Minuten reagierte Trainer Rangnick und stellte auf 4-4-2 um. Trotzdem blieb die Mannschaft ungewohnt passiv, unkonzentriert und - defensiv wie offensiv - ohne klare Aktionen. Mit dem 0:1 gegen kämpferisch überzeugende und gut organisierte Kölner war Hoffenheim zur Pause noch gut bedient.

Mit Mlapa und Sigurdsson brachte Rangnick zur zweiten Hälfte zwei neue Offensivkräfte und stellte Gustavo für Simunic in die Abwehr. Tatsächlich agierte Hoffenheim zunächst wie ausgewechselt: Die Mannschaft übernahm die Initiative - und wurde durch Bas Ausgleich früh für das hohe Risiko belohnt.

Die Gäste bemühten sich, auch im Anschluss das Tempo hoch zu halten, wirkten aber vor dem Tor nur selten wirklich griffig. So erholte sich Köln bald vom Gegentor und blieb bis zum Schluss temperamentvoll und bei Kontern sogar gefährlicher. Eine überzeugende Leistung des FC nach der Pleite gegen Mainz - und nach einer unterhaltsamen und offenen zweiten Hälfte schließlich eine wohl verdiente Punkteteilung.

Köln - Hoffenheim: Daten zum Spiel