3:0! Dortmund siegt mühelos in Wolfsburg

Von Jochen Tittmar / Daniel Reimann
Mario Götze (l.) und Nuri Sahin gehörten zu den besten BVB-Spielern beim Sieg in Wolfsburg
© Getty

Borussia Dortmund hat am 20. Spieltag der Bundesliga mit 3:0 (2:0) beim VfL Wolfsburg gewonnen und seine Spitzenposition gefestigt. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp rangiert somit weiterhin mit elf Punkten Vorsprung vor Bayer Leverkusen auf dem ersten Tabellenplatz.

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Vor 30.000 Zuschauern in der Volkswagen-Arena erzielten Lucas Barrios (2.), Nuri Sahin (40.) und Mats Hummels (71.) die Tore für den BVB und sicherten der Borussia den 200. Auswärtssieg seiner Bundesligahistorie. Für Wolfsburg setzte es die erste Niederlage seit dem 11. Spieltag.

Reaktionen:

Steve McClaren (Trainer Wolfsburg): "Dortmund war das beste Team, gegen das wir in dieser Saison gespielt haben. Wir hatten viele Probleme mit Verletzten, und man hat heute gesehen, dass unser Kader zu dünn besetzt ist."

Jürgen Klopp (Trainer Dortmund): "Ich bin sehr zufrieden damit, wie wir hier aufgetreten sind. Die Mannschaft hat richtig, richtig gut gespielt. Sie hat in keiner Phase nachgelassen und ist dafür belohnt worden."

Nuri Sahin (Dortmund): "Das war überzeugend. Allerdings haben wir schon beim 1:1 vor einer Woche zu Hause gegen Stuttgart viel Druck gemacht. Da hat einfach nur ein bisschen Glück im Abschluss gefehlt. Dass wir auswärts jetzt schon zehn Mal gewonnen haben, ist weltklasse!"

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Beim VfL können die angeschlagenen Mandzukic, Riether und Grafite auflaufen. Pekarik rutscht für Cigerci (Mittelfußbruch) in die Elf und auf die Rechtsverteidigerposition. Riether geht dafür ins defensive Mittelfeld. In der Innenverteidigung ersetzt Madlung Kjaer (Sprunggelenkprellung).

Zwei Änderungen beim BVB: Bender und Barrios sind wieder fit und spielen für da Silva und Lewandowski,

1.: Dortmund gibt trotz Anstoß den Ball sofort ab, Piszczek foult und Diego schlenzt einen Freistoß vom linken Sechzehnereck nur knapp links am Pfosten vorbei.

2., 0:1, Barrios: Traumstart für den Tabellenführer. Kuba erobert rechts den Ball, spielt ihn in die Mitte zu Sahin, der den gestarteten Götze rechts freispielt. Götze passt halbhoch nach innen und Barrios drückt die Kugel aus kurzer Distanz ins Tor.

10.: Fast das 2:0 für die Gäste. Sahin hebt einen Eckball von links an den Fünfer. Barrios steigt hoch und köpft aufs kurze Eck. Pekarik rettet auf der Linie.

23.: Götze wird halblinks angespielt, zieht sofort zur Mitte und hält aus 23 Metern mit rechts drauf. Das Geschoss rauscht haarscharf am linken Pfosten vorbei.

26.: Weidenfeller wehrt einen Flatterball aus 27 Metern von Diego nach links ab. Den Nachschuss von Grafite aus zehn Metern hat er sicher.

40., 0:2, Sahin: Hummels mit einem tollen Pass aus der Mitte heraus auf die rechte Seite. Dort steht Götze, der flach in den Sechzehner legt. Barrios zieht in der Mitte direkt ab, Madlung blockt. Von dort springt der Ball zu Pekarik, der klären will, aber von Sahins Grätsche überrascht wird. Der Ball prallt aus fünf Metern unter die Latte und ins Tor.

71., 0:3, Hummels: Eine BVB-Ecke von rechts wird herausgeköpft. Im zweiten Anlauf flankt Sahin an den Fünfer. Subotic berührt die Kugel nur leicht. Hummels steht am langen Pfosten und drückt den Ball aus drei Metern über die Linie.

77.: Subotic sieht die 5. Gelbe Karte der Saison und wird dem BVB im Revierderby gegen den FC Schalke fehlen.

Fazit: Verdienter Sieg des Spitzenreiters gegen einfallslose Hausherren, der nie in Gefahr geriet.

Der Star des Spiels: Nuri Sahin. Wenn Sven Bender auf dem Feld steht, kann der Türke seiner Hauptaufgabe nachgehen. Als erste offensive Anspielstation lenkt er die Angriffsbemühungen des BVB und glänzt mit einer herausragenden Technik und Übersicht. Auch in der Defensive aufmerksam und mit starker Antizipation, den Rest erledigt Bender für ihn. Spielte vor dem 1:0 einen Traumpass auf Götze und demonstrierte mit seinem 2:0 den absoluten Willen der jungen Dortmunder Truppe.

Der Flop des Spiels: Mario Mandzukic gelang auf links außen gegen Lukasz Piszczek fast gar nichts. Der Kroate verlor mehr als die Hälfte seiner Zweikämpfe und war meist nur in der Defensive beschäftigt. Im Spiel nach vorne zu behäbig und ohne jede Durchschlagskraft. Die schwache Leistung des Außenspielers war mit ein Grund für die letztlich vorhersehbare Spielweise des VfL.

Der Schiedsrichter: Knut Kircher hatte die Partie vollkommen im Griff und hielt sich angenehm zurück. Tadellose Vorstellung des Mannes aus Rottenburg am Neckar.

Analyse: Nach Kagawas Saisonaus war die Frage beim BVB, wer den Japaner bis dahin ersetzen soll. Nominell ist es Götze, doch letztlich fängt Dortmund den Verlust im (Mittelfeld-)Kollektiv ab.

Das Mittelfeld der Borussia war wie gewohnt viel in Bewegung, rochierte ständig und presste bei gegnerischem Ballbesitz extrem früh gegen die Kugel. Angesichts der hohen Qualität im Kader scheint es beinahe egal, wer beim BVB auf der Zehn spielt.

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Mit Bender, der mit einer tadellosen Defensivleistung erneut seine Wichtigkeit unter Beweis stellte, kam auch wieder die nötige Stabilität und Ausgewogenheit zwischen Abwehr und Angriff zurück, die dem BVB in der Vorwoche gegen Stuttgart in manchen Szenen abging. Sahin hatte so den Rücken frei, bestimmte den Rhythmus und spielte eine nahezu fehlerfreie Partie.

Wolfsburg ließ sich vom frühen Rückstand zwar nicht allzu sehr beeindrucken, agierte im Offensivspiel allerdings viel zu eindimensional und ohne Überraschungsmomente. Da die hoch stehenden Schmelzer und Piszczek die Außenbahnen abriegelten, war der VfL gezwungen, mit langen Bällen auf Grafite das Mittelfeld zu überbrücken. Doch der Brasilianer gewann insgesamt nur zwei (unwichtige) Zweikämpfe...

Im zweiten Abschnitt legte sich Wolfsburg vor allem in den Zweikämpfen etwas mehr ins Zeug, agierte jedoch ähnlich inspirationslos wie in den ersten 45 Minuten. Dortmund geriet nie in Gefahr und kontrollierte die Partie mühelos - die nächste beeindruckende Vorstellung des Herbstmeisters.

Wolfsburg - Dortmund: Daten zum Spiel

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