Bruggink der Held von Hannover

SID
Starke Leistung im wichtigsten Spiel des Jahres: Torschütze Arnold Bruggink
© Getty

Der VfL Bochum ist nach einer blamablen Vorstellung zum sechsten Mal aus der Bundesliga abgestiegen. Die Westfalen verloren das "Endspiel" gegen Hannover 96 ohne große Gegenwehr 0:3 (0:3) und verfehlten durch die zwölfte Begegnung in Folge ohne Sieg auch den Relegationsplatz.

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Die 96er feierten dagegen nach einer Horror-Saison mit dem Selbstmord von Nationaltorwart Robert Enke gemeinsam mit 10.000 Fans in Bochum den Klassenerhalt.

Die topmotivierten Niedersachsen machten gegen biedere Bochumer schon vor der Pause alles klar. Der überragende Kapitän Arnold Bruggink (9.), Mike Hanke (23.) und Sergio Pinto (45.) erzielten die Treffer für 96, das die Elf des hilflosen Interimstrainers Dariusz Wosz im eigenen Stadion auskonterte.

Bochum muss Neuaufbau einleiten

Für Wosz, Nachfolger des in der Vorwoche entlassenen Heiko Herrlich, war es das zweite und letzte Spiel als verantwortlicher VfL-Trainer. Den Neuaufbau in der 2. Liga, aus der Bochum zuletzt 2005 aufgestiegen war, wird definitiv ein neuer Trainer einleiten.

Vor 30.748 Zuschauern im ausverkauften rewirpower-Stadion erwischte Hannover einen Traumstart.

In der neunten Minute verlor die Abwehr des VfL erstmals die Übersicht, nach einer Flanke von Hanno Balitsch stand Bruggink frei vor VfL-Torwart Philipp Heerwagen und ließ sich die erste Chance der Niedersachsen nicht entgehen.

Torjäger und Spielmacher

Dem VfL fehlten daraufhin wie schon in den Vorwochen die spielerischen Mittel, um gefährlich vors Tor zu kommen. Hannover versteckte sich auch nach der Führung nicht und nutzte, von Bruggink glänzend dirigiert, seine Chancen weiter konsequent.

Hanke erzielte mit einem platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze das 2:0. Es folgten wütende, aber unorganisierte Angriffe der Bochumer, die die Gästeabwehr vor keine nennenswerten Probleme stellte.

Pinto erzielte nach einem schnellen Gegenstoß das 3:0 - unter den VfL-Fans herrschte nur noch fassungsloses Schweigen.

Wie geht es mit Slomka weiter?

Gästetrainer Mirko Slomka, dessen Verbleib an der Leine trotz des Klassenerhalts fraglich ist, vertraute der Startelf, die am vergangenen Samstag Borussia Mönchengladbach mit 6:1 bezwungen hatte.

Wosz veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:3 bei Bayern München auf zwei Positionen.

Anthar Yahia rückte für den angeschlagenen Matias Concha in die Viererkette. Anstelle von Zlatko Dedic stürmte Vahid Hashemian an der Seite von Stanislav Sestak.

Umstellungen verpuffen

Nach der Pause setzte Wosz alles auf eine Karte und brachte in Joel Epalle und Lewis Holtby zwei weitere Offensivkräfte, doch an der Lage änderte sich nichts. Der kopflose VfL ließ jegliche Zielstrebigkeit vermissen und kam kaum zu Chancen.

Und wenn die Gastgeber mal durchkamen, war 96-Torwart Florian Fromlowitz zur Stelle - so auch bei einem Schuss von Mergim Mavraj (60.) und einem Kopfball von Yahia (64.).

In der Gästeelf ragten Bruggink, Abwehrchef Karim Haggui und Didier Ya Konan heraus. Bei den Bochumern erreichte nur Torwart Heerwagen Erstliga-Niveau.

Bochum - Hannover: Daten zum Spiel