Abdellaoue trifft: Hannover 96 jetzt Dritter

SID
Mohammed Abdellaoue erziehlt das entscheidende Tor gegen Kaiserslautern
© Getty

Hannover 96 befindet sich dank Mohammed Abdellaoue weiter auf einem Höhenflug. Die Niedersachsen gewannen am 6. Spieltag der Bundesliga durch den Treffer des Norwegers in der 33. Minute mit 1:0 (1:0) beim Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern. Der Sieg war allerdings teuer erkauft, zwei Verletzungen trüben die Stimmung.

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Durch den Erfolg im 750. Spiel in der Eliteklasse kletterte der zweimalige deutsche Meister auf den dritten Tabellenplatz und stellte mit 13 Punkten nach sechs Partien einen neuen Klubrekord auf. Dagegen wartet der FCK seit nunmehr vier Spielen auf einen Sieg.

"Nach sechs Spieltagen ist es noch zu früh, um eine Bilanz zu ziehen. Wir haben auch heute wieder super verteidigt. Wir haben zwar insgesamt nicht so gut gespielt wie zuletzt, aber wichtig ist, dass wir gewonnen und nunmehr 13 Punkte auf dem Konto haben", meinte Hannovers Torhüter Florian Fromlowitz, der einst bei den Pfälzern zwischen den Pfosten stand und dort auch seine erstes Bundesligaspiel bestritt.

"Deshalb war das ein besonders emotionaler Moment, hier zu spielen und zu gewinnen", ergänzte der 96-Keeper.

Partie auf mittelmäßigem Niveau

Die 40.115 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion sahen in der Anfangsphase eine weitgehend ausgeglichene Partie auf mittelmäßigem Niveau.

"Im Fußball ist vieles möglich. Doch damit hat niemand gerechnet. Das ist außergewöhnlich, wir werden den Moment deshalb genießen", meinte Coach Slomka. Man habe beharrlich an bestimmten Dingen gearbeitet.

Die Mannschaft habe immer gut mitgezogen und sich auch von äußerlichen Einflüssen nicht irritieren lassen, skizzierte Slomka das Erfolgsrezept.

Keine der beiden Mannschaften konnte sich gute Chancen erarbeiten. Erst nach rund zehn Minuten erhöhten die Gastgeber, die ohne Jan Simunek (Leistenoperation), Chadli Amri (Außenbandanriss) und Stiven Rivic (Grippe) auskommen mussten, den Druck.

Amedick vergibt Groß-Chance

Zunächst vergab FCK-Kapitän Martin Amedick nach einem Eckball per Kopf (12.), wenige Sekunden später konnten Torjäger Srdjan Lakic und Ivo Ilicevic die Möglichkeit zur Führung für die Pfälzer nicht nutzen.

Lakic und Ilicevic scheiterten jeweils an Hannovers Torwart Florian Fromlowitz, der seine Karriere im Dress der Roten Teufel begonnen hatte.

Auch im Anschluss blieben die Lauterer spielbestimmend. Die Niedersachsen, bei denen die Langzeitverletzten Leon Andreasen, Mario Eggimann, Altin Lala und Carlitos fehlten, agierten in der Offensive zu zögerlich.

Gute Torchancen konnten sich zunächst allerdings auch die Pfälzer nicht mehr erarbeiten, da das Spiel nach vorne oft zu ungenau war.

Norweger nutzt Möglichkeit

Nach einer knappen halben Stunde wurde die Gäste mutiger im Spiel nach vorne. Der norwegische Neuzugang Abdellaoue nutzte die erste echte Möglichkeit zu seinem vierten Saisontor.

Nach dem Rückstand war der FCK zunächst geschockt. Dennoch hatten die Lauterer noch vor der Pause die große Chance zum Ausgleich. Der dänische Außenverteidiger Leon Jessen traf aber nur den Innenpfosten (41.).

Nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste zunächst kein Problem damit, den Vorsprung gegen die ideenlosen Lauterer zu verwalten. Der FCK agierte in der Offensive vollkommen harmlos und ließ jegliche Durchschlagskraft vermissen.

Erst nach rund einer Stunde gab Ilicevic einen halbwegs gefährlichen Distanzschuss ab (61.).

Hannover versäumt die Vorentscheidung

Die Pfälzer fanden aber auch im Anschluss keine Mittel gegen die in der Defensive gut organisierten Niedersachsen. Hannover tat in dieser Phase nicht mehr als nötig und versäumte es, mit einem weiteren Tor für die Vorentscheidung zu sorgen.

Das hätte sich in der 76. Minute fast gerächt. Innenverteidiger Rodnei vergab jedoch eine große FCK-Möglichkeit zum Ausgleich kläglich.

Zwei Verletzungen trüben Hannovers Stimmung

Zwei Verletzungen trübten bei den siegreichen 96er allerdings die Stimmung: Der norwegische Siegtorschütze Mohammed Abdellaoue musste in der 78. Minute mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgewechselt werden und in der Nacht auf Montag zur Beobachtung in einem Krankenhaus in Kaiserslautern bleiben.

Lauterns Außenverteidiger Florian Dick hatte den Norweger unabsichtlich mit dem Fuß am Kopf getroffen.

Bei Abdellaoues Sturmpartner Didier Ya Konan, der in 69. Minute ausgewechselt wurde, besteht Verdacht auf eine Innenbandverletzung im Knie. Der Ivorer musste 20 Minuten vor Schluss verletzt ausgewechselt werden. Eine Diagnose steht noch aus.

Kaiserslautern - Hannover: Daten zum Spiel