Köln tritt weiter auf der Stelle

SID
Lukas Podolski zog gegen Schalke trotz seinem ersten Saisontreffer den Kürzeren

Trotz des ersten Liga-Tores in dieser Saison von Publikumsliebling Lukas Podolski wird die Lage für den 1. FC Köln immer prekärer. Der dreimalige deutsche Meister kassierte mit dem 1:2 (1:1) gegen Schalke 04 bereits die vierte Niederlage im fünften Saisonspiel und liegt weiter mit nur einem Punkt auf dem letzten Tabellenplatz.

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Podolskis erstes Bundesliga-Tor für den FC nach 1219 Tagen zum zwischenzeitlichen 1:1 (6.) war zu wenig, der Druck auf den neuen Trainer Zvonimir Soldo dürfte angesichts des bevorstehenden Programms immer größer werden.

Am kommenden Wochenende geht es zum VfB Stuttgart, dann folgt das Derby gegen Bayer Leverkusen und danach die Reise zu Bayern München.

Schalke bleibt oben dran

Schalkes Manager und Trainer Felix Magath darf sich nach den Toren von Jefferson Farfan (2.) und Levan Kobiashvili (46.) über Platz drei mit zehn Punkten und auf das Wiedersehen am kommenden Freitag mit seinem Ex-Klub und deutschen Meister VfL Wolfsburg freuen.

"Ich habe die letzte halbe Stunde gezittert. Ich bin aber froh, dass wir dem Druck standgehalten haben", resümierte Schalke nach dem Spiel und bemerkte zudem: "Dafür, dass wir so eine junge Mannschaft haben, war das ganz in Ordnung."

Novakovic mit Durchhalteparolen

Beim 1. FC Köln überwog dagegen die Enttäuschung. "Wir haben leider ein bisschen Pech gehabt. Wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken. Wir müssen weiter arbeiten, denn die nötige spielerische Klasse haben wir. Bislang war noch keiner besser als wir", erklärte FC-Kapitän Milivoje Novakovic.

Kölns Coach Soldo musste erwartungsgemäß auf den angeschlagenen Linksverteidiger Pierre Wome verzichten.

Für den Kameruner wechselte Miso Brecko die Seite und Neuzugang Christopher Schorch gab damit auf der rechten Abwehrseite sein Debüt in der Startelf.

Kollege Magath brachte für den verletzten Brasilianer Mineiro den Griechen Vasileios Pliatsikas und wartete zudem mit einer Überraschung auf.

Asamoah von Anfang an

Für Stürmer Kevin Kuranyi rückte Gerald Asamoah in die Startelf. Und der Ex-Nationalspieler hatte in seinem ersten Einsatz dieser Saison einen Einstand nach Maß.

Der 30-Jährige legte im Anschluss an eine Ecke per Kopf nach innen zu Farfan auf, der den Ball ebenfalls per Kopf zur Schalker Führung ins Netz bugsierte.

Die 6000 Schalker Fans unter den 50.000 in der erstmals in dieser Saison ausverkauften WM-Arena bejubelten den zweiten Saisontreffer des Peruaners nach nur 86 Sekunden.

Doch die Kölner zeigten sich alles andere als geschockt. Nach einem herrlichen Pass von Fabrice Ehret machte Podolski mit einem Flachschuss aus elf Metern das 1:1 in der sechsten Minute und traf damit zum ersten Mal für Köln seit dem 4:2 gegen Arminia Bielefeld am 13. Mai 2006.

Nach dem turbulenten Auftakt spielte sich das Geschehen in einer intensiven Begegnung vor allem zwischen beiden Strafräumen ab.

Dabei ging es zuweilen hart zur Sache, bei einem Kopfball-Duell mit Petit zog sich Schalkes Mittelfeldspieler Christoph Moritz eine Platzwunde am Hinterkopf zu.

Magath der Taktik-Fuchs

Auffällig war die Grundaufstellung der Schalker: Magath ließ mit drei Innenverteidigern spielen und in der Rückwärtsbewegung mit fünf Mann auf einer Linie.

Der zweite Durchgang begann wieder mit einem Schalker Blitzstart. Nach nur 55 Sekunden traf Kobiaschwili mit dem linken Außenrist nach einem schönen Pass von Farfan.

Praktisch im Gegenzug gelang Podolski fast wieder der Ausgleich, doch seine Direktabnahme blockte Marcelo Bordon ab.

Die Gäste hätten schon in der 55. Minute den Sack zumachen können, doch Schiedsrichter Jochen Drees (Sarmsheim) entschied trotz eines klaren Fouls von Petit an Farfan im Strafraum nicht auf Elfmeter.

Als Konsequenz hätte der mit einer Gelben Karte vorbelastete Portugiese Petit noch des Feldes verwiesen werden müssen. Manuel Neuer rettete den Gästen in der Schlussphase den Sieg.

Neben dem überragenden Farfan verdiente sich Bordon bei Schalke eine gute Note. Bei den Kölner konnte neben Podolski noch Ehret gefallen.

Köln - Schalke: Daten zum Spiel