Hertha schlittert in die Krise

SID
Cicero (l.) musste zur Pause wegen einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden
© Getty

Hertha BSC Berlin ist in der Bundesliga nach der dritten Niederlage in Folge in die Krise geschlittert. Drei Tage nach dem 3:1 gegen Bröndy IF konnte das Team von Trainer Lucien Favre nicht an die Leistung in der Europa League anknüpfen und kassierte nach einer schwachen Vorstellung gegen Pokalsieger Werder Bremen eine verdiente 2:3 (0:0)-Heimniederlage.

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Damit haben die Berliner, für die Lukasz Piszczek (77.) und Patrick Ebert (90.+1) trafen, nach vier Saisonspielen lediglich drei Punkte auf dem Konto und stecken in der Länderspielpause im Tabellenkeller fest.

Werder feierte dagegen dank der Treffer von Nationalspieler Mesut Özil (57.), Tim Borowski (74.), der das 1000. Auswärtstor der Bremer in der Bundesliga erzielte, und Naldo (83.) den vierten Pflichtspielsieg in Serie.

Favre: "Hätten in Führung gehen müssen"

Mit sieben Punkten rückten die Hanseaten bis auf drei Zähler an die Tabellenspitze heran. "Wir haben gut gespielt und hätten in Führung gehen müssen", sagte Hertha-Trainer Favre: "Aber der letzte Pass ist nicht angekommen. Das 0:1 bei einem Konter hat uns weh getan."

Sein Gegenüber Thomas Schaaf meinte: "Wir hatten schon in der ersten Halbzeit eine gewisse Überlegenheit, wir waren nur zu wenig zielgerichtet. Ich bin froh über das Ergebnis. Wir haben eine gute Partie geliefert und können uns noch steigern."

Bargfrede von Beginn an

Vor 49.176 Zuschauern im Olympiastadion besaß Bremen in der insgesamt wenig ansehlichen ersten Halbzeit ein wenig mehr Spielanteile.

Die erste Torchance hatte allerdings Herthas Mittelfeldspieler Maximilian Nicu: Den Schuss des Deutsch-Rumänen (10.) aus 15 Metern parierte aber Werder-Torhüter Tim Wiese, der zuletzt verärgert über seine Ausbootung im Nationalteam war.

Auf der Gegenseite war Hertha-Keeper Jaroslav Drobny bei einem Distanzschuss von Philipp Bargfrede (12.) auf dem Posten. Der 20 Jahre alte Offensivspieler stand erstmals in der Bundesliga in Werders Startelf.

Wichniarek bleibt unbestraft

Nach einer halben Stunde recht ausgeglichenen Spiels erarbeiteten sich die Norddeutschen allmählich ein Übergewicht und hätten durch Marko Marin (35.) in Führung gehen müssen. Aber Drobny reagierte gegen den schön von Sturmpartner Claudio Pizarro freigespielten Nationalspieler mit einem Blitzreflex mit dem Fuß.

Nach dem Seitenwechsel verstärkten dann die bis dahin passiven Hausherren ihre Offensivbemühungen: Hertha-Angreifer Artur Wichniarek brach schon nach zwei Minuten durch Bremens Abwehrreihen, doch der Pole ließ sich beim Einsteigen von Werder-Schlussmann Wiese fallen, sodass Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer zu Recht einen Foulelfmeter verweigerte.

Wiese muss verletzt raus

Doch ausgerechnet in Berlins Drangphase fiel Werders Führung durch Özils drittes Saisontor. Der Nationalspieler schloss einen Konter nach schöner Vorarbeit von Marin ins lange Eck ab und ließ Drobny keine Chance.

Anschließend hatte Bremen Pech, als Torwart Wiese nach einem Zusammenprall wegen eines Blutergusses in der Wade ausgewechselt werden musste (61.). Wieder nach einem Konter erhöhte danach Borowski, bevor Ebert den Schlusspunkt setzte. Beste Hertha-Profis waren noch Torhüter Drobny und der bemühte Ebert. Bei Werder überzeugten Marin und Özil.

Hertha - Bremen: Daten und Fakten