Wieder ein kleiner Schritt für Werder

Von Stefan Rommel / Christian Bernhard
Manuel Neuer (l.) war von Bremens Stürmern nur ein Mal zu bezwingen
© Getty

Werder Bremen geht weiter in kleinen Schritten dem Klassenerhalt entgegen. Am 30. Spieltag kam die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf gegen den FC Schalke zu einem 1:1 (0:0).
 

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Vor 42.500 Zuschauern im Bremer Weserstadion brachte Sandro Wagner die Gastgeber per Nachschuss nach einem von ihm verschossenen Foulelfmeter (58.) in Führung. Der eingewechselte Edu besorgte dann nur wenig später den Endstand (63.).

Werder wartet damit seit nunmehr fünf Spielen auf einen Heimsieg und bleibt in der Tabelle mit 35 Punkten in der gefährdeten Zone. Immerhin blieben die Hanseaten jetzt schon zum siebten Mal in Folge ungeschlagen und nun einen Vorsprung von sechs Punkte auf Wolfsburg auf Platz 16.

Sollte Schalke noch zarte Hoffnungen auf Platz fünf gehegt haben, sind diese mit dem Remis gestorben.

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Spiel: Bei Werder ist Pizarro wieder zurück in der Startelf und ersetzt den verletzten Avdic. Ansonsten alles beim Alten bei den Gastgebern.

Schalke dagegen mit fünf Neuen im Vergleich zum CL-Spiel gegen Inter: Sarpei, Matip, Baumjohann, Jurado und Edu fliegen aus der Mannschaft. Dafür rücken Avelar, Draxler, Annan, Farfan und Charisteas ins Team.

10.: Charisteas kommt rechts viel zu leicht durch. Seine scharfe Flanke faustet Wiese Draxler vor die Füße. Den Schuss des Youngsters hält Wiese dann im Fallen mit der linken Hand.

11.: Mertesacker bedrängt Neuer im Luftkampf, aber außerhalb des Fünfmeterraums. Den Abpraller köpft Pasanen ins lange Eck - Schiri Kircher gibt den Treffer wegen eines angeblichen Foulspiels nicht.

14.: Borowski zieht aus vier Metern und spitzem Winkel von links ab - auf den Körper von Neuer.

25.: Uchida rechts mit zu viel Platz, starke Flanke an den Elfer. Raul steht völlig frei, köpft den Ball aber zu zentral aufs Tor. Wiese faustet weg.

54.: Super Schuss von Marin aus halblinker Position, rund 23 Meter vom Tor entfernt. Der Ball streicht knapp am rechten Pfosten vorbei.

58., 1:0, Wagner: Pizarro im Sechzehner, fällt über Höwedes' ausgestrecktes Bein. Kircher gibt Elfer. Wagner schießt in die linke Ecke. Neuer hält, den Abpraller versenkt Wagner aber aus drei Metern.

63., 1:1, Edu: Uchida wieder mit viel Platz rechts. Punktgenaue Flanke auf Edu. Fritz rückt zu spät ein, der Brasilianer köpft den Ball unbedrängt aus zehn Metern links ins Tor.

66.: Super Konter: Raul auf Farfan. Dessen Pass kommt genau auf den mitgelaufenen Draxler. Der ist zehn Metern vor dem Tor völlig blank, haut den Ball aber rechts am Tor vorbei.

70.: Draxler zieht von rechst zur Mitte. Satter Schuss mit links aus 20 Metern. Wiese pariert ganz stark.

75.: Marin von rechts auf Arnautovic, der den Ball zentral vor dem Tor volley nimmt. Die Kugel geht knapp am rechten Pfosten vorbei.

85.: Marin von rechts auf Arnautovic, der den Ball zentral, neun Meter vor dem Tor volley nimmt. Die Kugel geht knapp am rechten Pfosten vorbei.

Fazit: Letztlich ein etwas glücklicher Punktgewinn für Bremen, weil Schalke besonders nach dem Ausgleich einige hochkarätige Chancen liegen ließ.

Der Star des Spiels: Jefferson Farfan brauchte einige Zeit, um heiß zu laufen. Spätestens mit der Einwechslung von Jurado, der den Peruaner immer wieder stark in Szene setzte, beschäftigte Farfan die Bremer Defensive aber am laufenden Band. Besonders seine Geschwindigkeit war schwer zu bändigen. Allerdings war auch Farfan bei den entscheidenden Aktionen vor dem Tor nicht abgezockt genug.

Der Flop des Spiels: Angelos Charisteas durfte im Zuge der Umstrukturierungsmaßnahmen endlich mal von beginn an ran - auch, weil sich Ralf Rangnick im Hinblick auf eine Weiterbeschäftigung des Griechen in der kommenden Saison ein genaues Bild machen wollte. Aber schon nach 45 Minuten musste der Trainer Charisteas wieder vom Feld nehmen. Der Routinier war stark Gelb-Rot-gefährdet. So war nach 19 Ballkontakten und keiner auffälligen Szene schon wieder Schluss.

Der Schiedsrichter: Knut Kircher verweigerte Bremen einen regulären Treffer, was sein einziger grober Fehler bleiben sollte. Der Elfmeterpfiff war in Ordnung, Schmidts Handspiel im Sechzehner ging keine Absicht voraus. Lediglich bei Rauls Abstaubertor hätte man im Zweifel für den Angreifer entscheiden können. Für die Unparteiischen war dies aber kaum zu sehen.

Analyse: Werder hatte gegen eine bunt zusammengewürfelte Schalker Mannschaft früh ein optisches Übergewicht, die erste dicke Chance hatten aber die Gäste. Danach wurde auch Bremen gefährlich vor dem Tor und hatte Pech, dass Kircher einem regulären Treffer die Anerkennung verweigerte.

Schalke verlegte sich auf die Konter und war damit über die starke rechte Seite einige Male sogar selbst gefährlich. Die Spielkontrolle gehörte aber bis zur Pause Werder, ohne dass es noch zu zwingenden Torchancen kam.

Nach der Pause und dank der Wechsel bei Schalke wurden die Gäste frecher, spielten mehr und risikoreicher nach vorne. Besonders Jurado brachte Ordnung und Struktur ins Spiel der Gäste.

Die Bremer Führung fiel in einer Phase, als Schalke immer besser aufkam. Die Gäste rückten die Verhältnisse aber schon wenige Minuten später wieder zurecht und waren in der Folge bei ihren schnell vorgetragenen Gegenangriffen brandgefährlich. Werder war in der Defensivbewegung teilweise mit Schalkes Geschwindigkeit ziemlich überfordert.

Am Ende einigten sich beide auf das Remis, die erwartete und gefürchtete Bremer Schlussoffensive blieb aus, Schalke war mit dem einen Punkt offenbar auch zufrieden.

Bremen - Schalke: Daten zum Spiel

 

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