Gerechtes Remis zwischen Frankfurt und Bremen

Von Stefan Rommel / Felix Mattis
Zwei Hauptdarsteller im Zweikampf: Frankfurts Maik Franz (l.) und Bremens Sandro Wagner
© Getty

Eintracht Frankfurt hat sich beim Heim-Debüt von Trainer Christoph Daum gegen Werder Bremen ein Remis erkämpft. Zum Auftakt des 29. Spieltags endete das Kellerduell mit einem letztlich gerechten 1:1 (0:0).

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Vor 50.000 Zuschauern in Frankfurt unterlief Halil Altintop in der 56. Minute ein Eigentor zur Bremer Führung. Der eingewechselte Martin Fenin erzielte in der Schlussphase dann aber noch den verdienten Ausgleich für die Eintracht (83.).

Durch das Unentschieden bleiben beide Mannschaften in der bedrohten Zone der Tabelle. Immerhin ist Bremen jetzt aber seit sechs Spielen ungeschlagen.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Die Eintracht mit zwei Änderungen: Der gesperrte Ochs wird etwas überraschend ersetzt durch Kittel. Clark muss wieder auf die Bank, für ihn beginnt der genesene Schwegler.

Durchatmen bei Werder: Mertesacker und Borowski sind doch noch fit geworden und beginnen. Damit keine Veränderungen im Vergleich zur Vorwoche. Pizarro und Bargfrede sitzen zumindest auf der Bank.

4.: Franz und Avdic im Duell, beide schon mit Gelb verwarnt. Avdic trifft Franz, der fährt die Hand aus und trifft Avdic im Gesicht. Meyer lässt beide auf dem Feld.

9.: Fritz haut den Ball einfach mal nach vorne. Franz mit dem üblen Stellungsfehler, Wagner ist frei durch. Schuss alleine vor Fährmann aus 16 Metern - an den rechten Pfosten.

18.: Meier mit zu viel Platz und Zeit, spielt den Ball blind zur Mitte. Gekas an der Grenze zum Abseits. Schuss aus zehn Metern, Wiese rettet mit dem rechten Fuß.

21.: Wagner hat Zeit und flankt an den zweiten Pfosten. Marin mit dem Kopfballaufsetzer. Fährmann greift über und wischt den grad noch so raus.

45.: Frings bringt den Ball flach in die Mitte. Pizarro scheitert aus der Drehung am starken Fährmann und im Nachschuss trifft Wagner nur das Außennetz.

56.: Marin tanzt sich überragend durch die Abwehr. Seinen Querpass haut Pizarro aus der Drehung aufs Tor. Fährmann klärt.

58., 0:1, Altintop (Eigentor): Freistoß von rechts. Wagner bedrängt Altintop acht Meter vor dem Tor. Der Türke bekommt den Ball auf den Kopf, rechts unten schlägt's ein.

62.: Langer Ball von Tzavellas auf Gekas. Schuss aus sieben Metern, Wiese hält grandios. Gekas köpft den Abpraller aus zwei Metern aufs leere Tor. Wiese ist aber sofort wieder auf den Beinen und hat die Hand noch am Ball - der nur auf die Latte tropft.

64.: Gekas am Fünfer völlig frei. Zieht mit Vollspann ab, Wiese fliegt aus dem Kasten und hält magisch.

83., 1:1., Fenin: Silvestre lässt Jung ungehindert flanken. Fenin steht in der Mitte völlig frei und legt den Ball aus zehn Metern per Flugkopfball in die linke Ecke.

86.: Wieder ein langer Ball auf Gekas. Wiese bleibt im Tor, verkürzt dann geschickt den Winkel und hält erneut gegen Gekas.

Fazit: Letztlich ein verdientes Remis. Die Gäste waren technisch überlegen, konnten dem Frankfurter Druck aber nicht bis zuletzt standhalten.

Der Star des Spiels: Tim Wiese hatte über weite Strecken der Partie wenig zu tun. Aber in vier äußerst brenzligen Szenen war er dann voll da. Vier Mal rettete er mit Weltklasseparaden gegen Gekas und entnervte den Griechen förmlich. Nur bei Fenins Kopfball hatte er absolut keine Abwehrmöglichkeit. Trotzdem: Ganz starke Partie von Wiese.

Der Flop des Spiels: Alexander Meier zeigte eine ganz schwache Vorstellung. Quasi die gesamte Partie lief an ihm vorbei, Meier fand kaum Bindung zum Spiel und zu den Mitspielern. Bis zu seiner Auswechslung in der 70. Minute hatte er nur 31 Ballkontakte und gewann schwache 30 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Schiedsrichter: Florian Meyer musste kurzfristig für den erkrankten Dr. Felix Brych einspringen und machte sich die Sache gleich nach 180 Sekunden völlig unnötig schwer, als er zwei Gelbe Karte für vergleichsweise harmlose Vergehen zückte. Wäre er konsequent geblieben, hätte Franz gleich bei der nächsten Aktion auch vom Platz fliegen können. Danach mit einer generöseren Linie in einem jederzeit hektischen und schwer zu leitenden Spiel, aber immer wieder auch mit streitbaren Entscheidungen: Beim vermeintlichen Foul von Wagner an Fährmann, beim Handspiel von Jung im Sechzehner.

Analyse: Es ging gleich richtig hektisch los, Schiri Meyer hatte große Mühe in den ersten Minuten. Frankfurt fand als erstes zu seinem Spiel und diktierte die Partie bis zur 20. Minute. Werder war bis dahin mit vereinzelten Kontern gefährlich, wurde dann aber mutiger und spielte zielstrebiger nach vorne.

Frankfurt hatte in der Rückwärtsbewegung erhebliche Probleme, vor allem, wenn die Gäste das Mittelfeld schnell überbrückten. Da auch Bremen in der Defensive alles andere als sattelfest war, entwickelte sich ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten.

Nach dem Wechsel übernahm Werder schnell das Kommando und spielte seine technische Überlegenheit aus. Das Führungstor war die logische Konsequenz. Danach die Eintracht aber kurze Zeit wie angestachelt, alleine Gekas vergab drei Hundertprozentige innerhalb von zwei Minuten - weil Wiese unfassbar stark hielt. Bremen hatte vermehrt Probleme bei langen Bällen und bekam Gekas fast nicht mehr in den Griff.

Nach den Chaos-Minuten beruhigte Bremen das Spiel wieder und bekam das Geschehen etwas besser in den Griff. In den letzten zehn Minuten drängte Frankfurt nach drei Wechseln mit noch mehr Leidenschaft und Macht und kam kurz vor Schluss doch noch zum verdienten Ausgleich. Weil Wiese das Privatduell mit Gekas klar für sich entschied, blieb der Eintracht der Sieg verwehrt.

Frankfurt - Bremen: Daten zum Spiel

 

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