Hoffenheims Remis-Könige sauer auf den Referee

SID
Demba Ba versteckte sich nach dem Spiel unter einem Trikot
© Getty

Während Nürnbergs Trainer Dieter Hecking nach dem Ende der Pleitenserie kräftig durch atmete, ließ Hoffenheims Manager Ernst Tanner den Frust über zwei verschenkte Punkte am Schiedsrichter aus.

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Dieter Hecking atmete nach dem Ende der Nürnberger Pleitenserie kräftig durch, Hoffenheims Manager Ernst Tanner ließ den Frust über zwei verschenkte Punkte am Schiedsrichter aus.

"Das war nicht gelb, das war dunkelrot - eine tausendprozentige Rote Karte. Es gibt im Fußball Regeln, und die muss man auch einhalten", schimpfte Tanner und warf Marc Seemann damit Versagen in einer entscheidenden Szene vor.

Vier Minuten vor Abpfiff hätte FCN-Verteidiger Marvin Plattenhardt bei 1:0-Führung für 1899 nach einem Foul an Peniel Mlapa vom Platz gestellt werden müssen. Sowohl Mlapa als auch Demba Ba wären frei durchgewesen.

Tanner brachte dies richtig in Rage. "Im Gegenzug bekommen wir dann den Ausgleich. Ich hoffe, wir bekommen die Punkte in der Rückrunde wieder zurück. Denn in der wahren Tabelle stehen wir viel weiter oben", sagte er nach dem enttäuschenden 1:1 (0:0).

Drittes Unentschieden in Folge

Zum dritten Mal in Folge reichte es für die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick damit nicht zu einem Sieg, die Hoffenheimer stagnieren und haben 24 Punkte auf dem Konto. Doch es wäre wohl anders gekommen, hätte Referee Seemann den Durchblick behalten.

"Wir sind in dieser Situation in Überzahl und können das 2:0 machen. Das war Rot, gar keine Frage", sagte Nationalspieler Andreas Beck, der sich aber auch an die eigene Nase fasste: "Es ist fast jede Woche das gleiche Spiel, wir bringen uns immer um den verdienten Lohn. Vor dem Tor sind wir nicht gierig genug. Wir hätten den Sieg viel früher klar machen müssen."

In diese Kerbe schlug auch Ralf Rangnick, der unter der Woche noch harsche Kritik an den Schiedsrichterleistungen in der Hinrunde geübt hatte. Doch der Trainer richtete die deutlichen Worte diesmal eher an seine "Remis-Könige".

"Jeder hat gesehen, dass Mlapa niemand mehr eingeholt hätte. Aber ich bin es leid, mich über solche Dinge zu ärgern. Aber wir lassen uns natürlich am Ende wieder zwei Punkte klauen", sagte Rangnick.

Rangnick übt sich im Sarkasmus

Hoffnung auf Besserung machte er den Fans nicht. Auch beim letzten Bundesliga-Spiel im Jahr 2010 beim VfL Wolfsburg am kommenden Wochenende rechnet Rangnick nicht mit einem Sieg seiner Elf.

Der Fußball-Professor flüchtete in Sarkasmus. "Wir haben noch das Auswärtsspiel in Wolfsburg und werden wahrscheinlich unentschieden spielen, nachdem wir 1:0 geführt haben. Wir haben in der Hinrunde gefühlte zwölfmal geführt, haben am Ende dann aber fast nie drei Punkte geholt. Das zeigt, dass uns noch etwas fehlt", sagte Rangnick.

Während er noch zürnte, spürte man bei Hecking, wie wichtig der Auswärtspunkt für die Nürnberger nach zuletzt vier Nullrunden war. "Wir haben die Niederlagenserie durchbrochen. Das war zwar ein äußerst glücklicher Punktgewinn, dafür war er aber umso wichtiger. Man hat dem Team die Verunsicherung nach den Pleiten zuletzt angemerkt, aber man hat auch gesehen, dass die Mannschaft weiter fest an sich glaubt", sagte er.

Auch der von Rekordmeister Bayern München ausgeliehene Mehmet Ekici, der beim 0:2 gegen Dortmund noch eine Denkpause auf der Ersatzbank erhalten hatte, blühte wieder auf und bereitete nach dem Rückstand durch Marvin Compper (55.) das 1:1 durch Christian Eigler (87.) mustergültig vor.

Hoffenheim - Nürnberg: Daten zum Spiel