Trostlos und vor allem in der Offensive torlos endete für das durch den Tod von Keeper Robert Enke seit Monaten gebeutelte Hannover auch das zweite Rückrundenspiel.
Sturm nur laues Lüftchen
Wie schon unter dem glücklosen Vorgänger Andreas Bergmann am vergangenen Wochenende beim 0:3 gegen Hertha BSC Berlin war bei der Niederlage in Mainz auch unter Slomka der Sturm erneut nur ein laues Lüftchen.
Deshalb kündigte der neue Coach an, bis zum ersten Endspiel gegen den 1. FC Nürnberg am kommenden Wochenende einen Stürmer und im besten Fall auch noch einen Ballverteiler für das Mittelfeld zu verpflichten.
"Eines ist ganz klar: Wir brauchen im Sturm jemanden, der die Bälle verwertet. Da fehlt es uns komplett an Effektivität. Zudem lassen wir die Passgenauigkeit im Spiel nach vorne vermissen. Wir werden das Thema Neuzugänge in den nächsten zwei Tagen sicher offen diskutieren", sagte Slomka, der ganz offensichtlich wenig Vertrauen in die vorhandenen Stürmer Jiri Stajner, Jan Schlaudraff, Didier Ya Konan und Mike Hanke hat.
Hanke hatte Großchance
Zumindest Ex-Nationalspieler Hanke hatte Sekunden nach seiner Einwechslung in der 67. Minute noch die große Chance, den Sieg der Mainzer vor 20.300 Zuschauern im ausverkauften Bruchwegstadion durch den dritten Saisontreffer des letztjährigen A-Jugendmeisters Andre Schürrle (4.) zu verhindern.
Doch auch Hanke verfehlte das Gäste-Tor knapp und verspielte damit eine bessere Position beim neuen Trainer. Auf einen anderen "Neuzugang" will Slomka indes vorerst noch verzichten.
Als Trainer von Schalke 04 hatte der Fußball-Lehrer einst noch auf die Dienste eines Mentaltrainers gesetzt, trotz der Enke-Tragödie möchte Slomka darauf aber in Hannover verzichten.
"Mentaltrainer ist kein Thema"
"Ein Mentaltrainer ist vorerst kein Thema. Wir konzentrieren uns auf die Arbeit auf dem Platz", sagte Slomka.
Seine verunsicherten Spieler sehen aber sehr wohl einen Seelsorger in Slomka. Zumindest psychologisch fühlte sich das Team vom Trainer sehr gut auf die Partie in Mainz eingestellt.
"Wir brauchen keinen Psychologen. Unser neuer Trainer ist ja selbst einer, so gut wie er mit uns spricht", sagte der bemühte Kapitän Arnold Bruggink, der die Augen vor der prekären Situation im Kampf gegen den Abstieg aber auch nicht verschließen wollte.
"Dürfen in Nürnberg nicht so unsicher sein"
"Wir dürfen in Nürnberg nicht so unsicher sein wie die ersten fünf Minuten in Mainz. Vor allem dürfen wir nicht so viele negative Gedanken an uns ranlassen."
Genau das hatte auch FSV-Coach Thomas Tuchel seinen Mainzern vor dem Spiel gegen Hannover gesagt.
Nach zuletzt sechs Spielen in Folge ohne dreifachen Punktgewinn konnten die Rheinessen dank des Sieges gegen Hannover aber erst einmal wieder durchatmen.
"Ich bin richtig froh, dass die Jungs zu Null gespielt haben. Wir haben mit Händen, Füßen und den Zähnen verteidigt, müssen uns dafür aber auch nicht schämen", sagte Tuchel, der zudem ein sehr gelungenes Debüt von Neuzugang Jan Simak miterleben durfte.
Mainz - Hannover: Daten zum Spiel