Punktsieger Mainz sieht "großartige Möglichkeit"

SID
Die Mainzer um Malik Fathi konnten im Spiel gegen den Club ihren Zwei-Punkte-Vorsprung verteidigen
© Getty

Mainz 05 hat im Endspiel um die Qualifikation für die Europa League einen wichtigen Teilerfolg erzielt. Die Mainzer setzen im Liga-Endspurt auf das Restprogramm, der Club auf die Hoffnung.

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Thomas Tuchel fühlte sich als Punktsieger. Zufrieden lächelnd ließ der Trainer des FSV Mainz 05 das 0:0 im "Endspiel" um Platz fünf und die Qualifikation für die Europa League beim 1. FC Nürnberg Revue passieren, ehe er sagte: "Wir haben das absolute Ziel, als einzige Mannschaft dauerhaft unter den Top 5 zu bleiben. Das hat dann zwangsläufig die Startberechtigung für die Europa League zur Folge."

Seit dem ersten Spieltag rangiert Mainz unter besten fünf Teams, dank einer reifen taktischen Leistung hat Tuchels Mannschaft am Ostersonntag auch den Überholversuch der Nürnberger abgewehrt. Der zweite Auftritt auf europäischer Bühne nach der Saison 2005/06 ist bei weiter zwei Punkten Vorsprung auf Rang sechs und den 1. FCN zum Greifen nahe.

"Es wäre eine großartige Möglichkeit, Mainz 05 zu präsentieren. Es sind noch ein paar Schritte zu gehen, aber es steht außer Frage, dass wir nach Europa wollen", sagte Tuchel.

Heimspiel gegen Frankfurt

Schon am kommenden Wochenende, so die Hoffnung, soll die Vorentscheidung fallen, die im Duell gegen den Club noch ausblieb. Zuversichtlich stimmt die Mainzer die Ansetzung des nächsten Spieltages: Während man vor heimischem Publikum im Rhein-Main-Derby gegen die abstiegsbedrohte Frankfurter Eintracht antritt, droht der Konkurrent aus Nürnberg zum Zaungast einer Meisterfeier von Tabellenführer Borussia Dortmund zu werden.

Im Idealfall, rechnet man vor, stünden bei zwei verbleibenden Partien fünf Punkte Vorsprung zu Buche.

"Sehr angenehmen Druck"

"Wir wollen von den restlichen neun möglichen Punkten viele mitnehmen. Wir haben nächste Woche sehr angenehmen Druck. Für Frankfurt ist das eine andere Situation", sagte FSV-Manager Christian Heidel.

Der Tabellen-15. steht mit dem Rücken zur Wand, von einem Selbstläufer gegen die Hessen kann daher keine Rede sein. "Dass das Derby ein besonderes Spiel wird ist klar, wichtig ist, dass wir kühlen Kopf bewahren und gut Fußball spielen. Eintracht ist besonders heiß zu zeigen, dass sie uns Paroli bieten können", sagte Präsident Harald Strutz.

Entschlossene Mainzer

Die Spieler der Mainzer, die sich laut Tuchel ihrer Chancen bewusst sind und "die Tabelle lesen können", zeigen sich im Schlussspurt entschlossen. "Wir haben es jetzt in der eigenen Hand", sagte Andreas Ivanschitz.

Dass Torhüter Christian Wetklo dabei weiter mitwirken kann, darf als glücklich bezeichnet werden. In der Schlussminute der Partie gegen Nürnberg wurde sein Handspiel außerhalb des Strafraums nicht mit einem Platzverweis geahndet.

"Ich habe die Linie genau gesehen, dann kam meine Hand, das war ein Reflex. Es ist schwer zu entscheiden, aber der Ball war eher auf der Linie als außerhalb des Strafraums", behauptete der 31-Jährige, der im Saisonfinale vor allem auf die Partien in Mainz setzt: "Die letzten zwei Heimspiele wollen wir für die Fans gewinnen. Wenn wir noch sechs Punkte holen, sollte das reichen."

Abschied vom Bruchweg

Dem altehrwürdigen Bruchwegstadion soll ein gebührender Abschied bereitet werden. Zur kommenden Spielzeit wird der Klub seine Heimspiele in einer neuen Arena mit größerem Fassungsvermögen austragen. Die Bühne für das Schauspiel Europa - sie steht schon bereit.

Die Nürnberger fühlten sich trotz des Unentschiedens als Verlierer, setzen aber weiter auf das Prinzip Hoffnung.

"Restprogramm hin oder her, in der Schlussphase der Liga kommen Ergebnisse zustande, die man nicht vorhersehen kann", sagte Trainer Dieter Hecking, der es sich nicht verkneifen konnte, eine Spitze in Richtung der Mainzer zu schicken: "Ich gehe nicht davon aus, dass Mainz gegen Frankfurt gewinnt."

Nürnberg - Mainz: Daten zum Spiel

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