Werder Bremen plant den großen Umbruch

SID
Starke Leistung: Nur der Pfosten verhinderte die Krönung des tollen Auftritts von Marko Marin (l.)
© Getty

Werder Bremen hat mit einem Heimsieg gegen Meister Borussia Dortmund den Klassenerhalt endgültig in trockene Tücher gebracht. Die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf steht nach einer von vielen Enttäuschungen geprägten Saison vor einem personellen Umbruch.

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Endlich geschafft! Riesengroß war die Last, die nach dem Schlusspfiff von den Schultern der Bremer Verantwortlichen fiel. Bei den Werder-Fans mischte sich ein erleichterter Seufzer in den lautstarken Jubelschrei.

Mit einem 2:0 (1:0)-Heimsieg gegen den deutschen Meister Borussia Dortmund haben die Norddeutschen am 33. Spieltag der Bundesliga endültig die letzten Zweifel am Klassenerhalt beseitigt.

"Wir waren in einer brenzligen Situation und sind froh, dass es jetzt endlich abgehakt ist", sagte ein sichtlich erleichterter Bremer Vorstandsvorsitzender Klaus Allofs. Mit nunmehr 41 Punkten liegt Bremen auf Rang zwölf und kann am letzten Spieltag somit nicht mehr auf einen der drei letzten Tabellenplätze abrutschen.

Schlussmann Tim Wiese war allerdings nicht in Feierstimmung: "Ich bin froh, dass diese Scheiß-Saison vorbei ist."

Nicht für Europa qualifiziert

Erstmals seit 2004 verpasste Werder die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb. "Wir wollen zurück ins internationale Geschäft. Darum wird es Veränderungen im Kader geben müssen. Neue Spieler werden zu uns stoßen", erklärte Allofs. Jetzt, da alles in trockenen Tüchern sei, werde man zeitnah handeln. Man habe in den nächsten Tagen und Wochen einige Baustellen abzuarbeiten.

Vor dem letzten Heimspiel im mit 40.600 Zuschauern ausverkauften Weserstadion waren zunächst der Finne Petri Pasanen und Daniel Jensen aus Dänemark, beide seit 2004 an der Weser, von Allofs offiziell verabschiedet worden. Die beiden Skandinavier werden Bremen am Saisonende verlassen.

Marin scheitert am Pfosten

Anschließend erwischten die Gastgeber mit dem frühen 1:0 durch Mikael Silvestre (6.) einen Traumstart. Während Werders Marko Marin mit einem Pfostenschuss scheiterte (13.), wurden alle Dortmunder Angriffsbemühungen von der aufmerksamen Werder-Defensive zunicht gemacht.

Erst nach dem Seitenwechsel erhöhte der BVB den Druck und schnürte die Gastgeber, die sich nur noch auf Konter verlegten, in der eigenen Hälfte ein. Nachdem BVB-Verteidiger Mats Hummels per Kopf auf der Torlinie rettete, setzte Claudio Pizarro (64.) mit seinem neunten Saisontor den Schlusspunkt.

Meister Dortmund dagegen verpasste seinen zwölften Auswärtssieg in dieser Saison und damit auch einen Ligarekord.

Verdienter Bremer Sieg

"Wir haben das Glück gehabt, dass wir gut in die Partie gekommen sind", sagte Werder-Coach Thommas Schaaf, "in der zweiten Halbzeit haben wir dann dem Dortmunder Druck standgehalten und immer wieder nachgesetzt."

Sein Dortmunder Trainerkollege Jürgen Klopp lobte die Einstellung seiner Mannschaft: "Uns war es wichtig, dass wir uns hier vernünftig präsentieren. Nach anfänglichen Problemen haben wir ein gutes Auswärtsspiel gemacht." Am Ende habe jedoch Bremen verdient gewonnen.

Während Werder am letzten Spieltag in Kaiserslautern eine verkorkste Saison ausklingen lassen kann, rüstet Dortmund bereits für das nächste Party-Wochenende in schwarz-gelb. Am Samstag bekommen Klopp und Co. beim Saisonfinale gegen Eintracht Frankfurt vor 80.720 Zuschauern die Meisterschale überreicht. "Wir werden alles versuchen. Das ist das, was jeder von uns erwarten darf", verspricht Klopp.

Bremen - Dortmund: Daten zum Spiel

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