St. Pauli gelingt Befreiungsschlag

SID
Tomoaki Makino (l.) hatte bei seinem Bundesligadebüt arge Schwierigkeiten mit Gerald Asamoah
© Getty

Der FC St. Pauli hat im Abstiegskampf den ersehnten Befreiungsschlag geschafft. Nach zuvor nur einem Sieg aus elf Spielen gewannen die Hamburger das Kellerduell gegen den 1. FC Köln 3:0 (2:0) und gaben den Relegationsplatz vorerst an die Rheinländer weiter.

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Die Kölner, die mit vier Punkten aus zwei Partien gut in die Rückrunde gestartet waren und am vorangegangenen Wochenende einen souveränen 3:0-Erfolg gegen Werder Bremen gefeiert hatten, mussten durch die erste Pleite im Millerntor-Stadion seit fast 20 Jahren wieder einen Rückschlag hinnehmen.

Vor 24.355 Zuschauern in der ausverkauften Arena brachte Charles Takyi die Platzherren mit seinen ersten beiden Bundesliga-Treffern vor der Pause in Führung (30. und 35.). Florian Bruns erzielte per Foulelfmeter das dritte Tor (76.) für die überlegenen Hamburger.

Köln stark unter Druck

St. Pauli versuchte von Beginn an, das Heft in die Hand zu nehmen und setzte die Kölner phasenweise stark unter Druck. Belohnt wurde das große Engagement zunächst jedoch nicht. Immer wieder fehlte die Genauigkeit im Passspiel.

Zudem machten die Rheinländer, bei denen der japanische Zugang Tomoaki Makino den gesperrten Pedro Geromel in der Innenverteidigung vertrat und sein Debüt gab, in der Abwehr einen sicheren Eindruck. Zwingende Chancen für die Platzherren sprangen somit in der ersten halben Stunde nicht heraus.

Dann wagte Takyi jedoch einen Fernschuss aus rund 22 Metern und zirkelte den Ball am überraschten FC-Schlussmann Michael Rensing vorbei ins Netz. Das Tor hatte auf St. Pauli befreiende Wirkung. Umgehend wurde auf den zweiten Treffer gedrängt.

Mit Erfolg: Nachdem Gerald Asamoah noch an Rensing gescheitert war, staubte Takyi ab und schob zum verdienten 2:0 ein. Auch in der Folgezeit stürmte St. Pauli unablässig an und hätte vor dem Seitenwechsel noch weiter erhöhen können. Die geschockten Kölner hatten dem Angriffswirbel nur noch wenig entgegenzusetzen.

Kessler rettet gegen Nova

Dabei hätten die Rheinländer bereits nach 15 Minuten in Führung gehen können. Nach schönem Zuspiel von Nationalspieler Lukas Podolski war Milivoje Novakovic frei vor dem Hamburger Tor aufgetaucht, doch St. Paulis Schlussmann Thomas Kessler konnte den Angreifer im letzten Moment am Abschluss hindern.

Für den Keeper der Hanseaten war es ein ganz besonderes Spiel: Der gebürtige Kölner steht noch bis 2013 beim FC unter Vertrag und ist für zwei Jahre an St. Pauli ausgeliehen.

Mit Beginn des zweiten Durchgangs brachte Kölns Trainer Frank Schaefer in Miso Brecko und Mato Jajalo zwei neue Kräfte. Die Aufholjagd blieb aber vorerst aus. St. Pauli blieb die bessere Mannschaft und zeigte trotz der schwierigen Bodenverhältnisse sogar streckenweise ansehnliche Kombinationen.

In der 57. Minute hätte Max Kruse für den dritten Treffer sorgen können. Der Kopfball des 22-Jährigen war jedoch zu unplatziert und landete in Rensings Armen. Bastian Oczipka traf 13 Minuten später nur den Pfosten des FC-Tores. Bruns hatte danach mit dem Strafstoß mehr Erfolg.

St. Pauli - Köln: Daten zum Spiel

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