FCK am Boden - 96 erreicht Saisonziel

SID
Der 1. FC Kaiserslautern bleibt in der Rückrunde auch nach der Partie bei Hannover 96 sieglos
© Getty

Der 1. FC Kaiserslautern läuft in der Rückrunde weiter seiner Form aus der ersten Saisonhälfte hinterher und muss zunehmend um den Klassenerhalt fürchten. Diesen hat Hannover 96 nach dem 3:0-Sieg bereits geschafft. Die Niedersachsen suchen jetzt neue Ziele: Es soll in Richtung Europa gehen.

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Kein Sieg in der Rückrunde, keine Stabilität in der Abwehr, keine Durchschlagskraft im Angriff: Nach dem 0:3 (0:2) bei Hannover 96 suchte man beim 1. FC Kaiserslautern zwischen dicken Hälsen und leeren Blicken verzweifelt nach dem Silberstreif am Horizont."Wir stehen auf einem Tabellenplatz, der uns vor der Saison bereits prognostiziert wurde. Warum sollten wir deshalb jetzt unruhig werden", sagte FCK-Boss Stefan Kuntz und bemühte sich, trotz der prekären Situation Gelassenheit zu demonstrieren: "Es hat sich nichts geändert. Wir kämpfen doch seit Saisonbeginn gegen den Abstieg."

Mit den erfrischend aufspielenden Pfälzern vom Start der Spielzeit hat das derzeitige Auftreten der Mannschaft jedoch nur noch wenig zu tun. Nur ein Sieg sprang in den vergangenen neun Partien heraus. "Wir befinden uns mitten im Abstiegskampf. Auch in Hannover hatten wir viele Chancen, die wir aber nicht genutzt haben. Stattdessen machen wir wahnsinnig viele Fehler", schimpfte der frustrierte Mittelfeldspieler Christian Tiffert: "Das geht mir langsam auf den Keks."

Tatsächlich reichte Hannover in der ersten Halbzeit eine durchschnittliche Leistung, um durch Jan Schlaudraff (17.) und Mohammed Abdellaoue (45.) 2:0 in Führung zu gehen. Beim ersten Gegentreffer hatte sich FCK-Kapitän Martin Amedick einen Aussetzer geleistet, beim zweiten Gegentreffer assistierte in Rodnei dann auch der zweiten Lauterer Innenverteidiger den Niedersachsen unfreiwillig. Didier Ya Konan bereitet beide 96-Tore vor und demonstrierte, was dem Aufsteiger fehlte: Der unbedingte Wille.

Kurz bemängelt Entschlossenheit

"Hannover war einfach effektiver und entschlossener. An diesen Eigenschaften hat es bei uns gehapert. Das war über 90 Minuten zu wenig, um etwas Zählbares mitzunehmen", meinte FCK-Trainer Marco Kurz: "Die Lage ist nicht angenehm. Wir brauchen ein Erfolgserlebnis. Das muss man im Training vorbereiten und im Spiel dann auch wollen." Von einem großen Aufbäumen des Teams war im zweiten Durchgang jedoch nur wenig zu spüren. Stattdessen setzte Schlaudraff mit seinem zweiten Tor den Schlusspunkt (57.).

Von den einstigen FCK-Stützen war kaum etwas zu sehen. Srdjan Lakic, der zur kommenden Saison zum VfL Wolfsburg wechselt, wartet weiter auf seinen ersten Treffer 2011. Ivo Ilicevic, der in der Winterpause von Bayern München umworben worden war, ließ sein Können allenfalls für kurze Momente aufblitzen. Und auch Tiffert schien überfordert. "Die Situation ist scheiße. Wir müssen uns da unten herauskämpfen. Ich hoffe, dass es im Umfeld ruhig bleibt. Wenn jetzt auch noch Hektik von außen kommt, ist das nicht hilfreich", sagte Außenverteidiger Florian Dick.

Die Hannoveraner, denen vor der Saison kaum mehr als den Pfälzern zugetraut worden war, bejubelten derweil schon am 23. Spieltag das Erreichen ihres Saisonziels. Mit dem Sieg wurde die ominöse 40-Punkte-Marke übertroffen und der Klassenerhalt erreicht. "Jetzt wollen wir nach Europa", meinte Ya Konan und preschte voran. Trainer Mirko Slomka will die neue Vorgabe für den Rest der Saison erst nach einem Gespräch mit der Mannschaft festlegen. Der Ausgang der Unterredung scheint aber auch für den Coach bereits klar zu sein: "Es kann nur darum gehen, unsere Position zu verteidigen."

Hannover - Kaiserslautern: Daten zum Spiel

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