Kein Grund zur Panik

Von SPOX
Die vermeintliche Entscheidung: Dortmunds Sven Bender (r.) trifft zehn Minuten vor Schluss zum 0:1
© Getty

Das Remis zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Borussia Dortmund lässt beide Mannschaften nur mit einem Teilerfolg zurück. Die Partie hat aber auch gezeigt: Beide sind mit ihren Leistungen im Soll - bis auf eine Kleinigkeit.

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Reaktionen:

Marco Kurz (Trainer 1. FC Kaiserslautern):"Ich glaube, dass wir nicht die reifere Mannschaft waren. Das Tor haben wir wieder miserabel verteidigt. Wir waren heute mal auf der glücklicheren Seite, darüber sind wir sehr dankbar."

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Ich habe das Gefühl, dass das eine Saison ist, in der wir immer Gerechtigkeit erfahren, was das Ergebnis angeht. Wir haben heute nicht mehr als einen Punkt verdient. Es wäre ein glücklicher Sieg gewesen, das haben wir in dieser Saison aber noch nicht gehabt.

Mich stört viel mehr, dass Herr Meyer Neven Subotic eine Gelb-Rote Karte gibt. Das ist einfach Wahnsinn. Wenn die Jungs für ihr Fairplay nichts zurückbekommen."

Neven Subotic (Borussia Dortmund): "Es ist einfach lächerlich, denn der Junge (Anm. d. Red.: Srdjan Lakic) läuft mir nicht weg. Er schmeißt sich in mich rein und fällt dann zu Boden. Lächerlich von ihm. Das hat mit Sport nichts zu tun. Ich dachte, wir sind alle Vorbilder für Kinder und sollen Fair-Play nicht nur am Arm tragen, sondern auch leben und auf dem Platz zeigen. Ich erwarte, dass er nicht so hinfällt, als ob ich ihm mit einer Waffe ins Bein geschossen hätte. Zweitens erwarte ich, dass der Schiedsrichter so was sieht und die Schwalbe pfeift."

Sven Bender (Borussia Dortmund): "Es war ein schwieriges Spiel, Lautern hat aggressiv gespielt. Am Ende musst du das 1:0 über die Bühne bringen. Geht das Spiel 0:0 aus, nehmen wir einen Punkt mit. So aber ist das bitter, so tut das weh."

Martin Amedick (1.FC Kaiserslautern): "Die Dortmunder waren schon etwas besser, wir haben Kampf und Leidenschaft entgegen geworfen. Deswegen war es ein hart erkämpfter Punkt."

Christian Tiffert (1. FC Kaiserslautern):"Unsere Fans sind für solche Spiele dankbar. Wir haben leidenschaftlich gekämpft und das war der Schlüssel. Letzte Woche haben wir Pech gehabt und heute haben wir Glück gehabt. Das Tor war natürlich ein Hammer."

Nachbetrachtung:

Borussia Dortmund hat jetzt in der Rückrunde bereits das dritte vermeidbare Remis gegen eine Mannschaft aus dem unteren Tabellendrittel fabriziert, von zwölf Punktren Vorsprung bleiben "nur" noch zehn Punkte auf Bayer Leverkusen und Shinji Kagawas Fehlen schlägt sich doch ein wenig durch.

Das war es aber auch schon mit den negativen Auffälligkeiten beim BVB, aus denen die Konkurrenz so etwas wie ein Quäntchen Hoffnung schöpfen darf. Denn bis auf die teilweise durchwachsenen Ergebnisse stimmt es bei Borussia Dortmund immer noch. Die Mannschaft dominiert den Gegner in jedem Spiel, die Abwehr steht, konditionell ist das Team voll auf der Höhe. An den Rahmenbedingungen hat sich nichts geändert.

Was seit dem Rückrundenstart aber fehlt, ist eine gewisse Zielstrebigkeit und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Die Chancenverwertung des BVB nimmt einen teilweise dramatischen Abwärtstrend an. Sie ist das größte Problem für Trainer Jürgen Klopp derzeit. Aber es ist ein vergleichsweise kleines Rädchen, das es zu umzustellen gilt.

Im Wissen um die eigene Stärke und dass bei der Borussia fast gar nichts auf den großen Einbruch hindeutet, reagierte Mats Hummels nach der Partie auf die Frage, ob denn nun Boden verloren worden wäre, auch relativ schroff. "Das ist Schwachsinn, das muss ich leider sagen. Wir haben zum Ende der Vorrunde zehn Punkte Vorsprung gehabt. Wie gesagt: Kompletter Mist, leider."

Im Prinzip genauso, nur am anderen Ende der Tabelle, ist die Lage beim FCK. Den Lauterern gehen die Ergebnisse ab in der Rückrunde. Aber auch hier stimmen Einstellung, Aufstellung und Arbeitsmoral. Die Primärtugenden sitzen und sind für die Pfälzer mehr als eine Basis.

Allerdings erweist sich auch bei der Mannschaft von Marco Kurz die Offensive als Manko. Torjäger Srdjan Lakic ist in der Rückrunde - auch aufgrund einer Sperre - noch ohne Tor in der Liga. Auf Dauer ist das für eine Mannschaft wie den FCK nicht zu kompensieren. Immerhin kristallisieren sich andere heraus, die für den Kroaten in die Bresche springen können, bis der wieder trifft.

Die Vorzeichen für den Abstiegskampf sind in Ordnung, Kaiserslautern weiß genau, was es in den nächsten Wochen und Monaten erwartet. Alleine das wird schon einiges wert sein.

Kaiserslautern - Dortmund: Daten zum Spiel

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