Heynckes: "Stehen zu Recht da oben"

SID
Jupp Heynckes ist als Trainer seit 25 Bundesliga-Spielen ungeschlagen

Nach dem imposanten Konter im Fernduell mit Bayern München und dem Sturm zurück an die Tabellenspitze der Bundesliga gab Bayer Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler sein erstes Meisterversprechen ab. "Wenn wir die Schale holen, darfst du sie auch anfassen", sagte Völler beim TV-Sender "Sky" zum ehemaligen Bayer-Manager Rainer Calmund.

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Das Thema Meisterschaft ist beim ewigen Vize nach dem 3:0 (1:0) bei 1899 Hoffenheim längst kein Tabu mehr - auch Leverkusens überragende Bayern-Leihgabe Toni Kroos legte abseits des Platzes seine Zurückhaltung ab. "Bayern hat jetzt zweimal vorgelegt und wir haben beide Male zurückgeschlagen. Wir haben gezeigt, dass wir absolut gefestigt sind", sagte der 20-Jährige nach seiner Gala-Vorstellung.

Unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw sammelte Kroos weitere Pluspunkte für eine WM-Teilnahme in Südafrika.

Das 2:0 erzielte der torgefährlichste Mittelfeldspieler der Liga mit seinem achten Saisontreffer (51.) selbst.

Das Tor-Debüt von Routinier Sami Hyypiä (11.) sowie den Treffer von Tranquillo Barnetta (72.) bereitete Kroos mustergültig vor. Danach reiste Kroos guter Dinge zum Leistungstest der Nationalmannschaft.

Kroos freut sich auf Leistungstest

"Es ist eine Auszeichnung für mich, unter den 30 besten Spielern zu sein. Aber darauf kann und werde ich mich nicht ausruhen", sagte Kroos, der in der Pause noch eine Standpauke von Bayer-Trainer Jupp Heynckes wegen mangelndem Defensivverhalten über sich ergehen lassen musste.

Heynckes wollte beim ungeschlagenen Tabellenführer ohnehin nicht in den Lobgesang einstimmen. "In der ersten Halbzeit waren wir nicht so dominant und haben uns das Leben mit leichtsinnigen Fehlern selbst schwer gemacht. Das habe ich in der Pause auch deutlich zum Ausdruck gebracht. Danach haben wir gezeigt, dass wir zu Recht oben stehen", sagte Heynckes.

Zugleich schränkte der Trainer aber ein: "Bis zum Ende werden vier bis fünf Mannschaften um den Titel kämpfen." Dabei könnte Heynckes bald seinen persönlichen Rekord brechen.

Saisonübergreifend ist der 64-Jährige seit 25 Spielen ungeschlagen.

Kein Kontakt zu Hoeneß

Seine persönliche Bestmarke liegt bei 27 Partien in den Spielzeiten 1987/88 und 1988/89 - mit Rekordmeister Bayern München. Seine guten Kontakte zu Bayern-Präsident Uli Hoeneß liegen im Titelkampf zurzeit auf Eis. "Wir telefonieren sonst ab und zu, aber im Moment ruft mich der Uli nicht an", meinte Heynckes trocken.

Bei Herbstmeister-Vorgänger Hoffenheim herrscht nach der sechsten Partie in Folge ohne Sieg und dem Absturz ins Mittelmaß unterdessen Frust. "Es macht im Moment keinen Sinn, noch auf die Plätze für das internationale Geschäft zu schielen. Wir müssen uns Stück für Stück wieder Selbstvertrauen holen", erklärte 1899-Coach Ralf Rangnick.

Maicosuel fällt aus

Kurzfristige Aktivitäten auf dem Transfermarkt in dieser Woche aufgrund der Verletztenmisere schloss Rangnick aus: "Das macht keinen Sinn. Das Potenzial ist da, und die Verletzten werden nach und nach zurückkommen."

Beim Abschlusstraining hatte sich auch noch Stürmer Maicosuel einen doppelten Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen. Zudem sorgte dessen brasilianischer Landsmann Carlos Eduardo für Unruhe, indem er seinen Verbleib an die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb geknüpft hat.

Selbst bei den Fans verspürt Hoffenheim erstmals Gegenwind. Für die lautstarken Unmutsbekundungen der Anhänger zeigte Rangnick Verständnis: 'Das kann man nachvollziehen, wir haben uns alle die Saison anders vorgestellt.

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