Joker Charisteas schießt Schalke zum Sieg

Von Daniel Börlein / Christian Bernhard
Schalke und Frankfurt lieferten sich eine Partie mit wenigen Höhepunkten
© Getty

Angelos Charisteas hat den FC Schalke 04 zum Sieg gegen Eintracht Frankfurt geschossen. Der Grieche erzielte beim 2:1 (1:0)-Erfolg mit seinem ersten Ballkontakt den Siegtreffer für das Team von Felix Magath.

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Vor 61.000 Zuschauern in der Schalker Arena brachte Jose Manuel Jurado die Gastgeber per Foulelfmeter in Führung (45.+1.). Georgios Tzavellas erzielte aus 73 Metern den zwischenzeitlichen Ausgleich für Frankfurt und war damit für das erste Eintracht-Tor nach 792 Minuten verantwortlich.

In der 84. Minute schlug Schalke dann allerdings in Person von Angelos Charisteas zurück. Der kurz zuvor eingewechselte Grieche traf bei seinem ersten Einsatz für S04 mit seinem ersten Ballkontakt zum 2:1.

Frankfurt rutscht durch das neunte sieglose Spiel in Folge immer tiefer in die Abstiegszone und muss mit 28 Punkten um den Klassenerhalt zittern. Schalke dagegen hat sich mit nun 33 Zählern im Mittelfeld festgesetzt.

Schalkes Coach Felix Magath ist damit nach dem Viertelfinaleinzug in der Champions League weiter im Aufwind, nachdem er während der Woche schon vor der Entlassung stand. Die Fans zeigten sich gespalten. Während einige seinen Rauswurf forderten, sprach sich ein Teil auch pro Magath aus.

Am Sonntag soll ein Gespräch zwischen Klub-Boss Clemens Tönnies und Magath stattfinden.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Schalke beginnen im Vergleich zum Valencia-Spiel Papadopoulos (für den gesperrten Höwedes) und Annan für Matip. Vier Änderungen bei der Eintracht: Clark, Caio, Altintop und Amanatidis ersetzen Franz, Köhler, Ochs und Gekas.

45.+1., 1:0, Jurado (Elfmeter): Riesenbock von Fährmann! Frankfurts Keeper legt sich den Ball vor, um ihn vom Boden nach vorne zu schlagen und übersieht dabei Raul. Der Spanier klaut Fährmann den Ball und wird dann gefoult. Klare Sache. Jurado verwandelt den Elfer halblinks oben.

50.: Gavranovic kommt nach einem feinen Raul-Pass ganz alleine auf Fährmann zu und will in vollem Tempo rechts vorbeigehen. Fährmann ist aber mit der Hand blitzschnell unten und hat den Ball. Starke Aktion des Keepers.

62.: Uchida mit viel Dampf über rechts und der Flanke in die Mitte. Fährmann lässt sie nach vorne prallen, doch Gavranovic setzt den Ball per Aufsetzer aus sechs Metern über das Tor.

66.: Farfan marschiert von links auf den Eintracht-Keeper zu, doch erneut ist Fährmann mit den Händen schnell am Boden und hat den Ball.

70., 1:1, Tzavellas: Tzavellas mit dem langen Ball aus der eigenen Hälfte auf Gekas. Der Ball fliegt und fliegt und fliegt... und landet im Tor. Gekas war nicht mehr dran, Neuer rutschte weg, weil er Gekas' Bewegung folgte.

84., 2:1, Charisteas: Neuer haut den Ball weit nach vorne. Russ kommt gerade so per Kopf an den Ball, lenkt ihn aber genau in den Lauf von Charisteas. Der Stürmer setzt ihn aus zwölf Metern ins lange Eck - mit seinem ersten Ballkontakt.

Fazit: Über 90 Minuten gesehen machte Frankfurt zu wenig für einen Punkt. Schalke muss am Ende allerdings trotzdem glücklich sein, weil man zuvor verlässig mit seinen Torchancen umging.

Der Star des Spiels: Atsuto Uchida. Der Japaner war in der schwachen ersten Hälfte noch einer der Aktivposten und kurbelte das Schalker Spiel auch nach der Pause über seine rechte Seite immer wieder an. Hatte die meisten Ballkontakte aller Spieler auf dem Platz und schlug gute Flanken.

Der Flop des Spiels: Ralf Fährmann. Frankfurts Keeper hielt in der zweiten Halbzeit teilweise stark, in Durchgang eins leistete er sich allerdings einen ganz dicken Fehler, als er vor dem Elfer Raul erst den Ball vorlegte und ihn anschließend foulte. Einige Minuten zuvor schon mit einer Unsicherheit nach einer harmlosen Flanke. In der zweiten Halbzeit dann mit viel Licht aber auch Schatten. Kleiner Trost: Auch Gegenüber Neuer sah beim 1:1 gar nicht gut aus.

Der Schiedsrichter: Markus Schmidt. Leistete sich keine groben Patzer, agierte allerdings auch nicht fehlerfrei. Lag bei der einen oder anderen Zweikampfbewertung daneben und pfiff eine gute Schalke-Chance wegen vermeintlicher Abseitsstellung zu Unrecht ab (39.). Auch die Gelbe gegen Farfan (seine fünfte) war hart.

Analyse: Schalke begann schwungvoll, Frankfurt wartete zunächst ab und ließ die Gastgeber kommen. Nach zehn ordentlichen Minuten fiel S04 allerdings schon nichts mehr ein. Farfan leistete sich viele einfache Fehler, Jurado fand gar nicht statt, einzig Kluge war im Mittelfeld um Linie bemüht. Insgesamt kreierte Schalke in Durchgang eins keine echte Torchance.

Bezeichnend, dass es für die Führung einen Aussetzer von Frankfurts Keeper Fährmann brauchte. Zuvor stand die Eintracht defensiv relativ gut und hielt Schalke weit vom eigenen Tor weg. Nach vorne ging allerdings wieder mal wenig bis gar nichts. Gekas-Ersatz Amanatidis war im Sturmzentrum zwar bemüht, wirkte allerdings überhaupt nicht spritzig und bekam zudem aus dem Mittelfeld kaum Unterstützung.

Nach dem Seitenwechsel legte Schalke deutlich besser los. Vor allem über die rechte Seite machten die Gastgeber Tempo, verpassten es aber, das zweite und dritte Tor nachzulegen. Nach einer Stunde traute sich dann auch die Eintracht nach vorne. Die Einwechslung von Gekas sorgte für deutliche Belebung. Das Tor durch Tzavellas war dennoch ein Zufallsprodukt.

Nach dem Ausgleich agierten die Frankfurter plötzlich selbstbewusster, Schalke wackelte dagegen und bekam keine Struktur mehr ins eigene Offensivspiel. Die Eintracht setzte in dieser Phase nicht konsequent genug nach und fing sich am Ende noch das 1:2 durch den zuvor eingewechselten Charisteas.

Schalke - Frankfurt: Daten zum Spiel

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