Gladbach bringt Vorsprung diesmal über die Zeit

SID
Karim Matmour (l.) schoss mit seinem ersten Saisontor das 2:0 für Mönchengladbach gegen Berlin
© Getty

Borussia Mönchengladbach hat in der Bundesliga den ersten Sieg unter dem neuen Trainer Michael Frontzeck gefeiert und Hertha BSC Berlin einen perfekten Saisonstart verdorben.

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Tanzende Spieler, jubelnde Fans - Borussia Mönchengladbach ist wenige Wochen nach dem knapp entgangenen Abstieg kaum mehr wiederzuerkennen.

Mit einem 2:1 (1:0)-Sieg gegen Hertha BSC Berlin und einer beachtlichen Leistung hat sich der fünfmalige deutsche Meister gleich in die Spitzengruppe der Bundesliga katapultiert - und sogar Hertha-Coach Lucien Favre war vom neuen "Gladbacher Gesicht" schwer beeindruckt: "Die Borussia hat sich sehr gut verstärkt. Sie werden dieses Jahr da sein."

Arango: "Wichtig, dass die Mitspieler Vertrauen haben"

Mit vier Punkten aus zwei Spielen legte Gladbach einen Start nach Maß hin. Im vergangenen Jahr brauchte die Fohlen-Elf für die gleiche Ausbeute noch acht Spiele und zwei Trainer.

"Wir haben eine gute Stimmung im Kader und ein gutes Trainingsniveau. Das spiegelt sich auch im Spiel wider. Das ist schon eine ordentliche Ausbeute", meinte Sportdirektor Max Eberl. Eberl hat in der Sommerpause offensichtlich seine Hausaufgaben gemacht.

Insbesondere der venezolanische Neuzugang Juan Fernando Arango war mit neun Torschüssen und vier Torschuss-Vorlagen Dreh- und Angelpunkt im Spiel. "Es wichtig, dass die Mitspieler das Vertrauen in mich haben. Ich glaube, dass wir eine gute Saison spielen können", sagte Arango.

Brouwers und Matmour treffen

Auch der Argentinier Raul Bobadilla hinterlässt im Angriff einen guten Eindruck. So durfte Michael Frontzeck über den ersten Sieg als Borussia-Trainer jubeln, nachdem seine Elf in der Vorwoche beim VfL Bochum noch eine 3:0-Führung verspielt hatte.

"Wir haben nicht viele Räume bekommen. Die, die wir bekommen haben, haben wir genutzt. Ich bin glücklich über den Start, aber wir müssen noch an einigen Dingen arbeiten", sagte Frontzeck.

Im Zuge der Gladbacher Euphorie blüht sogar Oldie Oliver Neuville wieder auf. Der Ex-Nationalspieler durfte von Beginn an auflaufen und bereitete den zweiten Treffer vor. Roel Brouwers (23.) und Karim Matmour (52.) brachten die Gastgeber auf die Siegerstraße, ehe Gojko Kacar der Anschlusstreffer gelang (53.).

Wichniarek enttäuscht erneut

Die Berliner verpassten indes nach einer besonders im Angriff mäßigen Leistung den zweiten Saisonsieg. Mit dem Selbstvertrauen des Auftaktsieges gegen Hannover 96 im Rücken (1:0) übernahmen die Berliner zunächst auch vor 41.814 Zuschauern im Borussia-Park das Kommando.

Die Gäste kontrollierten in den ersten zwanzig Minuten Ball und Gegner, ohne sich dabei aber klare Torchancen zu erspielen. Raffael und Artur Wichniarek konnten sich im Gladbacher Strafraum kaum ein Mal in Szene setzten. Die zunächst defensiv eingestellten Gastgeber waren hingegen äußerst effizient.

Mit ihrer ersten Torgelegenheit gingen sie in Führung. Eine lange Flanke von Tobias Levels köpfte Innenverteidiger Brouwers zu seinem zweiten Saisontor ein. Nach dem 1:0 war die Borussia allerdings besser im Spiel und stellte die Räume geschickt zu.

Lattentreffer en masse

Pech hatte Juan Arango mit einem Fernschuss in der 35. Minute, den Berlins Schlussmann Jaroslav Drobny nur mit Mühe an die Latte lenkte. Im zweiten Durchgang nahm die Begegnung mehr Fahrt auf. Zunächst scheiterte Berlins Cicero an Torwart Christofer Heimeroth (46.), im Gegenzug landete eine verunglückte Flanke von Raul Bobadilla auf der Latte.

Doch trotz des 0:2-Rückstandes gab Hertha nicht auf. Kacar erzielte sein zweites Saisontor nach einer Ecke von Raffael. Torhüter Heimeroth machte dabei eine unglückliche Figur und klebte auf der Linie. Danach drängte Hertha auf den Ausgleich, doch Kacar traf per Kopf nur die Latte (87.).

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