Arne Friedrich: "Uns fehlt Qualität"

SID
Lucien Favre und der Hertha stehen schon kurz nach Saisonbeginn schwere Zeiten bevor
© Getty

Bei Hertha fehlt die Qualität - das haben nun alle erkannt: Kapitän Arne Friedrich und Trainer Lucien Favre fordern Verstärkungen. Sportdriektor Michael Preetz wird ihnen diesen Wunsch erfüllen. Stark dagegen die Bochumer, bei denen der Trainer gesehen hat, wie es weitergehen soll.

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Das vernichtende Urteil kam vom Kapitän: "Uns fehlt Qualität", sagte Nationalspieler Arne Friedrich nach dem 0:1 der kriselnden Hertha beim VfL Bochum.

Oder, übersetzt: Neuzugänge im Sturm müssen her, sonst gibt es für die Titelträumer der vergangenen Saison ein ganz böses Erwachen im Mittelmaß. Mit dem jetzigen Kader, das scheint klar, sind die Erfolge nicht zu wiederholen. 1:2 in Mönchengladbach, 1:2 bei Bröndby IF, 0: 1 in Bochum - drei Niederlagen in acht Tagen haben in Berlin für Alarmstimmung gesorgt.

Favre fordert Nachbesserungen

Deshalb forderte auch Hertha-Trainer Lucien Favre Nachbesserungen. "Wir haben Substanz verloren. 13 Vereine in der Bundesliga haben besser investiert als wir. So ist das", sagte der Schweizer.

Der Aderlass im Angriff mit den Abgängen der Stars Andrej Woronin und Marko Pantelic kann von der jetzigen Verlegenheitself nicht kompensiert werden. Und auch die Abwehr schwächelt nach dem Verkauf von Josip Simunic an den Rivalen 1899 Hoffenheim.

Preetz sieht: "Wir müssen noch etwas machen"

"Wir haben nicht dieses Spiel gebraucht, um zu sehen, dass wir noch etwas machen müssen", sagte Sportdirektor Michael Preetz. Bis dahin muss die Hertha zusehen, dass sie nicht sämtliche Saisonziele frühzeitig verspielt. Am Donnerstag bereits steht das sportlich und finanziell richtungweisende Play-off-Rückspiel gegen Bröndby auf dem Programm, es folgen die schweren Bundesliga-Spiele gegen Werder Bremen und beim FSV Mainz 05.

Friedrich brachten die verschenkten Punkte deshalb auf die Palme: !Es kann einfach nicht sein, dass man im Profifußball wegen Standards verliert." Beim 1:0 der Bochumer durch Anthar Yahia (47.) drehte sich Sturm-Notnagel Waleri Domowtschiski, Ersatz für den am Rücken verletzten Artur Wichniarek, zu früh aus der Mauer.

Koller: "So muss es weitergehen"

"Wir kommen zu spät in die Zweikämpfe, spielen zu überhastet und müssen mehr agieren, statt immer zu reagieren. Zu viele Bälle landen im Nichts", bilanzierte Favre. Umgekehrte Attribute galten für den VfL. Stark im Zweikampf, abgeklärt, wuchtig und aktiv trat das Team auf.

Trainer Marcel Koller sah im ersten Saisonsieg gleich ein Musterbeispiel für die folgenden Monate. "So muss es weitergehen. Diese Leidenschaft, diese Verbissenheit müssen wir immer zeigen. Denn wenn man in Bochum ist, ist der Abstiegskampf ein ständiger Begleiter", sagte Koller.

Philipp Bönig, der nach der Derbypleite bei Schalke 04 (0:3) wie Mergim Mavraj, Andreas Johansson und Paul Freier in die erste Elf gerückt war, verriet das Erfolgsrezept des Revierklubs: 'Intern sind heftige Worte gefallen. Das hat gefruchtet.´

Bochum - Hertha: Daten & Fakten