Schalke scheint aus dem Gröbsten raus

SID
Der Moment der Entscheidung: Huntelaar erzielt den Siegtreffer in Freiburg
© Getty

Vizemeister Schalke 04 ist nach dem ersten Saisonsieg in Freiburg zwar immer noch Tabellenletzter, doch die Baustellen im Team werden weniger. Nicht zuletzt deshalb herrschte große Erleichterung bei den Königsblauen.

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Der 14-Millionen-Stürmer sorgt für den ersten Saisonsieg, der designierte Abwehrchef zeigt endlich Leistung, der Trainer kann durchatmen: Vizemeister Schalke 04 ist nach dem 2:1 (1:0) beim SC Freiburg in der Tabelle zwar immer noch ganz hinten, scheint aber aus dem Gröbsten raus zu sein.

Die Erleichterung war bei allen Beteiligten, die den schlechtesten Saisonstart der Klubgeschichte mit vier Niederlagen in Folge zu verantworten hatten, mit Händen zu greifen.

"Ich bin sehr froh, dass wir die ersten drei Punkte geholt haben. Da wir die ersten vier Spiele in den Sand gesetzt hatten, standen wir stark unter Druck", sagte Trainer und Manager Felix Magath.

Doch nicht nur der Sieg an sich bei den zuletzt starken Freiburger sorgte für Entspannung beim Coach. Magath konnte mit Zufriedenheit feststellen, dass die Baustellen im Team weniger werden.

Metzelder endlich stabil

So zeigte Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder endlich eine stabile Leistung in der Innenverteidigung. Der 13 Millionen Euro teure Neuzugang Jose Manuel Jurado überzeugte bei seinem ersten Einsatz von Beginn an mit guten Ansätzen im offensiven Mittelfeld.

Und Torjäger Klaas-Jan Huntelaar fühlt sich in dem offensiver ausgerichteten System offensichtlich wohl und sicherte mit seinem zweiten Saisontor kurz vor Schluss (87.) den Sieg.

"Dieses System liegt der Mannschaft wohl besser als das System zuvor. Ich denke, wir werden mit diesem System weiterspielen", erklärte Magath, der nach den Pleiten zu Saisonbeginn inklusive des 1:3 im Revierderby gegen Borussia Dortmund bereits in die Kritik geraten war.

Nun konterte Magath: "Wir haben eine neue Mannschaft, da kann kein Trainer genau sagen, welches System am besten ist. Da muss man improvisieren und probieren."

Die Experimentierphase scheint nun abgeschlossen zu sein. Die Profis wirkten nach dem Abpfiff jedenfalls allesamt befreit. "Bei meinem Tor ist eine Last von mir gefallen", sagte der Kroate Ivan Raktic, der die Schalker vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Freiburger Stadion in Führung gebracht hatte (9.): "Wir wollten zeigen, dass wir noch leben."

"Wir haben gut gespielt und verdient gewonnen"

Ein Lebenszeichen gab auch Metzelder von sich. "Ich stand stark in der Kritik und bin auch mit mir selbst hart ins Gericht gegangen. Deshalb war es wichtig für mich, Selbstvertrauen zu sammeln", sagte der Neuzugang von Real Madrid, der nach seiner Leistenverletzung in die Mannschaft zurückgekehrt war und der nach Erklärungen für seine schwachen Leistungen in den vergangenen Wochen suchte: "Vielleicht habe ich zu viel gegrübelt. Im Leistungssport ist es einfach nicht gut, wenn man zu viel grübelt."

Ein Grübler scheint Huntelaar nicht zu sein. Zweifel an der eigenen Leistung kennt der Niederländer nicht. "Ich freue mich, dass ich das Tor gemacht habe. Wir haben gut gespielt und verdient gewonnen", sagte der Angreifer.

Huntelaar könnte einen Teil seines Selbstvertrauens an Sturmpartner Raul abgeben. Während bei seinen Teamkollegen die Formkurve nach oben zeigt, ist der Spanier immer noch nicht bei seinem neuen Klub angekommen.

Raul hofft nun auf seine nächste Chance gegen Borussia Mönchengladbach: "Wir haben das wichtige Erfolgserlebnis geschafft. Ich hoffe, dass wir am Samstag dort weitermachen können."

Dutt verärgert über Disziplinlosigkeit

Die Freiburger, die den vierten Sieg in Folge trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch das fünfte Saisontor des Senegalesen Papiss Cisse (69.) verpassten, müssen am Sonntag beim Ex-Meister VfL Wolfsburg antreten.

Bis dahin sollte der Ärger von Trainer Robin Dutt über die Undiszipliniertheiten seiner Schützlinge verraucht sein.

"Diese Ellbogenschläge möchte ich nicht mehr sehen. Die Rote Karte gegen uns war absolut berechtigt", kommentierte der Coach den Platzverweis gegen Ivica Banovic (90.+1), der Peer Kluge eine Platzwunde zugefügt hatte.

Schon in der 61. Minute hatten die Freiburger Glück, als Innenverteidiger Oliver Barth nach einem Ellbogenschlag gegen Huntelaar nicht vom Platz gestellt wurde.

Freiburg - Schalke: Daten zum Spiel