Tabellenführer Leverkusen jagt Bayern-Rekord

SID
Eren Derdiyok spielt eine starke Debüt-Saison für Leverkusen - Patrick Helmes bleibt nur die Bank
© Getty

Bayer Leverkusen hat mit dem 3:1 (3:0) gegen den SC Freiburg zum 13. Mal in Folge die Spitzenposition der Bundesliga eingenommen und seine Rekordjagd fortgesetzt. Jupp Heynckes ist mehr als zufrieden.

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Don Jupp hatte gut lachen. "Ich kann mich daran gewöhnen, Tabellenführer zu sein. Das belastet uns überhaupt nicht", sagte Jupp Heynckes, nachdem Herbstmeister Bayer Leverkusen mit dem 3:1 (3:0) gegen den SC Freiburg zum 13. Mal in Folge die Spitzenposition der Bundesliga eingenommen und seine Rekordjagd fortgesetzt hatte.

Dass Bayern München der Werkself weiter hinterhechelt, scheint dem 64-Jährigen zu gefallen. "Die Bayern haben doch größten Respekt vor uns. Das höre ich aus den Kommentaren heraus", sagte Heynckes.

Über die Meisterschaft wollte er freilich nicht groß reden. "Das wird für keine Mannschaft ein Selbstläufer. Ich habe in meiner Laufbahn schon viel erlebt. Es liegen noch viele, viele Spieltage vor uns, da kann man noch gar nicht über Konkretes reden."

Nerven gut im Griff

Die eigenen Nerven haben die Leverkusener aber bislang gut im Griff. Dreimal haben die Bayern vorgelegt, dreimal hat Bayer souverän gekontert.

"Wir können doch nichts dafür, dass wir immer einen Tag später spielen. Wir schauen ohnehin nur auf unser Spiel und nicht auf das der Bayern", sagte Youngster Toni Kroos, der in der vergangenen Woche erstmals dem Kreis der Nationalmannschaft beim DFB-Leistungstest angehört hatte. "Ich sehe das als eine Auszeichnung für die letzten Wochen. Wenn ich so weitermache, dann habe ich vielleicht eine Chance."

Alle Chancen haben auch die Leverkusener, die nach 20 Spielen immer noch ungeschlagen sind. Ein Kunststück, das in 47 Jahren Fußball-Bundesliga nur dem Rivalen aus München gelang. 1988/89 waren die Bayern sogar 23 Spiele ohne Niederlage geblieben. Der Trainer hieß damals Jupp Heynckes.

Heynckes' Rekord: 27 Spiele unbesiegt

Aus der Zeit stammt auch Heynckes' persönlicher Rekord von 27 Ligaspielen in Folge ohne Niederlage. Den könnte der Trainerfuchs am Samstag im Spiel beim VfL Bochum einstellen.

Dass die Serie auch gegen den SC Freiburg hielt, hatten die Rheinländer in nur fünf Minuten sichergestellt. Zwischen der 36. und 40. Minute erzielten Stefan Kießling, Eren Derdiyok und Sami Hyypiä vor 26.000 Zuschauern die drei Treffer.

Der Rest war für die Galerie, wenngleich Bayer nach dem 1:3 von Felix Bastians (66.) kurzzeitig Probleme hatte. "Wir sind in Schwulitäten gekommen, in die wir nicht kommen mussten. Darüber müssen wir noch sprechen", sagte Manuel Friedrich.

Junge Spieler beeindrucken Heynckes

Heynckes ließ die kleine Schwächephase als Schönheitsfehler durchgehen.

"Wir haben junge Spieler. Die dürfen auch Fehler machen. Als ich oder Karl-Heinz Rummenigge 20 waren, haben wir mehr Fehler gemacht. Es ist beeindruckend, auf welchem Niveau junge Spieler wie Toni Kroos, Stefan Reinartz, Eren Derdiyok oder Arturo Vidal spielen. So weit waren wir damals noch nicht", sagte der Trainer.

Der Ausfall von Kapitän Simon Rolfes (Knorpelschaden) fällt derzeit kaum ins Gewicht. Ohnehin wäre der Nationalspieler derzeit nur Ersatz. Solange Bayer so weiterspielt, will Heynckes seine Formation nicht ändern.

Helmes und Renato Augusto auf der Bank

Das bedeutet, dass sich Torjäger Patrick Helmes und der Brasilianer Renato Augusto weiter mit dem Reservistendasein begnügen müssen.

Probleme anderer Art hat Freiburg. Nach sechs Spielen ohne Sieg rutschen die Breisgauer immer tiefer in den Tabellenkeller. Ein Punkt beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz, und am Wochenende wartet in Schalke 04 der nächste Titelanwärter.

"Wir gehen mit der gleichen Ausgangsposition wie vor einem halben Jahr in das Spiel", sagt Trainer Robin Dutt. Damals gewann Freiburg 1:0 und legte den Grundstein für eine gute Hinrunde.

Leverkusen - Freiburg: Daten zum Spiel