Gekas sorgt für Derby-Frust in Mainz

SID
Andre Schürrle hat mit der Niederlage gegen Frankfurt zu kämpfen
© Getty

Theofanis Gekas war erneut der Matchwinner für Eintracht Frankfurt. Sein 13. Saisontor sicherte den 2:1-Erfolg im Rhein-Main-Derby gegen den FSV Mainz 05.

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Als der "eiskalte Killer" Theofanis Gekas den Nimbus von Eintracht Frankfurt im brisanten Rhein-Main-Derby gewahrt hatte, reagierte der Mainzer Trainer Thomas Tuchel bei Minusgraden äußerst frostig.

"Dass die Niederlage mit dem Derby zu tun haben soll, ist mir zu platt und zu billig. Dieser Schlussfolgerung kann ich nicht nachvollziehen. Die Eintracht war einfach giftiger als wir. Deshalb haben wir verloren", sagte Tuchel nach dem verdienten 1:2 (1:1) bei Eintracht Frankfurt mit bittersüßer Miene.

Tuchel war nach der neuerlichen Niederlage gegen die Frankfurter extrem angefressen, nachdem es auch im siebten Aufeinandertreffen in der Bundesliga für die Rheinhessen gegen Frankfurt keinen Sieg zu feiern gab.

Kritik am Schiedsrichter

Vor allem die Tatsache, dass Referee Florian Meyer sechs Minuten vor Schluss nach einem vermeintlichen Handspiel von Bundesliga-Debütant Jan Kirchhoff auf Elfmeter für die Gastgeber entschieden hatte, stieß dem 37-Jährigen bitter auf.

Gekas behielt die Nerven und erzielte seinen 13. Saisontreffer, nachdem zuvor nach den Treffern von Marco Russ (35.) und Andre Schürrle (42.) jeder schon mit einem Remis gerechnet hatte.

"Jan ist von hinten gestoßen worden und hat dann den Ball oben auf die Brust bekommen. Man muss Herrn Meyer fragen, was er da gesehen hat", sagte Tuchel, der den Frankfurter Alexander Meier als schubsenden Übeltäter ausgemacht hatte.

FSV-Manager Christian Heidel meinte: "Jan ist jetzt natürlich die tragische Figur. Wir müssen ihn jetzt erst einmal schützen. Auf den Fernsehbildern ist aber klar zu sehen, dass es kein Handspiel war."

"Krasse Fehlentscheidung"

Der Mainzer Präsident Harald Strutz fügte hinzu: "Es ist natürlich ärgerlich, dass so ein Derby durch so eine krasse Fehlentscheidung entschieden wird. Aber gut, wir hatten einen Sieg auch nicht wirklich verdient."

Manager Heidel und Präsident Strutz waren es auch, die ihren Trainer Tuchel mit Aussagen zu der fehlenden Einstellung der FSV-Spieler in Eintracht auf die Palme brachten.

Unisono vermittelten Heidel und Strutz, dass es den Bruchweg-Boys noch an Derby-Feeling fehle. "Die Eintracht war giftiger und hat den Derby-Charakter von Beginn an angenommen. Ich habe keine Erklärung, warum uns das nicht gelungen ist."

Heidel meinte mit einem Schuss Ironie: "Vielleicht ist es auch gut so, sonst hätten wir ja überhaupt keine Ziele mehr. So haben wir zumindest weiter das Ziel, zum ersten Mal die Eintracht schlagen zu wollen."

Dreifacher Systemwechsel

Diese Schlussfolgerungen fand insbesondere Tuchel wenig lustig, auch wenn es vor allem der viel beschworene "Matchplan" des gebürtigen Augsburgers war, der in Frankfurt überhaupt nicht funktionieren wollte.

Taktik-Tuchel wechselte gleich dreimal das System. "Wir sind in der ersten Halbzeit überhaupt nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen. Das war insgesamt zu wenig", sagte Malik Fathi. Bis auf Torschütze Schürrle und Marcel Risse blieben alle Mainzer weit unter Normalform.

Mit 30 Punkten liegen die Mainzer noch sieben Punkte vor dem großen Rivalen aus Frankfurt, der sich nach den beiden heftigen Niederlagen gegen Hoffenheim (0:4) und in München (1:4) offenbar rechtzeitig vor den beiden abschließenden Hinrundenspielen in Köln und gegen Dortmund wieder gefangen hat.

Gegen Dortmund wird dann wohl auch Edelfan und Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel die Frankfurter WM-Arena besuchen. "Auf das Finale gegen Dortmund freuen wir uns schon, und auch nach Köln können wir voller Optimismus fahren. Der Sieg gegen Mainz war zwar glücklich, aber auch hochverdient", sagte Vorstandschef Heribert Bruchhagen.

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