Rudelbildung für den Teamgeist

SID
Mit einem starken Teamgeist siegte Werder Bremen mit 3:1 gegen den SC Freiburg
© Getty

Werder Bremen holte durch das 3:1 beim SC Freiburg den ersten Sieg nach sechs Spielen ohne Erfolg. Anschließend wurde sogar die Rudelbildung um Torwart Tim Wiese als Beleg für den neuen Teamgeist verkauft.

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In der Euphorie über das seltene Erfolgserlebnis verkaufte Klaus Allofs sogar die Rudelbildung um Torhüter Tim Wiese als Zeichen für einen neuen Teamgeist.

"Die Spieler wollten Tim schützen, haben Zusammenhalt gezeigt", sagte der Sportchef der abstiegsbedrohten Bremer nach den Rangeleien im Anschluss an das 3:1 (1:0) beim SC Freiburg.

Streithähne Wiese und Cisse

Wiese dagegen teilte nach dem erlösenden Sieg erst einmal kräftig aus. "Der wollte mich mit dem Ball abschießen. Der hat schon während des Spiels nachgetreten, das war eine Unsportlichkeit", schimpfte der Nationaltorwart über den Freiburger Torjäger Papiss Cisse.

Die Streithähne waren nach dem Abpfiff aneinandergeraten, was eine heftige Rudelbildung zur Folge hatte, die sich erst nach einer knappen Minute wieder auflöste.

Wiese und Cisse waren mit den Gelben Karten, die sie von Schiedsrichter Knut Kircher gezeigt bekamen, noch gut bedient.

Bremer mit dem Quäntchen Glück

Gut bedient waren auch die Bremer mit den drei Punkten. Denn eigentlich sahen die 24.000 Zuschauer im ausverkauften Stadion eine ausgeglichene Partie, in der die Gäste zweimal Glück hatten.

Erst wurde ein Treffer des Freiburgers Oliver Barth wegen angeblicher Abseitsstellung nicht anerkannt, dann unterlief SC-Außenverteidiger Maximilian Nicu vor dem 1:2 durch Claudio Pizarro (76.) ein krasser Fehler.

Der eingewechselte Marko Marin sorgte in der Nachspielzeit für den Endstand (90.+2). Zuvor hatten Sandro Wagner (12.) und Cissé per Foulelfmeter (49.) unter den Augen des Bundestrainers Joachim Löw getroffen.

"Die Mannschaft hat verinnerlicht, dass es nur als Gruppe geht"

Der zweite Auswärtssieg in der laufenden Saison war vor allem für den nicht mehr unumstrittenen Coach Thomas Schaaf wichtig.

"Der Erfolg tut ihm gut. Wir sind davon überzeugt, dass er der richtige Trainer für uns ist", sagte Allofs, der nach dem Sprung vom vorletzten auf den 14. Tabellenplatz vor allem die neue Geschlossenheit des Teams lobte: "Die Mannschaft hat verinnerlicht, dass es nur als Gruppe geht - und eben nicht, wenn jeder Einzelinteressen verfolgt."

Entwarnung wollte Allofs aber noch nicht geben. "Hier kann sich jetzt aber keiner genüsslich zurücklehnen. Der Abstiegskampf wird noch ein ganz heißes Ding", sagte er.

"Jedes Spiel ein Endspiel"

Ähnlich sah es Kapitän Torsten Frings. "Jedes Spiel, das noch kommt, ist für uns ein Endspiel. Aber wenn wir weiter so auftreten, bin ich überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen", erklärte der Ex-Nationalspieler, der eine Lanze für Schaaf brach: "Wir Spieler haben keinen Zweifel, dass das mit dem Trainer passt. Die Zweifel kommen nur von außen. Wir stehen zu 100 Prozent zum Trainer."

Das unterstrich auch Tim Borowski, der Schaaf nach dem Treffer Pizarros um den Hals gefallen war. "Mir geht das ja nicht am Arsch vorbei. Ich bin mit einem Jahr Unterbrechung seit 1996 in Bremen und kenne den Trainer mit am längsten", sagte Borowski

Der Mittelfeldmann blickt zuversichtlich in die kommenden Wochen: "Trotz des Erfolgs war noch nicht alles Gold, was glänzt. Aber wir haben keine Angst vor der Situation und stellen uns."

Freiburg - Bremen: Daten zum Spiel

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