Cisse: Freiburgs Retter in höchster Not

SID
Papiss Cisse erzielte in dieser Saison bereits 15 Tore
© Getty

Papiss Cisse bleibt beim SC Freiburg auch nach der Winterpause der Mann für die besonderen Momente. Beim Rückrundenstart beim FC St. Pauli verschoss der Torjäger zunächst einen Elfmeter, um dann als Doppel-Torschütze und Retter in höchster Not zu glänzen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Elfmeter verschossen, Doppelpack geschnürt und zwischendurch auch noch in allerhöchster Not auf der eigenen Torlinie gerettet: Papiss Cisse bleibt beim SC Freiburg das personifizierte Ein-Mann-Spektakel. Eigentlich trat der Angreifer beim 2:2 (0:1) beim FC St. Pauli nur in vier Szenen wirklich in Erscheinung, doch jedes Mal beeinflussten die Aktionen des Senegalesen die Partie maßgeblich.

"Dieses Spiel war wirklich außergewöhnlich. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft nach meinem verschossenen Elfmeter doch noch helfen konnte", meinte der Torjäger.

Dabei hatte der Nachmittag für Cisse und seine Kollegen alles andere als verheißungsvoll begonnen. Als Schiedsrichter Markus Wingenbach nach 11. Minuten irrte und wegen eines vermeintlichen Handspiels des Hamburgers Carlos Zambrano auf Strafstoß entschied, versagten dem Afrikaner die Nerven.

St. Paulis Keeper Thomas Kessler wehrte Cisses unplatzierten Schuss ab und Marius Ebbers brachte die Platzherren fast im Gegenzug in Führung (13.). Freiburgs Top-Torjäger, der es allein in der Hinrunde auf 13 Treffer gebracht hatte, schien seine Kaltschnäuzigkeit in der Winterpause gelassen zu haben.

Cisse: "Habe mich auf meine Stärken besonnen"

"Ich wusste, dass ich zurückkomme und habe mich einfach auf meine Stärken besonnen", sagte Cisse und schüttelte den Fehlschuss nonchalant ab. Erst traf er mit einem sehenswerten Volleyschuss zum 1:1 (61.), dann glich er St. Paulis zweite Führung durch Gerald Asamoah (65.) mit einem akrobatischen Heber aus (75.).

Cisse war wieder da, Freiburg hatte einen weiteren Punkt mehr auf dem Konto und kann weiter von der Qualifikation für das internationale Geschäft träumen. Trainer Robin Dutt wollte von derartigen Gedankenspielen aber weiter nichts hören.

"Wir haben seit vier Spielen nicht verloren und durchlaufenen einen positiven Prozess. Warum sollte ich da mit einem veränderten Saisonziel eingreifen", meinte der Coach, hatte aber zumindest für Cisse wieder einmal ein Sonderlob parat: "Es zeichnet ihn aus, dass er sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt. Er tut uns absolut gut."

Kapitän Heiko Butscher fügte hinzu: "Wir sind froh, dass wir ihn haben. Er macht aus unseren wenigen Chancen sehr viel." In der 74. Minute glänzte Cisse zudem als Retter. Den Schuss von Fin Bartels kratzte der Afrikaner von der eigenen Linie. Butscher: "Ich wusste gar nicht, dass er das auch noch kann. Einfach überragend."

Kessler: "Haben zweimal schlecht verteidigt"

St. Pauli fehlte ein derartiger Tausendsassa hingegen einmal mehr. Ebbers und Asamoah erzielten zwar die ersten Stürmertore der Hanseaten seit rund drei Monaten, doch am Ende reichte es wieder einmal nur zu einem Unentschieden. Von den vergangenen zehn Spielen konnten die Hamburger nur eines gewinnen. Der Sturz auf den Relegationsrang droht.

"Wenn man zweimal führt, muss man einfach mehr mitnehmen", mäkelte Trainer Holger Stanislawski: "Beim zweiten Gegentor stellen wir uns amateurhaft an. Wenn man die Treffer so wegschenkt, hat man den Sieg auch nicht verdient."

St. Paulis Hintermannschaft staunte indes immer noch über Tor-Phantom Cisse. "Eigentlich spielt er relativ unauffällig. Dann macht er seine Dinger aber eiskalt und fackelt nicht lange", meinte Innenverteidiger Ralph Gunesch.

Keeper Kessler ergänzte: "Wir haben eben zweimal schlecht verteidigt und ein Klassemann wie Cisse nutzt so etwas aus." Nur ruhende Bälle aus elf Metern scheinen dem Senegalesen zu einfach geworden zu sein. Er ist der Mann für die besonderen Momente.

St. Pauli - Freiburg: Daten zum Spiel